Wer Computerspiele mag, kennt auch ihren wesentlichen Unterschied zum Buch: Die Story, die sie erzählen, verändert sich, und zwar basierend auf den Entscheidungen des Lesers der Geschichte, den man in diesem Genre Spieler nennt. Gute Computerspiele beruhen immer auf hervorragenden Geschichten – Klassiker wie Zork zeigen, dass man sogar all das grafische Beiwerk weglassen kann, wenn die Story nur fesselnd ist. Interaktive Geschichten lassen sich aber auch im Buch erzählen.

Hier bietet sich das eBook an, das eine technisch saubere und einfache Umsetzung erlaubt. Der Leser entscheidet dann per Fingertipp oder Klick, wie die Geschichte weiter geht. Wer sich je an einem interaktiven Stück versucht hat, weiß, welche Schwierigkeiten erzählerischer Art darin stecken. Immerhin muss man für jede Entscheidungs-Option die Geschichte spannend und konsistent fortsetzen. Findet man keinen Kniff, die Storyline wieder irgendwann wieder zusammenzuführen, potenziert sich die Menge zu schreibenden Textes mit jeder Entscheidungsmöglichkeit des Lesers.

Rein mit einer Textverarbeitung wie Word ist so ein Projekt kaum umzusetzen – hier geht allzuschnell die Übersicht verloren. Mit Inklewriter bietet sich dafür ein interessantes Werkzeug, das ich einem Kurztest unterzogen hatte. Die Nutzung der Website ist übrigens kostenlos, nur die Umwandlung in ein Kindle-eBook kostet einmalig zehn Dollar.

Viele Distributoren bieten an, eBooks auch im Ausland zu vertreiben. Welche Märkte generell interessant sein könnten und was Sie bei Übersetzungen beachten sollten, hatte ich schon in zwei eigenen Artikeln geschildert.

Doch die einzelnen Märkte verdienen auch gesonderte Aufmerksamkeit, die Ihnen am besten Autoren nahebringen sollten, die im betreffenden Sprachraum leben. Nachdem sich letztens Elke Becker um den spanischsprachigen Raum gekümmert hat, erzählt eine Kollegin heute vom Self Publishing in ihrer Wahlheimat. Ich übergebe das Wort…

Grundsätzliches

In Italien gibt es ein starkes Nord-Süd-Gefälle, was die Arbeitslosenrate und das Durchschnittseinkommen anbelangt. In Sizilien gibt es mehr als 21 Prozent Arbeitslose, die Jugendarbeitslosigkeit liegt bei knapp 40 Prozent. Sozialleistungen wie Arbeitslosengeld sind so gut wie inexistent. Die Provinz Bozen, allgemein unter dem Namen Südtirol bekannt, weist in Italien die höchste Quote an Arbeitnehmern auf (nur 5,4 Prozent Arbeitslose).

Ein großer Teil der Bevölkerung südlich von Rom kämpft täglich ums Überleben. Der Lebensstandard von Lombarden, Venetern, Trentinern und Südtirolern ist hingegen sehr mitteleuropäisch. Das kulturelle Interesse und somit auch das Leseverhalten sind hingegen mehr oder minder ausgewogen.

eBook-Markt Italien

Jeder Italiener hat ein oder mehr Handys, viele sind Smart- oder iPhones. Tablet-Computer oder iPads sind absolut in. E-Book-Reader sieht man nur wenige, egal ob auf den Straßen oder in den Verkehrsmitteln. Allerdings lesen Italiener kaum in der Öffentlichkeit (im Gegensatz zu den Russen). Italiener sind selten alleine unterwegs, lesen daher in den trauten vier Wänden.

Peng – das Opfer greift sich ans Herz, fällt rückwärts zu Boden, eine Blutlache breitet sich aus. Nur wenige tödliche Verletzungen werden im Krimi so unrealistisch dargestellt wie Schüsse. Wie lange ein Mensch eine Schussverletzung überlebt beziehungsweise handlungsfähig bleibt, hängt von der Art der Verletzung ab. Nur Kopfschüsse führen zum sofortigen Todeseintritt, und auch nur dann, wenn Stammhirn, Kleinhirn oder Hirnventrikel verletzt sind. Bei Verletzungen des Stirnhirns kann sich der Verletzte oft noch längere Zeit auf den Beinen halten.

