Zwölf Gründe, warum ein gedrucktes Buch sich fast immer lohnt

Während in den Kindle-eBook-Top 100 Selfpublisher inzwischen deutlich in der Mehrheit sind, sieht es im Bereich der gedruckten Bücher anders aus. Indie-Autor*innen können im Printbereich zum einen preislich oft nicht mit den Verlagen mithalten. Zum anderen sind Online-Besteller gedruckter Bücher eine andere Zielgruppe als Besitzer*innen von E-Readern. Gedruckte Bücher lässt man sich von Amazon zum Beispiel auch schicken, um sie zu verschenken.

So kommt in der Regel auf zehn verkaufte E-Books nur ein Print-Buch (Ausnahmen bestätigen die Regel). Zwar sind die Kosten für Print höher, wenn man nicht selbst ein ordentliches Drucklayout zustande bringt. Trotzdem kann es sich lohnen, ein gedrucktes Buch einzustellen, etwa über KDP-Print oder auch über ePubli oder Tolino Media beziehungsweise BoD. Diese zwölf Argumente sprechen dafür:

  1. Psychologie. Bei E-Book only sehen Leser*innen 3,99 Euro – und finden das teuer! Ist darunter jedoch eine Taschenbuch-Ausgabe verlinkt, denken sie: “3,99 Euro sind ja weniger als die Hälfte von 9,99 Euro! Das ist also ein echtes Schnäppchen! Kauf ich!”
  2. Professionalität. Oberstes Ziel jedes Selfpublishers sollte es sein, dass das Buch nicht von einem Verlagstitel unterscheidbar ist. Und die meisten Verlagsbücher gibt es nun einmal gedruckt.
  3. Rezensionsexemplare. Die Welt ist seltsam. Gerade Blogger*innen, im Netz zuhause, bestehen ungewöhnlich oft darauf, zur Rezension ein gedrucktes Buch in der Hand zu halten. Spricht man hingegen mit Journalist*innen, hört man oft: “Bitte Fahnen als PDF schicken, mein Regal ist schon voll.”
  4. Auffindbarkeit. Ein interessanter Punkt. Grundsätzlich lassen sich für jede Ausgabe unterschiedliche Keywords vergeben. Das führt in der Praxis dazu, dass ein Titel von potenziellen Käufer*innen besser gefunden wird, denn unterschiedliche Ausgaben lassen sich ja verknüpfen.
  5. Verschenkbarkeit. Wie oben schon erwähnt, eignen sich E-Books bisher eher nicht zum Verschenken.
  6. Vorzeigbarkeit. Vielleicht sind Sie ja unterwegs und wollen Ihr Buch jemandem zeigen? Das funktioniert deutlich besser mit einer Druckversion.
  7. Mehr Blick ins Buch. Beim Taschenbuch kann der potenzielle Kunde nicht nur die ersten zehn Prozent des Buches betrachten, sondern mit der Funktion “Ich möchte überrascht werden” auch an andere Stellen springen. Das gibt einen besseren Eindruck vom Buch – und weniger Produktenttäuschung und damit bessere Rezensionen.
  8. Mehr Kategorien. Gedruckte Bücher können in Kategorien erscheinen, die es für E-Books (noch) gar nicht gibt. Das Kategorie-System bei Amazon sieht für Print tatsächlich andere Unterkategorien vor als für E-Books. Es ist zudem auch möglich, das gedruckte Buch in andere Kategorien einzuordnen als das E-Book (wenn sie denn passen). Durch die Verknüpfung finden Leser*innen dann trotzdem beide.
  9. Zusätzlicher Umsatz. Nicht jede Leserin besitzt einen E-Book-Reader. Auch wenn Sie wirklich auf zehn E-Books nur ein gedrucktes Buch verkaufen, sind elf nun einmal zehn Prozent mehr als zehn verkaufte Exemplare. Außerdem gibt es Genres, bei denen das Verhältnis Print zu E-Book anders aussieht.
  10. Präsenz im Buchhandel trotz KDP Select. Wenn Sie die gedruckte Ausgabe über PoD-Dienste wie BoD, Tolino Media oder ePubli verbreiten, können Sie den Buchhandel beliefern und trotzdem Ihr E-Book exklusiv bei Amazon haben. Falls sich Ihr Buch dann gut verkauft, erkennen Sie, ob sich eventuell ein breites Anbieten auch beim E-Book lohnt.
  11. Einfacheres Marketing. Gedruckte Bücher sind wertiger als E-Books. Wenn Sie eine Leserunde veranstalten oder ein Preisausschreiben, dann werden Sie immer mehr Interesse für Print finden als für reine E-Books.
  12. Präsenz auf Buchmessen. Haben Sie schon einmal probiert, Ihr E-Book auf einer Messe auszustellen? Immer mehr Autorinnen und Autoren schließen sich mit anderen zusammen, um auf Messen neue Leser zu finden. Mit einem reinen E-Book ist das schwer.