Das erste, was ein potenzieller Käufer von einem Buch zu sehen bekommt, ist in der Rgel ein briefmarkengroßes Bildchen, eine Verkleinerung das Covers – oder, im echten Buchladen, den Buchrücken. Erst im zweiten Schritt trifft er auf das eigentliche Cover. Spätestens jetzt sollte er überzeugt sein, ein professionelles Produkt vor sich zu haben. Denn diese Überzeugung überträgt der Käufer automatisch auch auf den Inhalt. Das Buchcover ist ein also essentieller Bestandteil bei der Vermarktung eines Buches.

Es gibt je nach Budget ganz unterschiedliche Möglichkeiten, an ein tolles Cover zu kommen. Einer davon ist eine Ausschreibung über Angebote wie Freelancer.com oder 99Designs. Ich habe die Betreiber der letztgenannten Plattform gebeten, aus ihrer Sicht zu schildern, wie ein Cover hier entsteht – nämlich in sechs Schritten:

1. Das Briefing

Am Anfang jedes Wettbewerbs stehen die Vorgaben für die Designer. Eine Zusammenfassung (drei bis fünf Sätze) über den Inhalt des Buches und die wichtigsten Höhepunkte der Erzählung helfen den Teilnehmern, einen Eindruck vom Buch zu bekommen.

Da es Autoren oft schwer fällt, genügend Abstand von ihrem Werk zu nehmen, hilft es, die Kernaussage des Buches in nur einem Satz zu formulieren. Kombiniert mit den interessantesten Fakten, lässt man den Gestaltern gleichzeitig genügend Interpretationsspielraum. Formulieren Sie die Vorgaben am besten in Englisch – so erhalten Sie deutlich mehr Feedback.

Maximal zwei Veröffentlichungen darf vorweisen, wer sich für den Amazon-Autorenpreis “Entdeckt!” bewirbt. Die erste Runde hat zwar schon begonnen, aber für die zweite oder dritte ist es noch nicht zu spät. Bewerben darf sich jeder – Amazon wählt dann insgesamt zehn Kandidaten pro Runde aus.

Bedingung ist, dass sowohl gedrucktes als auch E-Buch bei Amazon erhältlich sein müssen. Es muss sich jedoch nicht unbedingt um KDP- oder CreateSpace-Veröffentlichungen handeln, auch Verlags-Autoren sind willkommen.

Pünktlich zur Buchmesse hat Amazon in diesem Jahr zwölf Indie-eBooks für je 1,49 Euro beworben – und es dauerte genau 48 Stunden, bis sich all diese Titel in den Top 100 wiederfanden. Dieser Sonder-Kindle-Deal, der die üblichen Tages- und Wochen-Rabatte ergänzte, zeigt sehr schön, wie mächtig die Vermarktung durch Amazon ist. Selbst mein Sachbuch “Schöner Sterben – Kleine Mordkunde für Krimifans” hat es auf diese Weise bis auf Rang 60 gebracht – Sachbücher verirren sich seit Monaten nur noch sporadisch in die Gesamt-Charts.

Zu den zwölf Titeln, die teilweise ihre Geschwisterbücher ebenfalls mitgezogen haben, kamen auch noch ein paar Neueinsteiger – deshalb ist in dieser Woche eine ungewöhnlich hohe Fluktuationsrate zu verzeichnen. Insgesamt sind 58 der 100 Top-Titel verlagsunabhängig erschienen. Die Deals haben den mittleren Preis etwas gesenkt, auf nunmehr 2,08 Euro, gleichzeitig haben sie den Anteil der nur bei Amazon erhältlichen Titel deutlich erhöht.

Harlequin, in Deutschland vor allem durch den Cora-Verlag, will Autoren mit seinem neuen Digitalverlag Books2Read ködern. Gesucht werden Historicals, Romance und Suspense (so nennt es die Website). Geboten werden dafür Digitalveröffentlichung mit Lektorat und Gestaltung sowie, verlagsuntypisch, “garantierte Antwort binnen vier Wochen”.

Zu den Konditionen lässt sich die Seite nicht aus – es ist kaum zu erwarten, dass beim eBook mehr als 25 Prozent übrig bleiben. Bei Erfolg soll das Buch aber auch gedruckt erscheinen. Die Preise der derzeit unter dem Label erhältlichen eBooks liegen deutlich oberhalb des Self-Publishing-Spektrums zwischen 4,99 und 7,99 Euro.

Das Autoren-Magazin Federwelt, seit grauen Vorzeiten (subjektiver Eindruck) ein steter Begleiter ernsthafter Autorschaft, startet mit Autorenwelt.de ins Netz. Im Vergleich zum alten Federwelt-Auftritt erwartet den Leser ein aufgeräumtes, modernes Layout.

