Mit Firmen wie ePubliBookrix, Xinxii, Neobooks, BoD oder auch Narcissus buhlen inzwischen viele Unternehmen um die Gunst von Autoren – mit dem Angebot, Ihr neues eBook auf alle verfügbaren Plattformen zu bringen. Sie müssen sich nur einmal die Arbeit machen, und trotzdem ist Ihr Werk überall erhältlich. Das klingt doch vielversprechend? Schließlich haben Sie mit all den anderen Tätigkeiten eines Self Publishers eh genug zu tun…

Doch so wie Bequemlichkeit und Komfort für diesen weg sprechen, gibt es auch Gründe dagegen. Nicht zuletzt das liebe Geld: Wer sich die Arbeit selbst macht, braucht nichts vom Honorar abzugeben. Vor der Entscheidung sind deshalb Recherche (etwa in unserem eBook-Distributoren-Vergleich) und Abwägung eigener Prioritäten nötig.

Was für die Nutzung eines Distributors spricht

  • Bequemlichkeit: Statt auf vier oder fünf Websites geben Sie alle Daten Ihres Buches nur einmal ein. Sie brauchen auch nur einen einzigen Account und müssen sich nur mit einer Bedien-Oberfläche befassen.
  • Einfachheit: Distributoren unterstützen Sie in der Regel bei der korrekten Erstellung eines eBooks, etwa mit einem Online-Editor.
  • Übersicht: Alle Daten der belieferten Plattformen laufen bei Ihrem Distributor ein, auch das Honorar erhalten Sie nur aus einer Hand.
  • Marktanteile: Manche Plattformen (insbesondere Tolino) erreichen Sie nur über Distributoren – Sie verpassen anderenfalls also etwa ein Drittel des Marktes.
  • Marketing-Hilfe: Da die Distributoren prozentual beteiligt sind, haben sie ein Interesse daran, Ihre eBooks gut zu verkaufen. Potenzielle Hit-Titel werden da durchaus auch mal beworben – die Unternehmen kennen die Manager der eBook-Plattformen meist.
  • Community: Die meisten Distributoren bringen ihre Nutzer untereinander in Kontakt – das kann Autoren helfen, ihre eigene Arbeit zu verbessern.

Das Tolino Tab gibt es nicht nur in 7 Zoll Diagonale, sondern auch in einer Version mit 8.9-Zoll-Bildschirm. Zufällig also in denselben Größen, in denen Amazon seinen Kindle Fire HDX anbietet. Bei Weltbild, Thalia oder Hugendubel zahlen sie für das Tolino Tab 8.9 allerdings 120 Euro weniger als bei Amazon – dürfen Sie dafür dieselbe Gegenleistung erwarten?

Ich gebe zu, die Frage ist rein rhetorischer Natur. Amazon macht eine Wissenschaft daraus, Geräte immer so günstig anzubieten, dass man an der Hardware nichts mehr verdient. Die Umsätze sollen über die Inhalte kommen. Tab-Hersteller Trekstor muss also anderswo gespart haben, wollen die Tolino-Händler nicht bei jedem Verkauf draufzahlen.

Dass gespart wurde, merkt man dem Tablet jedenfalls nicht am Äußeren an. Die Verarbeitung ist gut, das Gerät liegt bequem in der Hand. Allerdings ist es fast 50 Prozent schwerer als der Kindle Fire HDX 8.9. Das zusätzliche Gewicht bemerkt man natürlich vor allem unterwegs, wer sein Tolino Tab 8.9 zu Hause benutzt, den wird das weniger stören.

Etwa die Hälfte der Amazon-Top-100 werden regelmäßig von Self Publishern eingenommen. Ob Indie- oder Verlagsautor: Hohe Verkaufszahlen zu erreichen, hat offensichtlich längst nichts mehr mit einem Verlagsvertrag zu tun. Doch wie sieht es bei den Umsätzen aus? Das habe ich mir mit Hilfe des Amazon-Top-1000-Tools der Selfpublisherbibel für den Monat Oktober angesehen.

Eine Automatik für solche Auswertungen ist noch in Arbeit. Deshalb musste ich mich auf die aktuellen Top 50 beschränken. In der Tabelle unten finden Sie die Ergebnisse: Die umsatzstärksten eBooks des Monats Oktober 2013 bei Amazon.

Hauptergebnis: Beim Umsatz dominieren die Verlagstitel nach wie vor. Hinzu kommt ja dort auch noch der Umsatz der gedruckten Versionen, der bei dieser Auswertung keine Rolle spielte. Unter den ersten zehn eBooks finden sich aber auch schon zwei selbst publizierte Titel.

Was ist mir bei der Auswertung aufgefallen?

