Gefälschte (meist gekaufte) Rezensionen sind bei Amazon und anderen Online-Plattformen ein regelmäßiger Quell des Ärgers. Tatsächlich ist es nicht wirklich kompliziert, Bewertungen zu manipulieren. Von der netten Bitte an Freunde bis zur Nutzung bezahlter Dienste reicht das Spektrum. Amazon versucht seit Jahren, dagegenzusteuern: Anbieter von Bezahldiensten werden rechtlich verfolgt, und gegen unlautere Rezensionen bringt man Algorithmen in Stellung.

Der August ist als Lesemonat für ungewöhnlich viele enttäuschte Gesichter verantwortlich: Die Bonus-Schwellen sowohl für den Einstieg als auch für den nächsthöheren Bonus haben einen ganz ordentlichen Sprung nach oben gemacht. Das ist besonders relevant, weil der Monat genauso viele Tage hatte wie der Vormonat Juli.  Enspannung scheint beim Kampf um die AllStar-Boni nicht in Sicht.

Man stelle sich vor, ein selbstpublizierter, nur bei Amazon erhältlicher Roman würde für den Preis der Leipziger Buchmesse nominiert, den wohl zweitwichtigsten deutschen Buchpreis. Was wären die Folgen? In Frankreich kann man das gerade live verfolgen. Dort hat die Jury des Prix Renaudot, nach dem Prix Goncourt der zweitwichtigste französische Buchpreis, einen Roman des Autors Marko Koskas nominiert.

Kindle Direct Publishing (KDP) bietet für einige Amazon-Plattformen bereits die Möglichkeit, Anzeigen für eigene Titel auf Amazon-Seiten zu schalten, die dort dann als “Gesponserte Produkte” erscheinen, in einer waagerechten Liste gleich unter den “Kunden kauften auch”. Jeder KDP-Nutzer kann das testen, aber nur für englischsprachige Titel und nicht auf Amazon.de. Trotzdem tauchen seit einiger Zeit auch auf den deutschen Amazon-Seiten Anzeigen auf, die zum Teil von kleinen Verlagen, zum Teil jedoch auch von Selfpublishern geschaltet wurden.