In den USA mischt mit der Firma Pronoun gerade ein neuer Distributor den Markt auf. Das Unternehmen hieß früher einmal Vook und hat das Geschäftsmodell ab und zu geändert – doch jetzt scheint man eine interessante Formel gefunden zu haben: Autoren erhalten 70 Prozent vom Listenpreis des E-Books, wenn es unter 10 Dollar kostet.
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E-Book-Distributor Neobooks hat unangekündigt die Möglichkeit abgeschafft, sowohl Amazon als auch Tolino von der Belieferung auszuschließen. In Zukunft – also bei neu hochgeladenen Titeln – kann der Nutzer nur noch entweder Amazon oder Tolino ausschließen.
Meine kurze Zusammenstellung über die realen Auszahlungsbeträge von eBook-Distributoren hat einige interessierte Leser gefunden. Sie hat aber, genau genommen, einen Mangel: Die Tabelle war auf Basis eines eBook-Preises von 2,99 Euro erstellt. Zwar ist diese Preisgruppe gerade unter Self Publishern sehr beliebt – doch bei anderen Preisen sehen die Verhältnisse anders aus.
Das liegt vor allem daran, dass Amazon bei KDP die Honorare unter 2,60 und über 9,70 Euro (jeweils netto) auf 35 Prozent reduziert. Die meisten Distributoren (alle außer Xinxii) machen diesen Knick im Honorar nicht mit. Damit ergeben sich ein paar interessante Schlussfolgerungen:
Smashwords, der Inbegriff des eBook-Distributors, weitet sein Verteilnetz aus. Ab Anfang Januar 2016 liefert die Firma die Titel ihrer Autoren nun auch an die deutschen Tolino-Stores aus. Die Ankündigung enthält auch zwei interessante Zahlen: Den Marktanteil von Tolino beziffert sie mit 37 Prozent. Und etwa 30 Prozent aller Tolino-eBook-Verkäufe sollen über die Tolino-eReader erfolgen. 70 Prozent der bei Tolino verkauften eBooks werden demnach auf Tablets, Smartphones oder Computern gelesen, ein nicht geringer Anteil.
Was der Blogeintrag leider nicht verrät, ist der Anteil, den der Autor pro Verkauf erhält, anders als beim zweiten neuen Partner: Die spanische Firma Odilo versorgt Bibliotheken weltweit mit Lesestoff. Hier erhalten Autoren 45 Prozent des Listenpreises. Odilo ist in 43 Ländern in Europa (1000 Büchereien), Lateinamerika (1000) und Nordamerika (100) vertreten.
Der Müncher Distributor Open Publishing hat auf der Frankfurter Buchmesse ein interessantes neues Angebot vorgestellt: Beim Tarif “7 hoch 2” muss der Rechteinhaber nur noch 7 Prozent Auslieferungskosten abgeben (berechnet vom Nettoerlös, der von Shop zu Shop verschieden ist). Zum Vergleich: bei Neobooks oder Bookrix sind es 30 Prozent, bei Feiyr neuerdings 10 Prozent. Das Hochladen von Titeln ist dabei weiterhin kostenlos.
Was bringt mehr Käufer: Wenn Sie Ihre Leser am Ende Ihres eBooks auf Ihre Homepage verweisen, von der sie dann zum Shop ihrer Wahl klicken können – oder wenn Sie direkt einen passenden Link zu Ihren anderen Büchern im selben Shop anbieten? Natürlich der zweite Fall. Nur leider machen Ihnen die meisten Shops und Distributoren dieses Vorgehen unmöglich, denn sie verbieten Links in Konkurrenz-Shops.
Verschiedene Versionen für Amazon, Apple, Thalia usw. zu pflegen könnte eine Alternative sein. Aber auch das ist erstens umständlich und zweitens funktioniert es nur begrenzt. Denn ein eBook im Thalia-Shop darf (z.B.) auch keine Links zu Weltbild enthalten. Über Distributoren oder Tolino-Media.de bekommen Sie aber Ihre Titel nicht selektiv in einzelne Kanäle.
Dem italienischen Selfpublishing-Distributor Narcissus gefällt offenbar der eigene Name nicht mehr. Seit gestern firmiert die Website jedenfalls unter dem Namen StreetLib Selfpublish. Dabei werden Nutzer noch öfter auf den alten Namen stoßen.
Neu ist wohl vor allem die Zusammenfassung der drei Angebote “Write” (ehemals BackTypo), “Marketplace” (ein Marktplatz für Dienstleister, bei dem der Anbieter 10 Prozent auf alle Transaktionen kassiert), “Selfpublish” (ehemals Narcissus, der eigentliche eBook-Distributor), “Publish” (ein Distributor für Verlage), “Sell” (ein eBook-Shop zum Einbauen in die eigene Seite) und “Store” (ein normaler eBook-Store).
eBook-Distributor Neobooks arbeitete bereits länger an einer neuen Software. Wie die aussieht, wissen all die Neugierigen bereits, die sich bei Tolino Media umgeschaut haben – die beiden Firmen haben sich die Entwicklung geteilt. Dass Neobooks nun etwas später damit ins Rennen geht, könnte ein schlauer Zug gewesen sein, denn so konnten die Tolino-Nutzer bereits herausfinden, wo es überall noch hakt. Und da gab es offenbar die ein oder andere Stelle…
Als wesentliche Neuerung (und Verbesserung) ist für Neobooks-Kunden wohl der ePub-Upload zu nennen – der war bisher bei allen Konkurrenten möglich, nicht aber bei Neobooks.
Ab sofort erhalten Nutzer der Selfpublishing-Plattform Neobooks auch am Wochenende Hilfe per E-Mail – als bisher einziger Anbieter in diesem Umfeld. Neobooks, so die Pressemitteilung, “ist damit die erste und einzige Self-Publishing Plattform, die eine Autorenbetreuung fast rund um die Uhr anbietet. Nur in der Nacht, da schlafen auch die Mitarbeiter von neobooks.”
Da im Laufe der nächsten Woche bei Neobooks eine große Systemumstellung ansteht, darf man gespannt sein, wie schnell der Support dann tatsächlich arbeitet. Der Anbieter sucht übrigens auch noch Betatester für die neue Plattform.
Schon seit einiger Zeit bereitet der eBook-Distributor StoryLorry seinen Start vor – jetzt ist die Betaversion online gegangen. StoryLorry importiert das Konzept von Bookbaby aus den USA: Wer darüber veröffentlicht, muss von dem Honorar der eBook-Shops gar nichts abgeben. Stattdessen ist eine Pauschalgebühr pro Titel fällig, die StoryLorry bei 89 Euro angesetzt hat (inklusive ISBN). In der Betaphase bis Ende Mai gibt es ein Fünftel Rabatt, die Veröffentlichung kostet also 71,20 Euro.