Kurz vor Weihnachten wollen Autoren und Verlage ihre Bücher in die aussichtsreichsten Positionen bringen – deshalb gab es wohl in dieser Woche besonders viele 99-Cent-Aktionen, die den mittleren Preis aller selbst publizierten eBooks auf 2,20 Euro gedrückt haben (Vorwoche: 2,50 Euro).

Ansonsten zeigt sich das gewohnte Bild: Mehr als die Hälfte, genau 52, aller 100 bestplatzierten Titel bei Amazon kommen von Self Publishern. 31 davon, also fast ein Drittel der Top 100, sind exklusiv bei diesem einen Buchhändler erhältlich.

Die Daten im einzelnen:

Es wird ja allmählich schwer, neue Überschriften für die Self-Publisher-Charts zu finden: Die Superlative sind längst ausgereizt, Steigerungen kaum noch möglich. In dieser Woche kommen 56 der 100 meistverkauften Titel bei Amazon von unabhängigen Autoren – immerhin noch vier mehr als in der vergangenen Woche. Auch ganz oben tummeln sich die Indies; sieben der Top 10 stammen nicht aus einem Verlag.

Was mir diesmal besonders auffiel, aber wohl schon länger nachweisbar ist: Frauen sind unter den Autoren absolut in der Überzahl. 42 der 56 Top-Titel wurden von Frauen zumindest mitverfasst (BC Schiller ist ein Autoren-Paar). Dabei kann ich nur bei zwei oder drei Pseudonymen nicht ausschließen, dass sich ein Mann dahinter versteckt. Dabei haben Autorinnen oft gleich mehrere Titel ganz oben: Roxann Hill und Natalie Rabengut kommen auf drei, Poppy J. Anderson sogar auf vier eBooks unter den ersten 100.

Bei den Kategorien stehen Herz&Schmerz (auch in erotischer Hinsicht) an erster Stelle, dann folgen die Krimis, wo auch noch ein paar Männer punkten können. Fantasy scheint derzeit nicht sonderlich populär, jedenfalls bei selbst verlegten Titeln.

Der mittlere Preis ist in dieser Woche übrigens wieder gestiegen; er liegt nun bei 2,50 Euro. Die Daten im Einzelnen:

In dieser Woche wird die Bedeutung der Self Publisher für Amazon mal wieder besonders deutlich: Immerhin sieben der zehn Erstplatzierten sind nicht bei einem Verlag erschienen. Die neue Nummer 1 ist gar in den Genuss eines “Kindle-Deals” gekommen, wie er bisher nur Verlagstiteln angeboten wurde. Doch auch über die ersten 100 dominieren die Self Publisher mit 52 eBooks.

Deutlich zurückgegangen ist allerdings der mittlere Preis. Hat bereits eine Art Weihnachts-Ralley begonnen, und jeder versucht, seinen Titel mit einem günstigen Preis in Stellung für die beste Saison des Jahres zu bringen? Jedenfalls gibt es gerade ungewohnt viele 99-Cent-Aktionen, sodass der mittlere Preis auf 2,24 Euro (Vorwoche: 2,54 Euro) sinkt.

Erneut haben es übrigens ein paar Titel via Neobooks und Bookrix unter die Top 100 geschafft. Die beiden Distributoren scheinen derzeit zu den engagiertesten in diesem Bereich zu gehören.

Die Zahlen im einzelnen:

In dieser Woche fallen in den Amazon-Top-100 besonders die vielen Neueinsteiger auf – etwa “New York für Anfängerinnen” von Susann Remke, das es bis auf die 20 geschafft hat. Zudem tauchen die Distributoren Neobooks und Bookrix öfter auf als bisher – was Amazon ein wenig Exklusivität kostet. Man muss offenbar nicht mehr KDP auf ewig verfallen, um mit einem neuen Titel Erfolg zu haben.

Insgesamt sind genau 50 der 100 meistverkauften eBooks verlagsunabhängig entstanden. Kein Rekord, aber eine stabile Mehrheit. Der mittlere Preis sinkt, bedingt durch die Einführungs-Aktionen, leicht von 2,64 auf 2,54 Euro. Jetzt, im Fast-Winter, dominieren Titel mit Romantik- und Erotik-Note eindeutig vor den Krimis, die etwas verloren haben.

Die Daten im einzelnen:

Es tut sich was in den Charts: Von den 53 selbst publizierten eBooks, die in dieser Woche die Amazon-Top-100 bevölkern, sind acht Neu- oder Wiedereinsteiger. Wer oder was ist schuld? Zum einen heizt sich der Markt zu Weihnachten hin anscheinend langsam auf.

Zum anderen hingegen sind die Kindle-Deals der Verlage wohl eine Art Durchlauferhitzer: Sie schießen kurz an die Spitze und rutschen dann wieder ab – wobei sie neuen eBooks den Weg in die Charts frei machen.

Recht konstant ist inzwischen der mittlere Preis der Indie-Titel: Er lag in dieser Woche bei 2,64 Euro. Einige Preisaktionen ziehen den Schnitt nach unten, andere, die in der vergangenen Woche noch mit 99 Cent geworben haben, sind mit dem Preis wieder nach oben gegangen.

Die Daten im einzelnen:

Der Anteil unabhängiger Autoren in den Amazon-Top-100 bleibt konstant hoch: Auch in dieser Woche bildeten Self Publisher mit 55 von 100 Titeln eine regierungsfähige Mehrheit. Die Charts blieben insgesamt erstaunlich ruhig. Zwar sortierten sich wie üblich ein paar Kindle-Deals oben ein, doch insgesamt gab es mehr Wieder- als Neueinsteiger.

