Mit dem Humble eBook Bundle 2 ist jetzt der Verkauf eines neuen eBook-Pakets gestartet, für das der Käufer wie schon beim Vorgänger den Preis selbst festlegen kann – eine Strategie, die in Deutschland wegen der Buchpreisbindung nicht möglich ist. Das Paket besteht aus vier eBooks, die zusammen etwa 70 Dollar kosten würden.

Der Twist: Wer mehr als den Mittelwert aller anderen Kaufbeträge bezahlt, bekommt noch zwei weitere Titel dazu. Den Kaufpreis kann der Käufer zudem ganz nach eigenem Gusto zwischen Autoren (wobei man sogar einzelnen Autoren unterschiedliche Beträge zuordnen kann), einem wohltätigen Zweck (ebenfalls frei definierbar) und den Organisatoren aufteilen. Die eBooks werden ohne DRM in allen gängigen Formaten geliefert.

Vom Kindle-Deal der Woche auf den zweiten Platz verdrängt zu werden, ist nun wirklich keine Schande: Dass Vanessa Mansini aka Michael Meisheit nun endlich der Sprung ganz nach vorn gelungen ist, ist dem Autor wirklich zu gönnen – berichtet er doch transparent wie kaum jemand anders von seinen vielen Experimenten. Also am besten abschauen und lernen, das ist hier ausnahmsweise erlaubt…

Ansonsten fällt auf, dass der mittlere Preis der besten SP-eBooks selten gesehene Höhen erreicht: Mit 2,52 Euro erreicht er beinahe die magischen 2,99. Noch immer sind 47 der Top 100 an den Verlagen vorbei gegangen, 32 der Titel sind nur bei Amazon erhältlich. Drei eBooks in den Top 100 zu haben, ist ja fast schon normal: Diesmal schaffen das Marah Woolf (wie schon seit Monaten), aber auch Lesley Marie Milton, dem Autorenduo BC Schiller und Melanie Hinz. Dank Preisaktionen sind sogar gleich fünf Titel von Volker Ferkau vertreten. Die Zahlen im einzelnen:

Die mittlerweile in drei Teilen vorliegende Serie “Das Kellerzimmer” hat Plätze in den Amazon-Top-1000 mittlerweile fest gebucht. Wir haben uns gefragt: Was hat sich die Autorin, die hinter dem Namen Lesley Marie Milton steckt, dabei gedacht? Kann man mit 99-Cent-Titeln tatsächlich ein vernünftiges Honorar verdienen?

Das sagt Lesley Marie Milton dazu:

“Die einzelnen Folgen meiner ersten Psychothriller-Serie sollten nicht zu umfangreich, aber auch nicht zu kurz sein. Ich dachte dabei an einen klassischen Groschenroman: liest sich gut weg, ist spannend, günstig und ordentlich.

Jeder Teil meiner Kellerzimmer-Reihe umfasst knapp 100 Seiten; ich setzte einen Preis von 99 Cent an. Einige Autorenkollegen denken, man mache damit den Markt kaputt. Ganz falsch ist es sicherlich nicht, dass die Leser immer sparsamer werden. Ich bin allerdings auch nicht besser. Früher habe ich für einen druckfrischen Irving 50 Mark ausgegeben – auf solch kostspielige Ideen käme ich heute nicht mehr.

Kerstin Carlstedt will in der “Interview Lounge” Autoren ein Gesicht geben – selbstverständlich auch Self Publishern. Das Interview dazu haben wir dann doch lieber per E-Mail geführt. Wie wichtig sind Videos oder Trailer für die Vermarktung eines Buches – und was ist dabei zu beachten?

Welche Tipps habt ihr für Autoren, die sich in einem Video-Interview präsentieren möchten? Was gilt es in Sachen Selbstmarketing dabei zu beachten?

Das Wichtigste ist, locker zu bleiben. Nichts ist für den Zuschauer quälender, als wenn der Interviewpartner vor der Kamera 1000 Tode stirbt. Es ist ja keine Live-Situation, d.h. das Ergebnis, das online geht, ist immer ein „Best of“ aller Antworten.

Je mehr die Autoren plaudern und an Informationen anbieten, desto einfacher ist es natürlich, ein interessantes Stück zusammen zu schneiden. Auch Ehrlichkeit, Offenheit und (ein vielstrapaziertes Wort!) Authentizität ist essenziell für das Gelingen eines Interviews.

Über die Antworten können wir direkt nach dem Interview verhandeln. Was Autoren auf keinen Fall gesagt haben wollen, kommt natürlich auch nicht in die Endfassung. Wir wollen niemandem schaden, sondern Autoren und ihre Bücher für Zuschauer interessant machen und das Beste aus ihren Storys herausholen.

Wie kann ein solches Video-Interview die Bekanntheit und den Erfolg eines Autors steigern, gerade im Hinblick auf die Bedeutung des Buchmarketings bei Selfpublishern?

Nach unserer Erfahrung ist es mitnichten so, dass Verlage für jedes Buch, das sie drucken lassen eine große Kampagne starten. Viele „verlegte“ Autoren beklagen sich sogar darüber, dass sich ihre Verlage nicht genug oder gar nicht um die Vermarktung kümmern.

Ausnahmsweise nicht am Sonntag-, sondern am Montagabend das wöchentliche Update der selbst publizierten Bestseller bei Amazon. Im Vergleich zur Vorwoche hat sich einiges an Bewegung ergeben – Titel, die lange unter den ersten 100 waren, sind abgestiegen, dafür sind andere erneut eingestiegen (immerhin 12 sind letzte Woche nicht in der Liste gewesen). Auffällig ist die zunehmende Häufung der 99-Cent-Titel. Der Sonderpreis wird allmählich zum beliebten Werbeinstrument – mit dem Nachteil, dass sich dieses Werkzeug vielleicht bald abgenutzt haben wird. Mehr als die Hälfte (24) der Indie-Titel kostet diese Woche wemiger als einen Euro! Der Durchschnittspreis ist diesmal auf 2,09 Euro gesunken – von 2,37 Euro in der Vorwoche.

Die Quote der Self-Publisher-Titel hat sich nicht verändert: 45 von 100, also knapp die Hälfte, sind keinem Verlag zuzuordnen. Die Nummer 1 hat sich allerdings seit langem wieder einmal ein Verlagstitel erobert, der neue Dan Brown nämlich.

Der Ansatz klingt spannend: Creatavist verspricht, jede Geschichte, jedes Buch auf alle erdenklichen Plattformen zu bringen. Per Mausklick entstehen eBook (ePub und Mobi), iBook (auch “enhanced”) für die iTunes-Plattform, eigene Apps für iOS und Android und schließlich auch eine Web-Version. Kein Umformatieren mehr, keine Pflege unterschiedlicher Versionen. Der feuchte Traum aller Autoren also – oder vielleicht sogar die Wirklichkeit? Ich gebe zu, die Vorstellung, mit einem Klick alle Plattformen bedienen zu können, ist sehr reizvoll. Dafür würde ich vielleicht sogar Jutoh aufgeben…

Erreichbar ist die Plattform unter www.creatavist.com. Eine kurze Einführung gibt es hier. Creatavist beruht auf einer Lösung, die Unternehmen bereits länger zur Verfügung steht und die von einer ganzen Anzahl an Risikokapitalgebern unterstützt wird. Die Registrierung ist kostenlos, gilt aber zunächst nur für ein einziges Projekt. Wer die Plattform dauerhaft nutzen will, zahlt 10 Dollar im Monat für einen Account mit 5 Gigabyte Speicherplatz.