Wenn das eigene Werk das Licht der Welt erblicken soll (und die Entscheidung gegen einen Verlag gefallen ist), stellt sich automatisch die Frage: Wen soll ich mein eBook online stellen lassen? Dazu gibt es im Grunde zwei Möglichkeiten.
- Sie beliefern die wichtigsten Shops selbst, natürlich bei Amazon beginnend. Vorteil: direkte Kontrolle, aktuelle Statistiken, höheres Honorar. Nachteil: Massenbetrieb, kein direkter Ansprechpartner, Sie erreichen nicht alle potenziellen Leser.
- Sie lassen sich die Verteil-Arbeit von einem so genannten Distributor abnehmen. Vorteil: kein Ärger mit x verschiedenen Shops, Übersicht über alle Kanäle, mehr potenzielle Käufer. Nachteil: weniger Honorar, weniger Kontrolle, oft exklusive Bindung.
Dass die Anbieter ihre Konditionen oft recht verklausuliert darstellen, erschwert die Auswahl. Ich habe deshalb in einer großen Tabelle die wichtigsten Merkmale der bedeutendsten Distributoren zusammengestellt. Zum Vergleich führt die Tabelle auch die Self-Publishing-Programme der Online-Händler auf.
Vier Firmen fehlen noch: Satzweiss, Kontor New Media, Zeilenwert und Bookwire. Alle vier sind eher für erfahrenere Self Publisher geeignet, die schon mehrere eBooks im Programm haben oder dies zumindest beabsichtigen. Sie können sie nicht einfach über ein Online-Formular dort anmelden, sondern schließen mit den Firmen einen Vertrag. Bookwire ist dabei für verlagsunabhängige Autoren am wenigsten kompromissbereit.
Doch zunächst eine kurze Erklärung, warum die aufgeführten Merkmale wichtig sind und was dabei zu beachten ist.
Verteilt an – welche Shops werden beliefert? Auch Deutsche im Ausland wollen lesen, deshalb kann es durchaus interessant sein, wenn etwa Apple nicht nur in Deutschland, sondern international im Programm ist.
Einzelne Shops ausschließbar? Angesichts dessen, dass Amazons KDP-Programm wirklich leicht bedienbar ist, kann es attraktiv sein, nur hier selbst einzustellen und den Distributor den Rest übernehmen zu lassen. Das muss der natürlich erlauben.
Kosten – wie teuer ist die Veröffentlichung? Eine ISBN brauchen Sie für viele Onlineläden.
eBook-Formate – in welchen Formaten die Bücher angeboten werden, bestimmt auch, auf welchen Geräten sie lesbar sind
Honorar eigener Shop (vom Netto-VK) – was bleibt vom Nettopreis (also ohne Mehrwertsteuer) bei Ihnen hängen, wenn ein eBook im eigenen Shop des Anbieters verkauft wird?
Honorar fremde Shops (vom Netto-VK) – was beim Verkauf über fremde Shops für Sie übrig bleibt.
Statistiken – wie aktuell informiert man Sie über Ihre Verkäufe?
DRM – legt der Anbieter einen Kopierschutz (Digital Rights Management) über Ihre eBooks?
Print? – Gibt es auch die Möglichkeit, bei Erfolg ein gedrucktes Buch herstellen zu lassen?
Vertragslaufzeit – wie schnell dürfen Sie es sich anders überlegen?
Abrechnung – wann und wie wird abgerechnet?
Besonderheiten – was sonst nirgends hineinpasste