Der kleine Einbruch bei den KU-Quoten hat schon darauf hingewiesen (was ich vor Monatsfrist auch bereits vermutet habe): Der Januar war ein echter Lesemonat. Das ist auch klar – all die neuen E-Reader und Tablets, die zu Weihnachten unter dem Baum lagen, wollten dann ausprobiert werden. Das heißt höhere Umsätze für alle – aber auch höhere Anforderungen, um in die AllStar-Ränge zu kommen.
Das wird bei den Buch-Boni noch gar nicht so deutlich. Hier genügten wie im Dezember ungefähr 460.000 Seiten. Das heißt, dass wohl im Januar vor allem breiter gelesen wurde, nicht nur einzelne Spitzentitel, sondern am besten alles von Autorin XYZ. 500 Euro gab es für E-Books mit 780.000 gelesenen Seiten, und der Höchstbonus von 750 Euro begann irgendwo jenseits der 1,5 Millionen Seiten.
Bei den Autoren-Boni hat sich die Einstiegshürde ordentlich erhöht, und zwar auf ca. 550.000 Seiten – im Dezember waren es noch 440.000. 1500 Euro gab es erst ab 700.000 Seiten (Dezember: 645.000). Um 2500 Euro zu erhalten, brauchte man dann schon 1,4 Millionen Seiten (Vormonat: 1,1 Millionen). Die nächsthöhere Stufe zündete dann bei etwa 2 Millionen Seiten, im Deuember waren es noch 1,7 Millionen. Auch für 5000 Euro mussten es im Dezember 300.000 Seiten mehr sein, also 2,5 Millionen. Den höchsten Bonus-Betrag hat Amazon dann bei etwa 3,5 Millionen gezahlt. Auch diese Zahl lag im Dezember niedriger, nämlich bei 3 Millionen.
Noch ein paar interessante Zahlen zum Schluss: für all die Boni und gelesenen Seiten hat Amazon den 150 deutschen AllStar-Autoren im Januar etwas über 1 Million Euro gezahlt. Im Juli, als ich das zum letzten Mal ausgerechnet habe, lag diese Zahl in fast identischer Höhe. Hier wird die Deckelung des KU-Modells relativ deutlich, die letztlich aus Sicht des Geschäftsmodells sinnvoll ist – die Kosten können eben nicht wie bei Oyster oder Scribd durch extreme Vielleser in die Höhe schießen.
Auf Autorenebene heißt das, dass bei gleichem Erfolg die Honorare relativ konstant bleiben. Wer zum Beispiel einen 7500-er-Bonus erhalten hat, dürfte im Januar deutlich über 20.000 Euro eingenommen haben – und das betraf immerhin zehn Autoren. Ich schätze, in der Verlagswelt betrifft das einen geringeren Anteil der Schriftsteller. Doch auch wer “nur” einen 1500-Euro-Bonus erhielt, hat allein aus den Leihen im Januar im Mittel 4300 Euro erhalten. Die Verkäufe kommen da natürlich noch dazu.
Die Aussage, dass 100 KDP-Autoren im Januar mehr als 8000 Euro von Amazon überwiesen bekamen, ist alles in allem sicher korrekt.