Derzeit wirkt die Seite noch sehr nackt und bloß, vor allem durch den weiträumigen Verzicht auf Bilder. Was bei der Konzentration auf Schreibende vielleicht ja auch wieder konsequent ist…

Interessantestes Teilstück ist sicher der “Literaturbetrieb”. Hier sind in einer Datenbank Menschen, Organisationen, Förderungen (Stipendien etc.), Aufrufe und Weiterbildungen aufgeführt, die später auch untereinander vernetzt werden sollen. Eine Community im engeren Sinn (also mit direktem Austausch) kann ich derzeit nicht entdecken. Über Facebook bleiben die Mitglieder auf einer eigenen Seite in Kontakt.

Self Publishing ist auch für Verlage spannend – so startet der Kinderbuch-Verlag Oetinger pünktlich zur Buchmesse seine Plattform Oetinger34. Dort sollen sich Autoren, Illustratoren, Lektoren und Leser treffen, um gemeinsam an neuen (Kinderbuch-)Projekten zu arbeiten.

Obwohl offenbar von Self-Publishing-Projekten wie Booktrope inspiriert, will man sich bewusst davon abgrenzen. Die beteiligten Lektoren werden etwa als “Junior-Lektoren” disqualifiziert, eine eher unglückliche Bezeichnung, die “richtige” Lektoren im Grunde ausschließt. Im Interview mit dem Börsenblatt gibt Verleger Till Weitendorf die Richtung vor: Man wolle “das Beste aus dem klasschen Verlagswesen mit den Möglichkeiten des digitalen Publizierens zusammenführen”.

Nachdem Amazon Publishing (der Verlagsarm von Amazon) schon seit einigen Wochen fleißig mit Autoren spricht, gab die PR-Abteilung nun auch offiziell den Startschuss für ein “new German-language publishing program under the Amazon Publishing umbrella”.

Für das Frühjahrsprogramm 2014 verzeichnet die Pressemitteilung drei Titel: Von Emily Bold kommt “Klang der Gezeiten“, Alexander Hartung liefert einen neuen Krimi seiner Serie “Bis alle Schuld beglichen“, außerdem wandert das schon über KDP erfolgreiche “New York für Anfängerinnen” mit neuem Cover und zu höherem Preis (4,99 €) von Susann Remke ins Verlagsprogramm.

Der deutsche Distributor Books on Demand liefert demnächst all seine Katalogdaten inklusive Covers an die Social-Reading-Plattform Goodreads. Das soll es BoD-Autoren erleichtern, dort ihre Bücher leichter zu vermarkten.

Interessant ist dieser Teil aus zwei Gründen: Goodreads ist mit 25 Millionen Nutzern die weltgrößte Plattform dieser Art, lag in Deutschland allerdings bisher noch hinter der Holtzbrinck-Plattform Lovelybooks. Wenn dadurch BoD-Autoren in Zukunft verstärkt auf Goodreads setzen, während Lovelybooks seine ablehnende Haltung zu Self-Publishing-Autoren beibehält, könnte das zu einer Verschiebung der Marktverhältnisse führen. Die deutsche Präsenz von Goodreads ist angeblich bereits nach der britischen die zweitgrößte in Europa.

iPhone oder Android-Handy gehören zu den beliebtesten Lesegeräten für eBooks. Nach einer aktuellen Umfrage des Branchenverbands Bitkom lesen sechs von zehn eBook-Nutzern auf ihrem Handy. Bei den Befragten unter 30 liest jeder Fünfte sogar täglich auf dem Telefon-Display – dass die Smartphones in der Bildschirmgröße inzwischen kaum noch hinter klassischen eReadern liegen, wird sicher dazu beigetragen haben.

Die vom Buch bekannten Geschlechter-Unterschiede diagnostizierte die Umfrage ebenfalls: 9 Prozent der Männer nutzen das Smartphone täglich für Lektüre, aber 16 Prozent der Frauen. Nur ein Viertel der eBook-Nutzer setzt hingegen auf den klassischen eReader, der damit noch hinter dem Tablet (29 Prozent) landet. Viele Anwender setzen dabei aber auf eine Multigeräte-Strategie: Immerhin 17 Prozenz der Nutzer synchronisieren ihre Inhalte zwischen verschiedenen Geräten, nutzen also eine der von Amazon oder Tolino angebotenen Cloud-Optionen.

Das ePub3-Format für eBooks ist seit über zwei Jahren offizieller Standard des IDPF. Man sollte also meinen, dass die Hard- und Software-Hersteller seitdem genügend Zeit hatten, ihre Produkte anzupassen. Dass Amazon da nicht den Vorreiter spielt, überrascht nicht – aber wie sieht es bei den anderen Unternehmen aus?

Leider überraschend mies, wie eine hübsche Übersicht der ePub3-Testsuite zeigt. Selbst der Spitzenreiter Readium (basierend auf dem Chrome-Browser) unterstützt demnach nur 4 von 5 der erforderlichen Features sowie 62 Prozent der optionalen ePub3-Fähigkeiten. Bei den Smartphone-Apps liegt Kobos iOS-Reader mit knapp 70 Prozent noch etwas vor dem aktuellen Google Play Books mit 66 Prozent.