Es sagt etwas über den Stellenwert aus, den Google Play Books in Deutschland als Plattform für Selfpublisher hat: Seit über einer Woche ist der Dienst nämlich für Neuanmeldungen geschlossen. Wie Inks, Bits und Pixels berichtet, soll eine Zunahme von Raubkopien auf der Plattform die Ursache sein – Google befasst sich derzeit damit, wie sich das Problem technisch lösen lässt.

Bis dahin ist business as usual, jedenfalls für all die Selfpublisher, die sich vor dem 25. Mai dort angemeldet haben oder Google Play Books über einen Distributor beliefern.

Ein paar Neuigkeiten sind gerade vom Google-Books-Partnercenter ins Haus geflattert. Zum einen hat man Darstellung und Bedienung verbessert, Zitat: “Im Buchkatalog können Sie jetzt über die Schaltfläche ‘Buch hinzufügen’ alle Tabs aufrufen, die Sie zum Verkauf Ihres Buchs bei Google Play benötigen: ‘Allgemeine Details’, ‘Inhalt’, ‘Preise’, ‘Einstellungen’ und ‘Veröffentlichen’. Sobald das Buch veröffentlicht ist, sehen Sie auch den Tab ‘Zusammenfassung’, auf dem Sie den Status Ihres Buchs abrufen und ändern können.

Der Buchladen von Google Play ist auf fast allen Android-Smartphones vorinstalliert. Zwar wird er nicht von jedem Handy-Besitzer genutzt, aber die Basis ist doch groß genug, dass Play Books eine interessante Plattform ist. Die Voraussetzungen, um dort zu veröffentlichen, sind minimal: Man braucht keine ISBN, nur ein eBook im ePub-Format und eine Anmeldung. Ausgezahlt werden allerdings nicht wie bei Amazon oder Apple 70 Prozent der Erlöse, sondern nur 52 Prozent, immerhin unabängig vom Preis.

Die Hintertür für Self Publisher und Verlage befindet sich hier:

https://play.google.com/books/publish/

Falls Sie noch keinen Zugang haben, müssen Sie sich anmelden (kostenlos).

Auch bei Google Play Books lassen sich nun temporäre Preisaktionen eintragen. Der Anbieter verspricht dazu, entsprechend preisgesenkte Titel würden in einem eigenen Regal angezeigt und womöglich in Marketing-Aktionen beworben (“kann das Buch gegebenenfalls auch im Google Play Store oder in Marketing-E-Mails vorgestellt werden“).

Die Umsetzung ist aber – typisch zumindest für Google Play – sehr kompliziert. Ich habe wirklich den Eindruck, dass da Ingenieure die Oberflächen entwerfen, die zwar toll programmieren können, aber das Wort “benutzerfreundlich” nicht kennen. Die harten Worte sind gerechtfertigt, denn so “funktioniert” das Einrichten von Preisaktionen:

Die Ankündigung kam heute Nacht: Google hat das Publishing-Interface seines eBook-Ladens Google Play Books gründlich überarbeitet. Unter books.google.com/partner erreichen Autoren nun eine aufgeräumte Oberfläche, die an KDP oder Apples iTunesConnect erinnert. Das unverständliche Upload-Verfahren, das Google Books bisher gewählt hatte, ist passé.

Der Autor beziehungsweise Verlag editiert alle wichtigen Angaben nun direkt auf der Seite: Beschreibung, Autoren, Kategorien. Die Preise lassen sich in den “Google Play Einstellungen” nun bequemer eingeben. Praktisch: dabei lässt sich auch festlegen, dass der Preis bereits inklusive Steuern ist und dass er der Buchpreisbindung unterliegt – Google setzt ihn dann nicht eigenmächtig herab, wenn es den Titel anderswo günstiger findet. Weniger gelungen ist bisher die Verkaufsübersicht.