Endlich bin ich dazu gekommen, meinen Tolino shine auf die neueste Software zu aktualisieren. Was gibts Neues? Die Programmierer haben sich der wichtigsten Kritikpunkte angenommen, die ich noch beim ersten Test des Tolino shine genannt hatte. Also: interne Links im Text funktionieren nun.

Man kann Markierungen und Notizen anfertigen, die gemeinsam mit den Lesezeichen abrufbar sind. Wo der Tolino den Inhalt der Markierungen speichert, habe ich noch nicht herausgefunden. Zeilenrand und -abstand sind nun einstellbar, dito die Formatierung. Bei Büchern auf SD-Karte vergisst der eReader die Lesezeichen nicht mehr, wenn man die Karte entfernt.

Lesezeichen (oben rechts), interner Link (3. Zeile), Notiz (7. Zeile) und Markierung (letzte Zeilen) in einem Tolino-eBook.

Amazon hat ein paar Verlagstitel aus den eBook-Charts geworfen – für Self Publisher ist das bisher keine schlechte Nachricht. Denn in den Top 100 dominieren umso mehr die Bücher unabhängiger Autoren. Diesmal sind 53 Titel im Eigenverlag erschienen. Der Rekord vom 30. Juni ist damit also eingestellt. Acht Neueinsteiger und zwei Wiedereinsteiger sind dabei. Der Durchschnittspreis sinkt leicht auf 2,47 Euro. Der Anteil nur bei Amazon erhältlicher Titel steigt leicht auf 38.

Gestern fragte mich Kollege Michael Meisheit, ob ich ihm eine Frage beantworten könne: Wieviele selbst publizierende Autoren denn seit dem Start des eBook-Verkaufs von Amazon die Nummer 1 der Bestseller-Liste erklimmen konnten? Meine Schätzung lag bei 15. Dabei fielen mir eine Menge Namen ein.

Bei genauerer Recherche sollte sich allerdings herausstellen, dass zumindest mein Gedächtnis trügerisch ist. Erstens – es waren nicht “nur” 15, sondern 21. Aber viele der Autoren, die ich als Nummer 1 im Verdacht hatte, konnten zwar ihre Titel sehr gut verkaufen – doch die Nummer-1-Position haben sie nie erreicht. Das kann zum Beispiel daran gelegen haben, dass gerade ein allgemeiner Bestseller (Dan Brown, Shades of Grey…) die Charts dominierte.

Offensichtlich gehört die lästige Eigenart einiger Dienstleister, die eBooks unabhängiger Autoren nur ganz oder gar nicht zu vertreiben, bald der Vergangenheit an. Sowohl von Bookrix als auch von Neobooks ist zu hören, dass man gerade daran arbeite, den Nutzern die separate Belieferung von Amazon (via KDP) zu ermöglichen. Wann genau es so weit ist, haben die Anbieter noch nicht verraten (Bookrix spricht von “nächstem Monat”) – die große Distributoren-Übersicht wird dann zeitnah aktualisiert.

Bei Neobooks läuft zudem gerade eine Betaphase des erweiterten Buch-Editors, der dann auch den Upload von Bildern zulassen wird. An einen ePub-Upload denkt man jedoch wohl noch nicht. Die eBook-Version unserer Self-Publishing-Umfrage ist bereits damit entstanden.

Eigentlich hat Amazon Erotik-Titel ja noch nie in den normalen eBook-Charts geführt. Doch für manche Titel, die auch im Buchladen um die Ecke als Stapelware ausliegen, gab es bisher Ausnahmen. Doch nun scheint Amazon der Erotik-Anteil überhand genommen zu haben. Jedenfalls verbannt man derartige Bücher wieder ohne Rücksicht auf große Namen. Bekannte Serientitel wie “Shades of Grey” und “Crossfire” hat es bereits getroffen – sie tauchen nur noch in den separaten Erotik-Charts auf.

Noch immer sind 51 der 100 bestverkauften Titel der aktuellen Amazon-Charts von Autoren selbst publiziert. Das stellt zwar einen kleinen Rückgang im Vergleich zur vergangenen Woche dar, wo 53 von 100 Indie-Autoren zuzuordnen waren. Doch noch immer bilden diese damit die absolute Mehrheit. Wobei in den Top 10 vor allem Kindle-Deals von Verlagen dominieren.

Mit einem Durchschnittspreis von 2,54 Euro ist dieser sogar noch leicht gestiegen. 34 der Titel sind Amazon-exklusiv. Echte Neueinsteiger gab es in dieser Woche nur relativ wenige.

In Punkt 49 der Self-Publishing-Umfrage haben wir nach der persönlichen Einschätzung des Teilnehmers / der Teilnehmerin gefragt: “Wo sehen Sie sich selbst als Autor und das Self Publishing insgesamt in fünf Jahren?” Die Antworten waren teilweise so spannend, dass wir im Folgenden Auszüge daraus zitieren. Um die Anonymität der Teilnehmer zu wahren, mussten wir einige Antworten kürzen beziehungsweise weglassen.

  • Ich sehe mich nach wie vor als Hybridautor (Verlage + Selfpublishing), weil man sich als Autor im Selfpublishing besser selbst verwirklichen kann und auch Dinge veröffentlichen kann, die für Verlage nicht vermarktungsfähig genug sind.
  • Ich sehe mich auch in 5 Jahren noch als Hybridautorin. Self Publishing wird sich in fünf Jahren deutlich professionalisiert haben, selbstpublizierte Bücher sind in der öffentlichen Wahrnehmung gleichberechtigt neben Verlagspublikationen.
  • Als Autor werde ich mich in fünf Jahren in meinem Genre etabliert haben und aus meiner Tätigkeit als Selfpublisher einen Erlös erzielen, der einen großen Teil meines Gesamteinkommens ausmacht.