Nach längerer Betaphase hat Reedsy.com nun seine Türen geöffnet. Die Plattform will Autoren und professionelle Dienstleister zusammenbringen. Das Funktionsprinzip ist dabei sehr simpel: Wer sich als Autor angemeldet hat, kann anschließend je fünf Dienstleister aus den Bereichen “Editing” und “Design” um Quotes bitten, Preisangaben also. Darauf und auf den Referenzen des Dienstleisters basierend trifft der Autor anschließend seine Entscheidung.

Die Kölner Verlagsgruppe Rudolf Müller, eigentlich als Fachinformationsanbieter auf die Bereiche Bauen, Immobilien und Handelsmarketing spezialisiert, versucht sich mit der Plattform podbook.de als Self-Publishing-Dienstleister. Die Plattform selbst macht einen soliden Eindruck.

Die finanziellen Bedingungen, die Autoren dort vorfinden, sind allerdings wenig attraktiv: Ein Taschenbuch mit 300 Seiten muss zum Beispiel mindestens 15,90 Euro kosten, damit beim Autor ein Betrag von einem Euro hängen bleibt. Verlagstitel dieses Umfangs kosten in der Regel unter 10 Euro; der Self Publisher ist damit im Buchhandel nicht konkurrenzfähig. Niedrigere Preise bietet der Kalkulator gar nicht erst an.

Die Konurrenz etwa von BoD ist allerdings teilweise noch ein paar Prozent teurer, BoD berechnet bei 300 Seiten 17,90 Euro, bei ePubli braucht man einen VK von über 15 Euro, damit 1 Euro übrig bleibt. Nur CreateSpace kann konkurrenzfähige Preise garantieren.

Vielleicht ist es mir bisher auch nur entgangen, aber ich habe ein neues Feature bei Kobo Writing Life entdeckt, an dem sich Amazon gern ein Beispiel nehmen dürfte: ein spezielles Menü zum Einstellen von Preisaktionen. Dieses befindet sich im Schritt “Preis festlegen” beim Editieren der eBook-Details.

Der Anwender klickt einfach auf den Button “Aktionspreis festlegen” und kann dann tagesgenau definieren, von wann bis wann der ermäßigte Preis gelten soll. Danach wird er automatisch wieder durch den Listenpreis ersetzt. Die Gefahr, das Ende des Zeitraums zu verpassen (Buchpreisbindung!), besteht also nicht mehr.

Schon seit Februar testet der Distributor epubli ein neues Feature, das dort veröffentlichenden Autoren endlich aussagekräftige Statistiken liefert. Das “Autorencockpit” ist derzeit noch im geschlossenen Betatest, ich durfte aber schon einen Blick darauf werfen.

Was bietet das Autorencockpit? Zahlen und Grafiken, kurz gesagt, tagesaktuell. Für einen frei definierbaren Zeitraum lassen sich die Verkaufszahlen aller Titel über alle Kanäle ausgeben, und zwar in Tabellen- oder Grafikform. Welchen Anteil haben die einzelnen eBooks an Ihren Gesamtverkäufen? Wie erfolgreich sind Sie als Autor insgesamt auf den verschiedenen Vertriebskanälen? Die Darstellungen sind übersichtlich und aufschlussreich.

Die Chart-Darstellung im Autorencockpit

Im vierten und letzten Teil der Umfrage von buchreport.de und selfpublisherbibel.de geht es auch um das leidige Thema DRM, vulgo Kopierschutz. Weil für die Auswahl der richtigen Plattform nicht ganz unwichtig, fasse ich die Meinungen hier kurz zusammen – die kompletten Statements finden Sie bei buchreport.de.

BoD: “Unser Vertriebspartner wie Amazon und Apple setzen DRM voraus, diesen Standard legen wir daher auch für alle anderen Vertriebsplattformen zugrunde.”

Xinxii: “Wir empfinden wir DRM als ständiges Ärgernis.”

Neobooks: “Ich persönlich denke, dass DRM letztlich kaum ein Hindernis für die illegale Verbreitung von Inhalten darstellt.”

Monsenstein: “Ich halte hartes DRM für totalen Quatsch.”