Amazon überträgt das Modell der Kindle-Deals offenbar schrittweise auch auf bei der Tochter CreateSpace gedruckte Print-on-Demand-Titel. Ganz wie bei den Deals werden Autoren dazu per E-Mail eingeladen.
Zunächst fragt Amazon nur nach der generellen Bereitschaft, an der Aktion teilzunehmen. Die Preisaktion selbst findet dann irgendwann im Laufe der kommenden sechs Monate statt (oder auch nicht). Danach muss das Buch noch weitere 90 Tage bei CreateSpace erhältlich sein.
Im Vergleich zu den Kindle-Deals weisen die Modalitäten zwei interessante Besonderheiten auf.
- Amazon besteht darauf, dass der Autor zunächst die Preisbindung für das Buch aufheben müsse. Das ist ganz legal möglich, aber frühestens 18 Monate nach Erscheinen. Anschließend kann theoretisch jeder Händler das Buch zu irgend einem Preis verkaufen. Praktisch natürlich nicht, da die meisten über CreateSpace veröffentlichten Titel wohl nur bei Amazon erhältlich sind. Die Aufhebung der Preisbindung ist endgültig und nicht mehr rückgängig zu machen und gilt für alle Händler. Es sollte aber möglich sein, irgendwann später bei BoD oder anderen eine neue Edition aufzulegen, die dann wieder preisgebunden ist. Da die Preisbindung generell auch für E-Books gilt, muss man sich allerdings fragen, warum bei der Teilnahme an Kindle-Deals ihre explizite Aufhebung durch den Autor nicht Bedingung ist.
- Der Autor erhält trotz gesenktem Preis dasselbe Honorar – Amazon gibt den Rabatt also aus der eigenen Spanne. Das ist bei Kindle-Deals nicht ganz so, hier verzichten Autor und Amazon auf einen Teil des Honorars.