Die Tolino-Allianz hat ihren eReader per Software auf den neuesten Stand gebracht (ein leicht verbessertes Modell ist bereits im Handel, der Vergleich Neu gegen Alt folgt). Das Firmware-Update 1.2.4 lässt sich über WLAN herunterladen. Die Datei ist 135 Megabyte groß, der komplette Prozess dauert etwa zehn Minuten. Währenddessen schaltet sich der eReader ein paar Mal ein und aus. Einfach Geduld…
Die gute Nachricht: Ein zuvor bestehender Zugriff auf das zugrunde liegende Android-System bleibt erhalten. Wenn Sie also Ihren Tolino shine rooten wollen, müssen Sie das unbedingt vor dem Update erledigen (der Vorteil: Sie können viele Android-Apps darauf laufen lassen). Danach ist es zu spät, denn der Fehler, durch den das Rooten möglich war, wurde beseitigt. Jedenfalls bis die Hacker neue Fehler gefunden haben…
Dem Gerät werden anschließend automatisch drei neue Demo-Bücher hinzugefügt (Madame Bovary, Die Verwandlung und Max und Moritz).
Die anderen Verbesserungen sind weniger auffällig. Da wären zunächst die lang gewünschten Regale, die beim Tolino wie beim Kindle Sammlungen heißen. Sie funktionieren auch fast genau so wie beim Kindle: Über das schwer in seiner Funktion erkennbare Sammlungs-Icon eine neue Sammlung anlegen, Bücher hinzufügen, fertig.
Die Sammlungen werden allerdings nicht in der Bibliothek angezeigt, nur im separaten “Meine Sammlungen”. Die Logik dahinter erschließt sich mir nicht.
Zweite wichtige Neuerung sind die Wörterbücher. Zunächst muss man diese allerdings im Einstellungsmenü unter “Meine Wörterbücher” herunterladen. Tolino unterscheidet dabei zwischen “Nachschlagen” (à la Duden) und “Übersetzen” (à la Langenscheidt). Nachschlagen (also Bedeutungswörterbücher) kann man für Deutsch (89 MB), Englisch (141 MB) und Italienisch (17 MB). Übersetzungen sind jeweils ins Deutsche möglich aus dem Englischen (96 MB), Französischen (16 MB), Italienischen (11 MB) und Spanischen (5 MB) sowie in der jeweiligen Gegenrichtung.
Die Dateigrößen sagen ein wenig über den jeweiligen Umfang aus. Ich kann aber aus eigener Erfahrung mit meinen Kindle-Wörterbüchern sagen, dass selbst in 10 Megabyte einige Hunderttausend Stichwörter passen. Deshalb ist die Qualität kaum über den Umfang abzuschätzen.
In einem eBook hat man ab sofort zwei neue Möglichkeiten, nachdem man ein Wort wie gewohnt markiert hat: “Nachschlagen” oder “Übersetzen“. Die Software erkennt dabei zwar nicht, welche Sprache ein Buch hat. Man kann jedoch jederzeit die Sprachkombination und Übersetzungsrichtung wechseln. Wird ein Wort nicht gefunden, zeigt die Software das nächstliegende an. Das ist insgesamt durchaus komfortabel gelöst. Auch beim Nachschlagen lässt sich jederzeit die Sprache wechseln.
Fazit: Der Tolino shine (Link zum Handbuch) hat mit der neuen Software nützliche Funktionen hinzugewonnen, die auf anderen Geräten schon länger Standard waren. Die Wörterbuch-Funktion ist clever gelöst, die Regale überzeugen noch nicht ganz.
(Hinweis: die leiste rechts auf den Screenshots kommt vom Android-System)