  • Erstens – Kindle-Deals (der Verlage) tauchen in der Liste so gut wie nicht auf. Der kurzzeitige Discount bringt die Titel für ein paar Tage in die Top 100, doch dann verschwinden sie auch wieder. Unter die umsatzstärksten Bücher schaffen sie es in der Regel nicht.
  • Zweitens – Amazon ist derzeit noch nicht sehr erfolgreich, Titel der eigenen Marke Amazon Crossing dauerhaft oben zu platzieren. Obwohl diese eBooks regelmäßig von Amazon promoted werden, sind sie unter den umsatzstärksten Titeln in der Minderzahl.
  • Drittens – Die umsatzstärksten Bücher kommen eher aus dem Mittelfeld. An der Spitze herrscht ein solcher Verdrängungswettbewerb, dass dort platzierte eBooks von ihrer guten Platzierung oft nicht wirklich profitieren.
  • Viertens: Unter Self Publishern taucht sehr häufig dieses Muster auf: Start mit 99-Cent-Preis. Vordringen in die Top 10. Hochsetzen des Preises. Absturz. Meine Stichprobe unter den derzeit ersten 50 ist noch nicht repräsentativ, aber es könnte sich abzeichnen, dass zumindest unter dem Umsatz-Gesichtspunkt die 99-Cent-Aktionen weniger erfolgreich sind, als es die kurzzeitig gute Platzierung signalisiert.
  • Fünftens: Was als gedrucktes Buch ein Bestseller ist, verkauft sich auch als eBook gut. Da stören selbst Preise von 8,99 oder 12,99 Euro nicht.

Das Update des Tolino shine kam heimlich: Angeblich noch bevor das neue Modell des Tolino-eReaders auf der Buchmesse angekündigt worden war, hatte es Weltbild schon zwei Wochen lang in seinen Filialen verkauft. Und keiner hat’s gemerkt. Hätte man es bemerken müssen – vielleicht bei genauerem Hinsehen? Wie groß sind die Unterschiede zwischen neuem und altem Tolino shine wirklich?

Selbst wenn die Geräte nebeneinander liegen, ist das schwer zu sagen. Dreht man sie allerdings um, gibt es schon mal ein Erkennungszeichen: Der Neue hat auch auf dem der Rückseite aufgeprägten Logo einen Schmetterling, den der alte nicht besaß.

Die neuere Variante kommt mit Schmetterling auf dem Rücken

Ein Blick ins Einstellungsmenü verrät ebenfalls ein paar Differenzen. Bei den Geräteinformationen finden ich die Software-Revisionen 1.2.4 (alt) und 1.2.5 (neu). Liegt die Seriennummer unter 20311241, haben Sie das alte Modell vor sich.

(Update vom 5.3.: Test der Onleihe)

Der Tolino shine – ist er wirklich eine passende Antwort auf Amazons Kindle? Das hängt nicht nur davon ab, wie gut das Gerät gelungen ist, sondern auch davon, wie konsequent die Allianz aus Telekom, Weltbild, Hugendubel, Thalia und Club Bertelsmann das System umsetzt. Um über Erfolg oder Misserfolg zu urteilen, ist es definitiv zu zeitig. Das Testgerät jedoch lässt sich durchaus schon beurteilen – wenn auch unter dem Vorbehalt, dass die Telekom regelmäßige Updates versprochen hat, womöglich gar im Zwei-Wochen-Rhythmus.

1. Inbetriebnahme

Der E-Reader wird in einer hübschen Verpackung geliefert: einem Schuber, der die eigentliche Schachtel enthält. Darin liegt das Gerät, nimmt man es heraus, findet man die bebilderte Kurzanleitung und das USB-Kabel (MicroUSB).

Zum Starten muss man den Power-Schalter zur Seite schieben. Der Tolino erklärt sich dann zunächst selbst, bevor er seinen neuen Besitzer auf die Startseite entlässt, die oben die zuletzt gelesen eBooks aufführt und unten einen Ausschnitt aus dem vorinstallierten eBook-Shop zeigt – beim Testgerät der eBook-Store von Hugendubel.

Als Kommentar zu Berichten über den Tolino shine las ich jetzt des öfteren: Warum soll ich mir den nun den Tolino kaufen statt eines Kindle von Amazon? Soll ich gar vom Kindle Paperwhite auf den Tolino umsteigen? Deshalb hier ein paar Argumente pro und kontra.

1. Offenheit

In der Pressekonferenz zum Tolino fiel das Wort “Offenheit” sehr häufig. Ja, die neue Plattform, auf die der eReader zugreift, ist offen. Offen für Bücher von anderen Anbietern, solange sie das ePub- oder PDF-Format besitzen und kein exklusives DRM tragen wie die eBooks von Apple. Auf den Geräten selbst ist jedoch ein fester Store vorinstalliert, der sich derzeit noch nicht wechseln lässt. Und die Bücher, die man in diesem Laden kauft, besitzen nach wie vor einen Kopierschutz (von Adobe). Insofern also kein wirklicher Vorteil für Tolino, denn durch die deutsche Preisbindung ist die Motivation gering, in möglichst vielen verschiedenen Läden einkaufen zu können. Ergebnis: unentschieden.

Tolino 1 – Kindle 1