eReader-Test: Tolino Vision 2 – gefahrlos eBooks lesen in der Badewanne

Das auf der Buchmesse angekündigte Update für den Tolino-E-Reader kommt “im November” in den Handel – rechtzeitig dafür hat mich nun ein Testgerät erreicht. Die Unterschiede zum Vormodell sind beim Tolino Vision 2 trotz der erhöhten Versionsnummer auf den ersten Blick nur schwer zu finden. Am besten funktioniert noch der Blick auf die Rückseite: Die ist nun schwarz und besitzt einen eingeprägten, glänzenden Tolino-Schriftzug.

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An der Unterseite besitzt der Tolino Vision 2 nur noch zwei Löcher statt drei: USB-Port und Reset-Loch sind geblieben, der MicroSD-Karten-Einschub musste gehen. Offiziell ist daran der neue Überzug schuld, der die Elektronik vor Wasser schützt. Fällt der E-Reader beim Lesen in die Badewanne, läuft zwar Flüssigkeit in den USB-Port, doch die richtet dort keinen Schaden an.

Bis zu 30 Minuten soll der Überzug bei einem Meter Tiefe dem Wasser standhalten. Der Tolino Vision 2 ist damit kein E-Reader für Taucher. Aussetzen sollte man ihn nur Süßwasser. Andere Flüssigkeiten möge der Nutzer doch mit Leitungswasser abspülen und den E-Reader danach 48 Stunden trocknen lassen.

Von vorn betrachtet, hat sich beim Tolino Vision 2 nichts getan. Die Software ist dieselbe geblieben, davon abgesehen, dass man in den Einstellungen “Tap2Flip” ausschalten kann. Das ist die neue Funktion, durch Klopfen auf die Rückseite zu blättern. Das ist ein bisschen gewöhnungsbedürftig: Man muss möglichst weit in der Mitte der Rückseite tippen und eine bestimmte Mindest-Kraft aufwenden.

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Lesen lässt sich auf dem Tolino Vision 2 noch immer sehr bequem. Alle wichtigen Funktionen (verschiedene Schriftarten, Anmerkungen, Wörterbuch…) sind vorhanden. eBooks lassen sich auch in der Cloud lagern – der Verlust des Speicherkarteneinschubs ist deshalb m.E. zu verschmerzen. Mit PDFs geht der Vision 2 so flott um wie sein Vorgänger. Allerdings fehlt es ihm im Vergleich zum Luxus-Kindle Voyage an Auflösung.

Recht flott und bequem funktionieren nun auch die eBook-Shops der Hersteller. Die Buchvorschau ist zum Beispiel fast komfortabler gelöst als bei Amazon. Der Nutzer ist hier allerdings auf den Shop beschränkt, bei dem er sein Gerät gekauft hat. Will er anderswo eBooks kaufen, muss er das über den PC erledigen und dann mit Adobe Digital Editions (oder über die Cloud) arbeiten. Der Tolino Vision 2 verarbeitet eBooks im ePub-Format, mit und ohne Adobe-DRM, wie es sie bei allen Händlern außer Amazon und Apple gibt.

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Recht mutig erscheint der Preis, den Thalia, Weltbild & Co. zum Verkaufsstart ansetzen: Mit 149 Euro ist der E-Reader deutlicher teurer als der (bis auf den Wasserschutz) vergleichbare Kindle Paperwhite. Der Vorvorgänger Tolino shine bleibt für 99 Euro im Angebot.

Fazit: Endlich ein Massenmarkt-E-Reader, den man gefahrlos mit in die Badewanne nehmen kann. Der Tolino Vision 2 ist ein solides Gerät, mit dem jeder Nutzer zurechtkommen sollte und das technisch auf dem aktuellen (aber nicht dem allerneuesten) Stand ist.

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