Autoren-Tipp: Eine eigene Website anlegen – Hilfsmittel und Helfer

Die Wix-Homepage

Der Friseur, die Pizzeria, der Schachklub, alle haben sie: eine Präsenz im WorldWideWeb. Also muss wohl auch Ihr neuestes Werk im WWW vertreten sein – oder mindestens Sie als AutorIn, stimmts? Müssen Sie also nun auch noch HTML lernen und sich mit Web-Programmierung befassen? Keine Sorge – es gibt hilfreiche Tools und Menschen, die Sie bei dieser Arbeit unterstützen.

Brauche ich überhaupt eine Website?

Diese Frage sollten Sie zuerst beantworten. Welchen Sinn hat eine Website? Wenn ein potenzieller Leser Ihren Namen oder den Ihres Buches in einer Suchmaschine eingibt, soll er an den richtigen Ort geleitet werden. Doch was ist der perfekte Ort? Wenn man weiß, dass jeder zusätzlich nötige Klick die Chancen halbiert, dass ein Nutzer Ihr Werk kauft, dann ist das nicht unbedingt Ihre persönliche Webseite. Besser wäre es, LeserInnen landeten gleich im Online-Shop, der Ihr Buch verkauft. Dabei stört eine eigene Buch-Seite bloß.

Auf eine Website verzichten sollten Sie aber wirklich nur, wenn Sie Ihr Buch exklusiv auf einem Kanal (Amazon) oder in einer Form (E-Book) anbieten. Dann genügt zum Beispiel die Seite, die Sie über authorcentral.amazon.de pflegen können (Authorcentral). Aber selbst dann sollten Sie spätestens beim zweiten Buch über eine Autoren-Website nachdenken – denn irgendwann werden die ersten LeserInnen anfangen, nicht zu Ihren Büchern, sondern zu Ihrer Person Informationen zu suchen.

Hinzu kommt, dass Interessierte bei einem Buch mit professionellem Anspruch inzwischen durchaus erwarten, dass  AutorInnen auch im Web dafür werben. Eine solche Seite sollte dann auch professionell wirken. Das Layout muss modern und gefällig sein – und die Texte dürfen nicht von Fehlern strotzen. Gleich noch eine Aufgabe für Ihren Lektor

Webseiten aus dem Baukasten

Von der Unterstützung durch IT-Freaks unter Verwandten und Bekannten abgesehen, besteht die günstigste Art, eine vernünftige Webseite zu gestalten, sicher in der Nutzung so genannter Web-Baukästen. Wenn Sie bei einem Provider wie Strato oder 1&1 eine Domain (Internet-Adresse) reserviert haben, gibt es in der Regel auch einen solchen Baukasten dazu. Ausgereifter, weil darauf spezialisiert, sind jedoch Anbieter wie Wix, Weebly oder Jimdo.

Bei Wix.com melden Sie sich kostenlos an und wählen dann eine Kategorie, etwa Kreative Künste -> Autor & Schriftsteller. Dann wählen Sie eine Vorlage aus, die allermeisten sind kostenlos, ersetzen die darin eingefügten Bilder und Texte – und fertig ist Ihre Seite. Die Möglichkeiten, etwas daran zu ändern, sind begrenzt. Sie müssen auch damit rechnen, dass andere Autoren dieselbe Vorlage nutzen, zudem wird unter Umständen Werbung eingeblendet.

Wenn keine der Vorlagen nach Ihrem Geschmack ist, probieren Sie doch mal einen anderen Anbieter aus. Die fertigen Seiten funktionieren auf Computern und Smartphones und beachten auch die gängigen Regeln, um eine gute Platzierung bei Google zu erreichen. Sie können Ihren eigenen Domainnamen auf die bei Wix, Weebly oder Jimdo erstellte Seite umleiten.

Webseiten mit CMS

Die nächste Stufe, was Flexibilität und Aufwand betrifft, stellen Content-Management-Systeme (CMS) wie WordPress, Typo 3 oder Joomla dar. Von den drei genannten ist nach meiner Erfahrung nur WordPress noch Einsteiger-geeignet. WordPress ist zwar als Blog-Software bekannt, kann aber inzwischen weitaus mehr als nur Blogs zu verwalten. Vor allem bietet es eine Vielzahl vorgefertigter, grafisch zum Teil sehr aufwändiger Gestaltungs-Vorlagen (Themes), sodass relativ schnell eine ansprechende Seite entsteht.

WordPress können Sie auf zwei Wegen nutzen. Zum einen bietet WordPress.com Ihnen das Anlegen von Blogs unter der WordPress.com-Adresse an. Das ist einfach – bietet jedoch kaum Flexibilität. Wer mehr Optionen will, soll zahlen. Doch wer Geld ausgeben will, kann ja auch gleich anderswo eine komplette Website mit installierter WordPress-Software mieten. Viele Webspace-Provider installieren die Software schon vor. Wer aus der Vielzahl kostenloser Vorlagen nicht die passende findet, kann sich auch noch bei kommerziellen Anbietern bedienen, etwa bei ElegantThemes.

Webseiten vom Profi

Theoretisch könnten AutorInnen sich die Arbeit auch komplett von Menschen abnehmen lassen, die sich damit auskennen – Webdesignern nämlich. Wer einen solchen in Familie oder Freundeskreis hat, sollte die Person hegen und pflegen. Denn diese Dienstleistung ist nicht wirklich billig. Professionelle Agenturen befassen sich eher unwillig mit kleinen Autoren-Seiten – und wenn doch, ist es entsprechend teuer.

Denn es reicht ja nicht, nur die Zeit für die Umsetzung zu berechnen: Man muss mit dem Klienten schließlich auch sprechen und sich abstimmen, später auch Bilder bearbeiten, Texte einflegen oder einzelne Seiten aktualisieren. Bei all dem kommen Sie deutlich günstiger, wenn Sie sich selbst ausbeuten. Entsprechende Dienstleister finden Sie in der Rubrik “Webdesign” des Self-Publishings-Marktes.

Sie lernen besser durch Zusehen und Zuhören? Dann empfehle ich Ihnen meinen Kurs “Eigene Website mit WordPress einrichten und aufbauen”, der sie 100 (statt 140) Euro kostet.