Mit Calvendo ist vor fast einem Zeit Jahr die erste Self-Publishing-Plattform für Kalender gestartet. Natürlich sind Kalender ein Saisongeschäft, deshalb ist die Plattform für manchen Autor mit Foto-Ambitionen vielleicht interessant. Calvendo zahlt je nach Verkaufspreis zwischen 15 und 30 Prozent der Nettoeinnahmen an den Autor aus (also Verkaufspreis minus Steuer, Handelsmarge und Versand. Bei einem Kalender für 20 Euro bleiben 1,18 Euro übrig, bei einem VK von 40 Euro schon 4,29 Euro (siehe Honorartabellen). Lohnt sich das? Geschäftsführer Hans-Joachim Jauch hat uns dazu ein paar Fragen beantwortet.

Calvendo bietet Nutzern die Möglichkeit, Kalender im Self Publishing zu veröffentlichen. Wie ist die Resonanz? Können Sie etwas über Nutzerzahlen und durchschnittliche Umsätze sagen?

Der offizielle Start der Web-Plattform war am 4. Oktober 2012. Inzwischen haben sich über 3.000 Kreative (Fotografen, Grafiker etc.) bei Calvendo angemeldet. Es wurden bis Juli über 5.500 Kalender- und Posterbuch-Projekte veröffentlicht, das meiste parallel in mehreren DIN-Formaten (A5 bis A2). Jedes Format eines Titels hat eine eigene ISBN. Die lieferbare Backlist sowie Novitäten umfassen somit etliche tausend ISBNs. Wir liegen im Programmwachstum über den Erwartungen des Businessplans. Das gilt auch für den bisher erzielten Nettoumsatz, der pro verkaufendem Self-Publisher im 4. Quartal 2012 über 400,- Euro erreichte. Traditionell sind Kalender Saisonware und die Wochen vor Weihnachten die entscheidende Zeit. Da wir in diesem Jahr vertrieblich viel breiter aufgestellt sind, erwarten wir natürlich Umsatzsteigerungen gegenüber 2012.

Books on Demand, einer der ältesten SP-Dienstleister Deutschlands, befasst sich in einer neuen Studie mit der Self-Publishing-Landschaft. Im Unterschied zu unserer großen Studie zum Self Publishing will man auch Kunden im europäischen Ausland ansprechen, das gibt den Ergebnissen einen interessanten Dreh. BoD-Geschäftsführer Dr. Florian Geuppert hat uns dazu ein paar Fragen beantwortet.

Erfolgt die Studie im Auftrag von BoD? Wer wird zur Teilnahme eingeladen?

Die Studie wird im Auftrag von BoD in Partnerschaft mit der Hochschule für angewandtes Management durchgeführt. Zur Teilnahme wurden BoD-Autoren, im In- und Ausland, eingeladen, die bereits ein Buch mit BoD veröffentlicht haben. Mit mehr als 25.000 Autoren verfügt BoD über eine sehr breite und repräsentative Datenbasis selbstverlegender Autoren in Europa, wodurch  wir einen Beitrag zur Transparenz in diesem jungen Markt leisten wollen. Damit wird zugleich die erste Studie dieser Art auf europäischer Ebene entstehen.

Kollege Thomas Knip (eBooks pur) leitete mir gerade eine Nachricht weiter, die von Amazon über seinen Distributor kam. Demnach akzeptiert Amazon nur noch bis 30. September Inhalte, die mit den älteren Programmen Mobigen, Mobipocket Creator und KindleGen 1.x erstellt wurden. Was bereits online ist und damit erzeugt wurde, braucht allerdings nicht aktualisiert zu werden.

Die Ursache ist klar: Erst KindleGen 2.x unterstützt das kombinierte Dateiformat, bei dem sich in einer Mobi-Datei sowohl KF8 für neuere Kindle-Tablets als auch das alte Format befinden.

