Im folgenden ein paar Beobachtungen über typische Phänomene in den einzelnen Genres. Wie immer gilt: Ausnahmen bestätigen die Regel. Wenn ich also sage, dass Liebesromane relativ schnell wieder aus den Charts verschwinden, dann heißt das nicht, dass es nicht Gegenbeispiele gäbe.
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Wer gerade ins Selfpublishing einsteigt, stellt – oft unter dem Eindruck all der schönen Geschichten über Millionärs-Autorinnen und Selfpublishing-Stars – sich und anderen gern die Frage: Und welches Genre soll ich nun bedienen, welches lohnt sich am meisten?
Alles neu macht der Juni? Amazon scheint derzeit wirklich kräftig am Umbauen zu sein. Neueste Errungenschaft ist ein überarbeitetes Kategoriesystem, das für die Kindle-eBooks zahlreiche neue Regale schafft. Gab es vorher insbesondere im Bereich der Belletristik eindeutig zu wenig Rubriken, hat man nun auf ein Übermaß umgestellt, bei dem vor allem die Systematik verloren geht. Aber das kann natürlich auch beabsichtigt sein.
So gibt es nun in den Liebesromanen eine Unterrubrik namens Science Fiction, aber auch “Lesbenromantik”, “Militärromantik” oder “Zeitreisen”. Der Bereich “Dramen” (unter “Belletristik”) hat Unterteilungen für alle möglichen Gebiete der Welt bekommen, aber auch Unterrubriken wie “Komödie” und “Mittelalter”. “Historische Romane” sind nicht nach Zeitepochen gegliedert, sondern nach Ländern, außerdem gibt es Unterabteilungen wie “Fantasy” oder “Kulturgut”.
Betrachtet man die Amazon-Charts, hat man unmittelbar diesen Eindruck: Mit Liebesromanen ist offenbar das meiste Geld zu verdienen. Selbst wenn man unterstellt, dass die meisten Autoren nicht wegen des Honorars schreiben, scheint dieses Genre für viele spannend zu sein. Tatsächlich ist es gar nicht wirklich lukrativ, wie ein Blick in die neuen Amazon-Kategorien-Charts der Selfpublisherbibel zeigt.
Beim Veröffentlichen eines eBooks via KDP ist es immer wieder überraschend, in welchem Verkaufsregal der Titel dann landet. Das Problem: was man bei KDP eingeben kann (zwei Kategorien aus dem übersetzten US-BISAC-System) hat wenig zu tun mit der Sortierung des deutschen Amazon-Stores. Es gibt zwar Gesetzmäßigkeiten – aber die sind nirgenfs gelistet. In der vergangenen Woche bat ich deshalb die Leser der Selfpublisherbibel um Mithilfe: Welche Kategorie-Einstellung in KDP führt in welches Shopregal bei Amazon?
Das Ergebnis – vielen Dank, liebe Teilnehmer – ist sehr hilfreich. Die Tabelle unten zeigt, wo man den direkten Weg wählen kann und wo nur der Support hilft.
Beim Einstellen eines neuen eBooks kommt es immer wieder zu einer Art Glücksspiel: Man stellt in KDP zwei Kategorien ein – und wundert sich dann, wo das eBook schließlich landet. Das Problem: die Systematik in KDP ist dem BISAC-System entlehnt (und übersetzt), während der Kindle-Store so sortiert ist, wie es Amazon Spaß gemacht hat. Manche Store-Regale erreicht man deshalb nur über den Support, bei manchen KDP-Kategorien landet das eBook dafür im Nirvana.
Angesichts der Vielzahl der Anbieter und der Wege, diese zu erreichen, stellt sich schnell die Frage, wo mein eigenes Projekt denn nun am besten laufen wird. Soll ich alle Anstrengungen in Amazon investieren – oder doch lieber breit streuen?
Gäbe es das KDP-Select-Programm von Amazon nicht, ließe sich zumindest eine klare Regel aufstellen: Je größer die Verbreitung eines eBooks, desto mehr potenzielle Leser hat es, und desto höher sind seine Erfolgschancen.
Doch es gibt nun einmal KDP Select, das Büchern eine erhöhte Sichtbarkeit unter der großen Menge der Amazon-Kunden beschert – jedoch mit dem Nachteil, dass man sich exklusiv an diesen einen Anbieter bindet. Für mehr Verkäufe bei Amazon gibt man also etwa ein Drittel des Marktes ganz auf. Das kann sich, man glaubt es kaum, tatsächlich lohnen. Allerdings wohl nur dann, wenn man in den typischen Genres veröffentlicht: Romantik, Thriller, Fantasy.
Eine andere Kategorie versteckt Amazon hingegen verschämt: die Erotik. Hier heißt der Geheimtipp wohl Google Books – diesen Anbieter sollte man dann besser nicht ausklammern.