Babelcube ist für Übersetzungen eigener Titel besonders interessant, weil dort Autoren und Übersetzer zusammenarbeiten – statt dass der Übersetzer als Auftragnehmer auftritt. Autoren müssen also den Übersetzer nicht vorab bezahlen, sondern geben ihm oder ihr einen Teil des Honorars ab (zu Beginn sogar den größeren Teil, das ändert sich dann mit steigenden Verkaufszahlen). Die Abrechnung überimmt dabei Babelcube selbst, die dafür einen kleinen Teil vom Kuchen verlangen.

Vor ein paar Wochen habe ich Joanna F. Penn darüber interviewt, wie einfach es ist, als Autor mit einer Übersetzung in einen neuen, bisher unbekannten Markt zu starten. Nachdem ich den Beitrag hier auf der Selfpublisherbibel.de veröffentlicht hatte, entwickelte sich auf Twitter eine kleine Diskussion. Fazit: “Man müsste sich mit Autoren in anderen Ländern zusammentun, um Bücher gemeinsam zu vermarkten.” Doch wo findet man diese Autoren? Ab sofort hier.

Authorbuddies.com, so der offizielle Name, verrät schon, wie das Ganze funktioniert: Fast wie ein Partnersuch-Angebot, nur dass Sie hier interessierte Autoren in anderen Ländern finden. Sie melden sich an und verraten dabei, für welche Fremdsprachen Sie lokale Unterstützung suchen. Dazu erzählen Sie noch ein bisschen über sich, ihre bisherigen Erfolge und Ihre Bücher. Wirklich fruchtbar kann eine solche Zusammenarbeit sein, wenn Sie und Ihr Authorbuddy in ähnlichen Genres schreiben und ungefähr auf gleiche Erfolge zurückblicken können.

Some time ago, I interviewed Joanna F. Penn about her experience starting a new book on a foreign market – in this case Germany . I put this interview up here on Selfpublisherbibel.de. When I shared the blog post on Twitter, it sparked a short discussion. “We should have author buddies to help us with marketing on foreign markets” someone said. Well – here it is.

Authorbuddies, it’s official name, already says a lot about how it is supposed to work. You create an account, tell visitors which language support you are looking for and either find someone immediately or wait to be found. To have a fruitful cooperation, you should add more information about yourself. It’s important that your author buddy knows about your genre (ideally, he/she should write in the same genre). Also, both of you should be roughly on the same level of success in your particular home countries.

Sie haben die Frage, ob sich eine Übersetzung Ihres eBooks lohnt, positiv beantwortet – oder wollen die fernen Märkte einfach nur einmal testen. Wie geht es weiter? Wo finden Sie den perfekten Übersetzer, was kostet er oder sie, und ist das alles, was Sie brauchen?

Was ein Übersetzer können muss

Die wichtigste Qualität eines Übersetzers besteht wohl eindeutig darin, dass die Zielsprache seine Muttersprache ist. Natürlich sollte er auch die Quellsprache (also meist Deutsch) so gut beherrschen, dass er auch die Feinheiten versteht, zum Beispiel Ironie heraushört und entsprechend in die Zielsprache überträgt. Das ist gerade bei Belletristik absolut wichtig, bei Fachliteratur etwas weniger. Soll er spezielles Fachwissen übertragen, hilft es dafür sehr, wenn er sich in dem betreffenden Gebiet auskennt.

Zielsprache ist dabei nicht gleich Zielsprache: Amerikanische Leser merken sofort, wenn das Buch von einem britischen Übersetzer bearbeitet wurde. Immerhin wird der Brite ein korrektes Englisch verwenden – was etwa bei einem indischen Dolmetscher nicht garantiert ist. Auch Spanisch und Portugiesisch werden in Europa anders gesprochen als in Lateinamerika. Entscheiden Sie deshalb am besten nach der größeren Zielgruppe. Ähnliches gilt für Chinesisch; mit Mandarin erreichen Sie bei weitem nicht alle chinesischen Leser (aber wohl immer noch genug).

Was Übersetzungen kosten

Die Bandbreite bei den Kosten einer Übersetzung ist riesig. Belletristik ist in der Regel günstiger als Fachliteratur. Bei Fachliteratur hängt es stark davon ab, wie groß die Nische ist – Spezialwissen ist entsprechend teurer. Die Berechnung der Kosten variiert ebenfalls stark. Während in Deutschland eher nach Normseite à 1500 Zeichen gerechnet wird, bezieht man sich im Ausland meist auf die Anzahl der Wörter.

Nachdem mein Kindle-Handbuch in Deutschland so erfolgreich war, habe ich natürlich sofort überlegt, ob es sich nicht auch anderswo verkaufen lassen müsste. Das Ergebnis waren vier Übersetzungen: ins Französische, Englische, Spanische, Italienische und Chinesische. Erfolgreich waren davon die französische, die spanische und die italienische Version – alle drei schafften es 2011 mindestens in die Top 3 des jeweiligen Landes.

Die englische Version erwies sich aber ebenso als Pleite wie die chinesische. Immerhin steht das englische Kindle-Handbuch wenigstens online – die chinesische (und auf Exilchinesen abzielende) Version habe ich lange Zeit gar nicht anbieten können. Erst in diesem Jahr gelang es mir, sie bei Kobo online zu stellen. Es gibt vermutlich bessere Orte für ein Kindle-Handbuch…

Das alles geschah Ende 2011 oder Anfang 2012. Lohnen sich Übersetzungen heute eher? Eher nicht, wenn es um den US-Markt geht. Es ist selbst für deutsche Bestseller schwer, ohne Unterstützung von Amazon dort erfolgreich zu sein. Der Lohn wäre zwar umso größer, doch das Risiko zu scheitern ist ebenfalls weitaus größer. Ähnliches gilt für Großbritannien.