Der mittlere Verkaufspreis liegt trotz einiger Aktionen wieder bei 2,67 Euro. Die Charts im Detail:

In den Self-Publisher-Charts hat sich in dieser Woche eine Menge getan: Es gibt nicht nur einen neuen Spitzenreiter, sondern auch dreizehn neu in den Amazon-Top-100 vertretene Titel. Außerdem sind nun auch zwei US-Indie-Autoren dabei, die ihre Bücher selbst haben übersetzen lassen, statt sich von Amazon Crossing nach Deutschland bringen zu lassen.

Nach wie vor werden die Top 100 von Self Publishern dominiert: 52 von 100 Titeln haben keinen Verlag gebraucht. Fünf der Top-10-eBooks sind unabhängig publiziert. 37 der SP-Titel sind exklusiv bei Amazon erhältlich. Der mittlere Preis hat sich bei 2,57 Euro eingependelt.

Alle Daten en detail:

Etwa die Hälfte der Amazon-Top-100 werden regelmäßig von Self Publishern eingenommen. Ob Indie- oder Verlagsautor: Hohe Verkaufszahlen zu erreichen, hat offensichtlich längst nichts mehr mit einem Verlagsvertrag zu tun. Doch wie sieht es bei den Umsätzen aus? Das habe ich mir mit Hilfe des Amazon-Top-1000-Tools der Selfpublisherbibel für den Monat Oktober angesehen.

Eine Automatik für solche Auswertungen ist noch in Arbeit. Deshalb musste ich mich auf die aktuellen Top 50 beschränken. In der Tabelle unten finden Sie die Ergebnisse: Die umsatzstärksten eBooks des Monats Oktober 2013 bei Amazon.

Hauptergebnis: Beim Umsatz dominieren die Verlagstitel nach wie vor. Hinzu kommt ja dort auch noch der Umsatz der gedruckten Versionen, der bei dieser Auswertung keine Rolle spielte. Unter den ersten zehn eBooks finden sich aber auch schon zwei selbst publizierte Titel.

Was ist mir bei der Auswertung aufgefallen?

  • Erstens – Kindle-Deals (der Verlage) tauchen in der Liste so gut wie nicht auf. Der kurzzeitige Discount bringt die Titel für ein paar Tage in die Top 100, doch dann verschwinden sie auch wieder. Unter die umsatzstärksten Bücher schaffen sie es in der Regel nicht.
  • Zweitens – Amazon ist derzeit noch nicht sehr erfolgreich, Titel der eigenen Marke Amazon Crossing dauerhaft oben zu platzieren. Obwohl diese eBooks regelmäßig von Amazon promoted werden, sind sie unter den umsatzstärksten Titeln in der Minderzahl.
  • Drittens – Die umsatzstärksten Bücher kommen eher aus dem Mittelfeld. An der Spitze herrscht ein solcher Verdrängungswettbewerb, dass dort platzierte eBooks von ihrer guten Platzierung oft nicht wirklich profitieren.
  • Viertens: Unter Self Publishern taucht sehr häufig dieses Muster auf: Start mit 99-Cent-Preis. Vordringen in die Top 10. Hochsetzen des Preises. Absturz. Meine Stichprobe unter den derzeit ersten 50 ist noch nicht repräsentativ, aber es könnte sich abzeichnen, dass zumindest unter dem Umsatz-Gesichtspunkt die 99-Cent-Aktionen weniger erfolgreich sind, als es die kurzzeitig gute Platzierung signalisiert.
  • Fünftens: Was als gedrucktes Buch ein Bestseller ist, verkauft sich auch als eBook gut. Da stören selbst Preise von 8,99 oder 12,99 Euro nicht.

Ein Fünftel der Indies in den Amazon-Top100 sind in dieser Woche Neueinsteiger – also zehn der insgesamt 50 Titel. Wieder einmal absolute Mehrheit für das Self Publishing also. Alten Bekannten ist gelungen, dank ihrer Erfolge auch wieder ältere Titel nach oben zu ziehen: Sowohl Moe Teratos als auch Andreas Adlon haben erneut eBooks unter den Top 100, die dort vor Monaten schon einmal standen.

33 der 50 Titel sind Amazon-exklusiv, also auf keinem anderen eReader zu haben (lesbar wären sie dort schon, falls die Autoren auf DRM verzichtet hätten…). Der mittlere Preis liegt bei 2,57 Euro. Krimis und Romantik-Titel halten sich in ihrem Anteil etwa die Waage. Fantasy ist schon deutlich seltener vertreten, Science Fiction noch seltener.

Die Daten im einzelnen:

In dieser Woche haben die Self-Publisher-Charts (wie auch die Amazon-Top100) einen neuen Spitzenreiter: “Auf Umwegen ins Herz” von Sarah Saxx. Der Romantik-Titel steht in guter Gesellschaft – 52 der 100 bestverkauften Kindle-eBooks kommen vin unabhängigen Autoren (und wie immer sind dabei Amazon-Crossing-Titel nicht mitgerechnet). 31 der Top100-eBooks sind exklusiv bei Amazon erhältlich – das ist fast ein Drittel der eBook-Bestseller.

Der mittlere Preis sinkt in dieser Woche etwas, auf 2,67 Euro. Das liegt vor allem an den Preisaktionen der Krimi-Autoren BC Schiller (gleich fünf Titel in den Top 100 auf 0,99 Euro gesenkt) und Volker Ferkau (zwei Titel auf 1,49 Euro). Aber auch Carina Bartsch bietet ihren Bestseller “Kirschroter Sommer” erstmals (? – jedenfalls fiel es mir zuvor nicht auf) für 2,99 Euro an.

Die Daten im einzelnen: