Die Blog-Promotion-Plattform “Blogg dein Buch” spricht nun auch gezielt Selfpublisher an. Den Auftakt dazu macht ein Wettbewerb, der sich an Buchblogger richtet. Diese sollen ihre “lovely selfies”, ihre liebsten Selfpublisher, ins Rennen um den Titel „Unser liebster Selfie 2015“ schicken. Davon abgesehen, dass der Begriff hier nicht passt, ist das ein interessantes Konzept. Denn auch die teilnehmenden Blogger können gewinnen – das verspricht dem Autor zusätzliche Aufmerksamkeit.

Leser kaufen am liebsten das, was andere Leser gut fanden. Deshalb hat es ein neues Buch ohne Rezensionen schwer – was niemand kauft, wird nicht gelesen und kann darum auch keine Bewertungen erhalten. Um diesen Kreislauf zu durchbrechen, kann der Autor zum Beispiel eine Leserunde bei Lovelybooks veranstalten, Buch-Blogger anschreiben oder sich anders um Rezensionen bemühen.

Eine neue Plattform will jetzt bei der Rezensenten-Suche helfen: Rezi-Suche.de listet zum einen Buchblogger auf. Dazu werden nützliche Informationen geliefert: Welche Formate und Genres lesen die Blogger, wie lange dauert es bis zu einer Bewertung im Mittel.

Wenn ein potenzieller Käufer den Online-Buchladen seiner Wahl durchstöbert, fällt sein Blick in der typischen Listen-Darstellung der Reihe nach auf Cover, Titel, Preis und Bewertung, letztere meist in Sternchenform. Während der Autor aber Cover, Titel und Preis selbst im Griff hat und optimieren kann, sieht es bei den Leser-Besprechungen (bei Amazon “Kundenrezensionen” genannt, wobei man über die Bezeichnung “Rezension” hier durchaus streiten kann) anders aus.

Die kommen nun einmal von den Lesern, jedenfalls in etwa 95 Prozent der Fälle – der Rest sind Verwandte des Autors und Irrläufer, die zum Beispiel eigentlich mit Amazon in Kontakt treten wollten.

Wie wichtig sind Kundenrezensionen?

Für den Verkauf eines Produkts sind gute Bewertungen enorm wichtig. Die Statistiken zeigen, dass es auf Anzahl und Mittelwert ankommt. Richtig ernst nimmt der Käufer die Bewertungen erst, wenn wenigstens zehn davon zusammengekommen sind. Titel mit weniger als zehn Bewertungen verkaufen sich jedenfalls in der Regel zögerlicher. Dabei sollte ein Mittelwert von 3,8 (im Amazon-System) nicht unterschritten werden – so lange zeigt Amazon nämlich noch 4 Sternchen an. Der Mittelwert in den Top 1000 liegt bei 4,4, das ist also der Maßstab, nach dem der Leser urteilt.

Hans Schulte* aus Niederbayern ist ein echter Campingfreak. Er hat ein Indianer-Zelt bei Amazon gekauft, einen Camping-Tisch, eine Camping-Küche, Töpfe und Pfannen, drei Schlafsäcke, ein Zwei-Personen-Zelt, ein Drei-Personen-Zelt, dazu ein Vorzelt.

Christopher* aus Münster hingegen mag Schmuck. Eine Kette mit Tiermotiv hat er gleich mehrfach gekauft, in verschiedensten Farben. Frauen mag er offenbar auch, denn er hat sowohl eine Ehefrau als auch eine Freundin, der er jeweils Exemplare der Kette geschenkt hat. Christopher ist offenbar außerdem ein echter Handyfan. Denn er besitzt jede Menge Zubehör für Samsung-, Apple-, Nokia- und LG-Handys.

Diese Rückschlüsse lassen jedenfalls die über 70 Rezensionen zu, die Christopher auf Amazon hinterlassen hat. Bewertungen, wie sie auch Hans Schulte abgegeben hat, über eBooks, Schmuck, Campingartikel, Technikkrams. Oder wie eine gewisse Karin sie online stellte, oder Jens, Marc, Udo, Scotty, 123Trav und viele andere Nutzer, die (teilweise sogar von Amazon bestätigt) unter ihren echten oder erfundenen Namen agieren. Natürlich fanden alle die von ihnen rezensierten Produkte toll. Sie wurden ja auch dafür bezahlt.