Log.os: Ein Blick auf die Betaversion des “Betriebssystems für Bücher”

Liegt die Zukunft des Buches zumindest zum Teil im Smartphone (wie Oolipo annimmt) – oder doch eher im Browser (wovon Sobooks ausgeht)? Oder braucht das Ökosystem Buch gleich einen ganz neuen Unterbau? Das ist die Idee hinter Log.os, das seit der Frankfurter Buchmesse eine frühe Betaversion freigeschaltet hat. Ich durfte einen Blick darauf werfen.

Zu sehen ist derzeit allerdings nur ein Teil des Systems. Bei einem Betriebssystem, und das will Log.os ja sein, würde man ihn Desktop nennen: Das Fenster zur Welt, über das der Nutzer (der Leser) auf die Intelligenz im Inneren zugreift. Zumindest bei diesem Teil hat Log.os das Rad nicht neu erfunden. Oder positiv formuliert: Die Log.os-Oberfläche erfüllt die Erwartungen des Lesers und holt ihn dort ab, wohin er sich günstigstenfalls schon auf den Weg gemacht hat, nämlich beim digitalen Lesen von Büchern im Browser.

Das sieht hier nicht großartig anders aus als bei Sobooks: Ich blättere nach links und rechts durch die Kapitel und lese, indem ich nach unten scrolle. Der Blättermodus zum Lesen, den ich bevorzuge, soll demnächst folgen. Derzeit kann ich die Typografie noch nicht beeinflussen. Durch Klick auf Wörter oder Sätze kann ich kommentieren. Meine Kommentare erscheinen dann sowohl im Buch (was derzeit nicht funktioniert) als auch in meiner Timeline. Andere Nutzer können mir über diese Timeline antworten (oder auch im Buch).

Meine Bücher liegen in der Bücherei. Später soll ich sie dort auch kaufen können. Ich kann Favoriten zusammenstellen und Sammlungen. An dieser Stelle könnte es später dann interessant werden: Wenn ich diese Sammlungen auch weitergeben kann und dann über ein Affiliate-Programm am Verkauf beteiligt werde (wie ich es in Log.os-Plänen gelesen habe). Insgesamt ist von der Vision des Projekts noch nicht zu viel zu sehen. Das ändert sich voraussichtlich zur Leipziger Buchmesse im März, wenn auch die Apps bereit sein sollen. Bis dahin kann man den Programmierern nur viel Erfolg wünschen.