Auf der FutureBook-Konferenz in London hat sich heute Tolino zum Marktführer in Deutschland erklärt. Klaus Renkl, der die Deutsche Telekom zu “Products & Innovations” berät, behauptete hier für die eBook-Verkäufe der Plattform von Telekom, Thalia, Weltbild, Hugendubel und Libri einen Marktanteil von 44 Prozent – Amazons Kindle-Plattform habe hingegen nur einen Anteil von 39 Prozent.
Klaus Renkl, Deutsche Telekom. #Tolino has now overtaken #Kindle in Germany 44% vs 39% market share. Auf Wiedersehen Jeff! #FutureBook14
— Marcello VENA (@marcellovena) 14. November 2014
Möglicherweise bezieht sich Renkl, anders als vom Futurebook-Publikum rezipiert, hier nicht auf die eBook-Verkäufe, sondern auf die Verkaufszahlen von eReadern. In dieser Disziplin hatte die GfK schon vor Jahresfrist Amazon und Tolino beinahe gleichauf gesehen. Doch der enorme Vorsprung, den Amazon bei der installierten Basis hat, wirkt sich bei den eBook-Verkäufen deutlich aus. Im Frühjahr 2014 diagnostizierte dieselbe GfK zum Beispiel, dass 43 Prozent aller eReader-Besitzer in Deutschland einen Kindle besäßen, aber nur zwölf Prozent einen Tolino.
Nicht, dass ich Tolino den Erfolg nicht gönnen würde – aber die eBook-Umsätze geben diese Marktführerschaft nur eben derzeit nicht her, deshalb verzeihe man mir meine Skepsis. Die eReader-Verkaufszahlen berücksichtigen zudem nicht, dass Amazon längst auch sehr erfolgreich Kindle-Tablets vermarktet – das Tolino Tab hingegen war bisher nicht wirklich ein Erfolg.