Facebook statt Amazon: Buchvermarktung über soziale Netze

Ein interessantes Vermarktungskonzept kommt aus den USA: PagePusher erlaubt Autoren, ihre Titel über all ihre sozialen Netzwerke zu verkaufen. Das Konzept funktioniert so: Der Autor lädt sein Werk bei PagePusher hoch, und zwar als ePub- und Mobi-Datei. PagePusher und der Autor informieren dann alle Kontakte beziehungsweise Fans des Autors über die Neuerscheinung (das funktioniert natürlich umso besser, wenn der Autor schon eine Fanseite aufgebaut hat).

Die Kontakte können dann kostenlos in das eBook reinlesen, und zwar direkt auf Facebook, auf iOS- und Android-Geräten oder im Webbrowser. Wenn ihnen der Text gefällt, können sie das Buch kaufen (der Autor erhält 70 Prozent Honorar). Oder sie empfehlen den Link IHREN Kontakten weiter. Wenn nur fünf dieser Kontakte dann das eBook kaufen, erhält der Empfehlende den Kaufpreis zurückerstattet, hat also effektiv umsonst gelesen. Das Buch verbreitet sich also, so die Hoffnung, viral über die sozialen Netzwerke (wobei der Autor an jedem Kauf mit 70 Prozent beteiligt ist).

PagePusher wirbt mit viralem Marketing

Alle Käufer zusammen fasst PagePusher zum so genannten BuyNetwork zusammen. Das wird für den Autor dann beim nächsten Buch relevant: Denn PagePusher gibt ihm die Möglichkeit, den neuen Titel nicht nur seinen eigenen Kontakten, sondern dem kompletten BuyNetwork vorzustellen. Der virale Effekt wird dadurch stark erhöht – das lässt sich PagePusher allerdings mit einmalig 99 Euro (die vom Honorar abgezogen werden) bezahlen. Stellen Sie sich als Amazon-Autor doch mal vor, wie es wäre, würde Amazon allen bisherigen Käufer früherer eBooks Ihren neuen Titel empfehlen…

Nachteil des Verfahrens ist allerdings, dass Ihr eBook kaum in irgendwelchen Amazon-Rankings auftaucht – die Verkäufe über PagePusher zählen jedenfalls nicht zu den Amazon-Sales. Vom Gesamthonorar zieht der Anbieter überdies pro Titel 149 Dollar ab. Die Auszahlung der Honorare erfolgt quartalsweise per Paypal.