Heute darf ich hier (endlich) ein interessantes Projekt vorstellen, an dem ich selbst beteiligt war: “24 Stunden – 24 Autoren” ist ein Krimi, wie ihn so die Welt noch nicht gesehen hat. 24 der erfolgreichsten Selfpublisher haben das Buch gemeinsam geschrieben. Jede(r) hat eine Figur aus dem eigenen Universum ins Spiel gebracht. 24 Kapitel, die jeweils einer Uhrzeit eines einzigen Tages zugeordnet sind, erzählen eine spannende Geschichte um einen verschwundenen Fußballstar und einen Mann, der aus dem Fenster stürzt – während im Grandhotel gerade ein Interpol-Kongress mit zahlreichen erfahrenen Ermittlern tagt.

Es war zwar gar nicht so geplant, doch meine “Mordkunde” (Schöner Sterben – Kleine Mordkunde für Krimifans) wird auch gern von Krimi- und Thriller-Autoren gekauft. Deshalb erlaube ich mir hier mal als Autoren-Tipp einen Hinweis auf den Nachfolger: Seit kurzem ist “Noch schöner Sterben – Mehr Mordkunde für Krimifans” ebenfalls bei Amazon erhältlich, und zwar als eBook und als Taschenbuch.

Kollege Matthias Brömmelhaus wies gerade in der SP-Gruppe bei Facebook auf Minutenmor.de hin – eine neue Plattform für Krimi-Kurzgeschichten. Die Website funktioniert ähnlich wie ein Verlag: Autoren können Geschichten von maximal 50.000 Zeichen einreichen, die eine Redaktion beurteilt, bei Akzeptanz einem Korrektorat (keinem Lektorat) unterziehen lässt und schließlich freischaltet.

Ein Blick in den Autorenvertrag (PDF) zeigt allerdings, dass man sich auch bei den Konditionen arg an Verlagen orientiert – obwohl die Veröffentlichungskosten eigentlich geringer sein müssten. Demnach erhält der Autor 30 Prozent der Nettoeinnahmen (bei Verlagen sind bei reinen eBook-Rechten 20-25 Prozent üblich), wenn er den Anbieter seine Geschichte exklusiv vermarkten lässt, also auch über Apple, Amazon und so weiter. Anderenfalls gibts nur 15 Prozent.

Peng – das Opfer greift sich ans Herz, fällt rückwärts zu Boden, eine Blutlache breitet sich aus. Nur wenige tödliche Verletzungen werden im Krimi so unrealistisch dargestellt wie Schüsse. Wie lange ein Mensch eine Schussverletzung überlebt beziehungsweise handlungsfähig bleibt, hängt von der Art der Verletzung ab. Nur Kopfschüsse führen zum sofortigen Todeseintritt, und auch nur dann, wenn Stammhirn, Kleinhirn oder Hirnventrikel verletzt sind. Bei Verletzungen des Stirnhirns kann sich der Verletzte oft noch längere Zeit auf den Beinen halten.

Ähnliches gilt bei Treffern am Herzen oder den Schlagadern, wo der Tod nach wenigen Minuten (aber nicht sofort) eintritt – nämlich erst dann, wenn die Sauerstoffreserven des Gehirns erschöpft sind. Ein Opfer, das sich im Krimi ans Herz fasst und danach tot umfällt, ist also höchst unrealistisch. Lungen- oder Bauchschüsse lassen dem Opfer noch für längere Zeit seine Handlungsfähigkeit. Wenn der Schwerverletzte also dem Kommissar noch seine komplette Lebensgeschichte erzählen kann, liegt vermutlich ein Bauchschuss vor; beim Lungenschuss könnte ihm der nötige Atem fehlen.

Laut quietscht ein Hebel. Die schwere Eisentür schließt sich. Der Mensch, den sein Erfinder als Opfer auserkoren hat, wirft sich noch mit ganzer Kraft dagegen, schreit um Hilfe – doch die Kühlkammer, in die in seine ungesunde Neugier geführt hat, ist nach außen gut isoliert. Nicht einmal das Handy hat Empfang. Am Montag, wenn der Fleischerlehrling eine Schweinehälfte zur Verarbeitung holen will, findet er nur noch einen leblosen Körper.