Praktisch hat das zwei Konsequenzen: Wer Programme wie Jutoh nutzt, die auf KindleGen aufsetzen, sollte die aktuellste KindleGen-Version herunterladen. Wer nicht updaten kann (das betrifft zum Beispiel Besitzer älterer Power-Macs), sollte in Zukunft besser ePub-Dateien hochladen.

In den aktuellen Amazon-Top100 finden sich ungewöhnlich viele Self Publisher unter den ersten 20 – auch wenn sich insgesamt an der Zahl der unabhängig herausgegebenen eBooks unter den ersten 100 kaum etwas verändert hat.

46 von 100 sind Self Publishern zuzuordnen – Titel von Amazon Crossing dabei nicht mitgerechnet. Romantik und Liebe sind die bestimmenden Themen. Der mittlere Preis aller Titel liegt bei 2,49 Euro. 29 der 46 Titel sind nur bei Amazon erhältlich.

Die Daten im einzelnen:

Frisch aus unserer Entwicklungsküche kommen die neu aufbereiteten Top 1000 – die 1000 bestplatzierten eBooks von Amazon. Die Funktion zeigt jetzt nicht mehr nur alle Titel in einer langen Liste, sie ermöglicht auch hilfreiche Zusatzfunktionen. Das ist erst einmal der Link dorthin:

Amazon Top 1000

Am Anfang der Seite finden Sie eine Reihe von Auswahlkästchen. Hier können Sie einstellen, welche Daten angezeigt werden sollen: Anzahl der Bewertungen, mittlere Bewertung, Preis, Verlag, Autor und so weiter. Die meisten Daten erklären sich von selbst. Lediglich die Funktion “Verkäufe/Tag” ist derzeit noch mit Vorsicht zu genießen, hier ist noch einiges an Arbeit nötig. Sie können unter anderem sehen, ob eBooks Kopierschutz haben und in der Leihbibliothek verfügbar sind.

Noch immer dominieren 2-Euro- und Kindle-Wochendeals die Top 100 von Amazon. Ach ja? Tatsächlich gehören mindestens 47 der 100 Titel (also eines mehr als in der letzten Woche) nicht zu dieser Gruppe, denn sie gehören zu Self Publishern, die sich noch selbst auch um ihre Werbeaktionen kümmern müssen. Trotz der vielen offiziellen Deals haben es diesmal auch wieder vier Neueinsteiger in die Charts geschafft, dazu kommen drei Wiedereinsteiger.

Interessant ist, mit welch unterschiedlichen Strategien sich Autoren dauerhaft oben halten. Während einige (Volker Ferchau, BC Schiller fallen mir auf) immer wieder mit den Preisen spielen, setzen andere (Melanie Hinz, Marah Woolf, Carina Bartsch) auf dauerhaft hohe Preise, die offenbar ebenso bereitwillig gezahlt werden.

Der mittlere Preis der Top 100 liegt in dieser Woche bei 2,35 Euro, ist also etwas gesunken. Die Zahlen im einzelnen:

Der Self-Publishing-Dienst des Buchhändlers Kobo (gehört zum japanischen Internethändler Rakuten) wartet mit einer Neuigkeit auf: Bei Writing Life muss man nun nicht mehr unbedingt fertige ePub-Dateien hochladen, sondern kann das eigene Buch auch gleich im Online-Texteditor schreiben.

Dabei erwartet den Nutzer einiger Komfort. Nicht nur ist der Upload von Bildern möglich (die sich auch rechts- oder linksbündig ausrichten lassen, jedoch nicht zentriert). Man kann auch sehr bequem Tabellen anlegen, ohne seine HTML-Kenntnisse bemühen zu müssen. Auf Wunsch hilft eine Rechtschreibprüfung schon während der Eingabe, die auch in deutscher Sprache verfügbar ist und sogar Benutzer-Wörterbücher erlaubt. Man kann mit vordefnierten Absatzstilen arbeiten (aber keine hinzufügen), nummerierte und Punkt-Listen nutzen, verschiedene Text-Ausrichtungen einstellen oder die Suchen-und-Ersetzen-Funktion nutzen.