Autoren-Tipp: Wie Sie Ihr fertiges eBook prüfen können

Kindle_Previewer

Auch beim Erstellen eines eBooks passieren Fehler. Außerdem gibt es zwar definierte Standards, aber trotzdem weichen die einzelnen eReader-Modelle durchaus in der konkreten Darstellung der eBooks voneinander ab. Es empfiehlt sich also, die Titel vor der Freigabe zum Verkauf zu prüfen.

Wie Sie dabei konkret vorgehen sollten, hängt von der Art und Weise ab, wie Sie Ihr eBook erstellen. Dabei entscheiden sich die meisten Autorinnen und Autoren zwischen zwei Wegen: Entweder sie laden Word- oder HTML-Dateien beim Anbieter ihres Vertrauens hoch – oder sie erzeugen mit Programmen wie Papyrus Autor, Scrivener, Sigil oder Jutoh direkt eine eBook-Datei (meist ein ePub).

Im ersten Fall ist es wichtig, zuallererst die finale eBook-Datei zu erhalten. Ihre Word- oder HTML-Datei zu prüfen, ist aus Endkundensicht sinnlos, den der Leser bekommt diese ja nie ausgeliefert. Fast alle Anbieter erlauben Ihnen, die konvertierte Datei herunterzuladen. Bei Amazon können Sie das zum Beispiel auf der Buch-Detailseite unter dem Link “Buchvorschaudatei herunterladen” erledigen. Bei Tolino Media erhalten Sie in der Liste Ihrer eBooks bei jedem Titel doe Option “Herunterladen”.

Die von den Anbietern konvertierten eBooks sehen zwar vielleicht auf einem eReader nicht gut aus (denn keine automatische Umwandlung ist perfekt), sie genügen aber immer den gängigen Standards. Das trifft im zweiten Fall nicht zu, also wenn Sie das eBook selbst erstellt haben. Deshalb sollten Sie es in diesem Fall zuerst durch den ePubCheck schicken. Besuchen Sie einfach die ePubCheck-Website, laden Sie Ihr eBook hoch und warten Sie den Prüfbericht ab. Wenn hier alles in Ordnung ist (und immer im ersten Fall, also nach automatischer Umwandlung durch den Anbieter), folgt der Schönheits-Test.

Idealerweise besitzen Sie dafür jeweils einen Tolino- und einen Kindle-eReader. Sie laden Ihr eBook per USB auf die Geräte und prüfen, ob alles so aussieht, wie Sie es sich vorstellen. Testen Sie auch, ob das Inhaltsverzeichnis funktioniert und ob Sie als Leser weiterhin Schriftart, Schriftgröße, Randabstand und so weiter einstellen können. Falls Sie Links im eBook haben, sollten Sie diese ebenfalls überprüfen. Werfen Sie auch einen Blick auf die eingebundenen Bilder. Ist der Kontrast bei 16 Graustufen hoch genug? Wohin ist die Bildunterschrift gerutscht? Laufen eventuell eingebundene Tabellen ordentlich?

Falls Sie keinen eReader Ihr Eigen nennen, sollten Sie trotzdem nicht auf die Prüfung verzichten. Es gibt diverse Möglichkeiten, eBooks trotzdem zu betrachten. Der Darstellung auf dem eReader am nächsten kommt dabei der Kindle Previewer, den Sie für Windows und für MacOS kostenlos bei Amazon herunterladen können. Er öffnet auch ePub- und HTML-Dateien. Vor allem gibt er Ihnen die Möglichkeit, die Darstellung auf verschiedenen Geräten zu vergleichen.

Ansonsten sollten Sie ebenfalls zur Prüfung verwenden:

Diese Programme simulieren zwar die Darstellung auf einem eReader nicht, doch zum Prüfen von Inhaltsverzeichnis, Links und genereller Formatierung eignen sie sich durchaus.

Falls bei der Prüfung etwas nicht wie gewünscht funktioniert, ist der nächste Schritt die Fehlersuche – ein ganz eigenes Kapitel.