Es ist ja eigentlich logisch: Wenn mehr in KindleUnlimited (KU) gelesen wird und dadurch die Quote pro Seite sinkt, müssen die 150 Top-Autoren auch jeweils höhere Zahlen gelesener Seiten vorzeigen können, um einen der AllStar-Boni zu erhalten. Dieser Trend setzt sich auch im Juli fort.
Wie sah es konkret aus? Den geringsten Buchbonus gab es bei ca. 550.000 Seiten (Juni: 530.000). Der Bonus verdoppelt sich auf 500 Euro, wenn in einem Buch ca. 900.000 Seiten gelesen wurden (Juni: 800.000). Wo dann der höchste Buchbonus von 750 Euro beginnt, ist aus den vorliegenden Zahlen nicht zu ermitteln.
Bei den Autorenboni sieht es ähnlich aus, wobei der Einstieg (ca. 520.000) im Vergleich zu den 515.000 von Juni nicht wesentlich schwieriger geworden ist. Die nächste Stufe von 1500 Euro gab es dann ab ca. 850.000 Seiten (Juni: 800.000, Mai: 720.000). Für 2500 Euro Bonus brauchte man im Juli 1,6 Millionen Seiten (Juni: etwas weniger). 3500 Euro erhielt, wer wenigstens 2,2 Millionen Seiten verzeichnete. Die Schwelle zu 5000 Euro dürfte bei 2,7 Millionen Seiten gelegen haben. Wann es 7500 Euro gab, ist diesmal nicht seriös festzustellen.
Was sagt das über die Einkünfte der Autorinnen und Autoren? Eine fallende KU-Quote bedeutet nicht, dass die Selfpublisher weniger verdienen. Der Verdienst wird vom Fonds bestimmt, der im Juli etwas gewachsen ist. Der Zuschlag war geringer als bei der Zahl gelesener Seiten, also fiel zwar die Quote pro Seite erneut, wobei jedoch der Gesamtverdienst stieg. Mehr Seiten mal geringerer Faktor pro Seite – was bedeutet das rechnerisch? Für die Autoren, die mindestens 1500 Euro Bonus erhielten, ist der mittlere Gesamtverdienst (allein aus Leihen + Bonus) im Juli um ca. 160 Euro (im Vergleich zum Vormonat) gestiegen; für die 500er-Bonus-Schwelle ist er um 60 Euro gesunken. Die Einnahmen haben sich also stärker auf die Top-Autoren konzentriert. Nach wie vor gilt dabei, dass mindestens 100 Selfpublisher Ende September mehr als 7500 Euro von Amazon überwiesen bekommen (Annahme: Einnahmen aus Leihen zu Verkäufen = 2:1, das ist sehr pessimistisch).
Interessant ist es auch, den Bonus mal auf die Leihquote umzurechnen. Wenn man den AllStar-Betrag auf gelesene Seiten ummünzt, haben die AllStar-Autoren statt 0,27535 Cent im Juli zwischen 0,33 und 0,45 Cent pro Seite erhalten (je nachdem, ob sie “gerade so” einen Bonus geschafft haben oder knapp an der nächsten Stufe vorbei sind). Pro in KU gelesenem Buch (Annahme: KENPC von 500, entspricht ca. 300 Seiten) sind das zwischen 1,67 und 2,28 Euro.