In Japan schnäuzen Sie sich besser nicht in der Öffentlichkeit die Nase. In Spanien machen sie sich unmöglich, wenn Sie sich an einen bereits besetzten Tisch platzieren – selbst wenn an einem Achtertisch noch sieben Plätze frei sind. In Indien bleiben Sie besser stehen, statt sich auf einer Bank neben einer Frau niederzulassen. Welche Fehler und Peinlichkeiten können Ihnen als unabhängiger Autor passieren – und welche Strategien sollten Sie stattdessen wählen?
1. Der Fehlerteufel hat zugeschlagen
Leser sind zwar in der Regel keine Rechtschreib-Fetischisten – aber sie merken doch, wenn ein Autor ungewöhnlich viele Fehler macht. Finden sich schon auf den ersten Seiten der Leseprobe offenkundige Rechtschreibfehler, dann verlieren Sie sofort an Glaubwürdigkeit. Einem unprofessionellen Autor traut kein Leser spannende Geschichten oder korrekte Sachbuch-Informationen zu.
2. Hässliche Verpackung
Es gibt zwar im Internet Galerien der furchtbarsten eBook-Cover – aber in diesem Wettbewerb wollen Sie vermutlich gar nicht gewinnen. Wenn der Buchumschlag nicht professionell wirkt, wird sein Inhalt nicht gekauft, Punkt.
3. Zu hoher Preis
Wenn Sie als Anfänger mit 6,99 Euro starten, werden Sie nicht viel Freude am Betrachten der Verkaufszahlen haben. Ja, es gibt Verlagsbücher, die weitaus mehr kosten – aber das kann nicht Ihr Maßstab sein. Bedenken Sie: bei einem eBook für 2,99 Euro verdienen Sie im Selfpublishing so viel wie bei bei einem Verlagsbuch für 9,99 Euro. Nutzen Sie diesen Vorteil!
4. Zu wenig Klappern im Klappentext
Falls Ihr Cover es geschafft hat, den potenziellen Käufer zum Klicken zu verleiten, haben Sie nur noch eine Aufgabe vor sich: Aus dem Klick muss ein Kauf werden – dafür muss der Klappentext sorgen. Leser wissen, dass an dieser Stelle Werbung steht, und glauben deshalb gleich mal weniger als die Hälfte. An dieser Stelle dürfen Sie also nicht bescheiden sein: Beschreiben Sie, was das Tolle an Ihrem Buch ist!
5. Gefälligkeits-Rezensionen
Es ist verlockend, gleich nach der Veröffentlichung Freunde und Verwandte zu bitten, eine Besprechung zu schreiben. Lassen Sie es! Leser haben ein Gespür für Gefälligkeits-Rezensionen. Ein völlig neues Buch, das schon fünf 5-Sterne-Rezensionen hat? Das geht selten mit rechten Dingen zu. Starten Sie lieber eine Leserunde auf einer Social-Reading-Plattform. Das beschert Ihnen fundierte, ehrliche Besprechungen, die Käufer auch als solche erkennen.
6. Beleidigte Leberwurst
Über kurz oder lang (und je erfolgreicher Ihr Buch ist, desto eher) bekommen Sie Ihren ersten Verriss. Dagegen können Sie nichts tun – außer sich in Ignoranz zu üben. Kommentieren Sie nicht, nehmen Sie es erst recht nicht persönlich. Es sei denn, die Kritik enthält einen wahren Kern. Dann kümmern Sie sich darum, beseitigen Sie den Fehler.
So viel zu den häufigsten Fehlern – und wie machen Sie nun alles richtig? Das verrät der zweite Teil dieses Artikels, der morgen folgt.
(der Artikel erscheint auch in Ausgabe 26 der Studentenzeitschrift Streifband)
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