Ähnliches gilt bei Treffern am Herzen oder den Schlagadern, wo der Tod nach wenigen Minuten (aber nicht sofort) eintritt – nämlich erst dann, wenn die Sauerstoffreserven des Gehirns erschöpft sind. Ein Opfer, das sich im Krimi ans Herz fasst und danach tot umfällt, ist also höchst unrealistisch. Lungen- oder Bauchschüsse lassen dem Opfer noch für längere Zeit seine Handlungsfähigkeit. Wenn der Schwerverletzte also dem Kommissar noch seine komplette Lebensgeschichte erzählen kann, liegt vermutlich ein Bauchschuss vor; beim Lungenschuss könnte ihm der nötige Atem fehlen.

Laut quietscht ein Hebel. Die schwere Eisentür schließt sich. Der Mensch, den sein Erfinder als Opfer auserkoren hat, wirft sich noch mit ganzer Kraft dagegen, schreit um Hilfe – doch die Kühlkammer, in die in seine ungesunde Neugier geführt hat, ist nach außen gut isoliert. Nicht einmal das Handy hat Empfang. Am Montag, wenn der Fleischerlehrling eine Schweinehälfte zur Verarbeitung holen will, findet er nur noch einen leblosen Körper.

Es war einmal ein Buchprojekt zum Thema Self Publishing, das wollte sich über die Plattform Startnext finanzieren. Es kam, zugesagte Zuwendungen mitgerechnet, etwa die Hälfte der gesuchten Summe heraus – nach den Bedingungen der Plattform galt das Projekt damit als gescheitert. “Wir kommen wieder” schrieb ich einen Tag nach Ablauf der Finanzierungsphase.

Im Februar 2013 war es dann so weit: Ich schrieb die ersten Einträge für dieses Blog, die Selfpublisherbibel.de. Was Autoren, insbesondere solche ohne Verlag, wissen müssen, was sie interessiert – daraus setzen sich die Kernthemen zusammen. Vermarktung, Technik, eReader allgemein, Tipps und auch Diskussionsbeiträge ergeben eine bunte Mischung, die von Monat zu Monat lieber gelesen wird. Hatte ich im März noch etwa 250 Abrufe pro Tag, stieg diese Zahl von Monat zu Monat auf heute fast 900.

Die monatlichen Mittelwerte der Seitenabrufe bei selfpublisherbibel.de

An Wochenenden ist es etwas ruhiger, dafür liegen die Arbeitstage meist über 1000. Self Publisher scheinen keine Ferien zu machen – jedenfalls wuchsen die Besucherzahlen auch im Juli und August stetig. Der bisher insgesamt am meisten abgerufene Beitrag ist die Übersicht der Self-Publishing-Dienstleister, gefolgt von den ersten Ergebnissen unserer Self-Publishing-Umfrage, dem Beitrag über eBook-Cover,  den Amazon-Top-1000 und dem Test des Tolino shine, alle mit einigen Tausend Abrufen. Dass der VZBV den Weiterverkauf von Download-Games will, hat hingegen nur acht Leser interessiert. Kein anderer Artikel hat auch nur zweistellige Zahlen.

Geld verdiene ich mit dem Angebot übrigens nur minimal:

Beim Stöbern im Netz stieß ich heute zufällig auf “The Joel Test: 12 Steps to Better Code” von Joel Spolsky. Spolsky ist ein in der Szene unter anderem für sein Blog “Joel on Software” bekannter Programmierer. Sein nicht ganz ernstgemeinter Joel-Test soll Programmierer über zwölf einfache Ja/Nein-Fragen animieren, über die Erfolgschancen ihres eigenen Projekts nachzudenken.

Beim Lesen des Beitrags fiel mir auf, dass sich der Test auch leicht auf Projekte im Self Publishing übertragen lassen müsste, wenn man die einzelnen Werkzeuge anpasst und berücksichtigt, dass das Erstellen eines Buches oder eBooks oft weniger Teamprozess ist als das Programmieren. Das versuche ich hiermit – Ihre Berichtigungen und Kommentare dazu sind mir sehr willkommen.

Es geht dabei nicht um den Prozess des Schreibens an sich, sondern um das Drumherum. Die Bedingungen also, unter denen das Buch entsteht – sie machen den Unterschied, ob ein Buchprojekt scheinbar ewig dauert oder nach der vorgesehenen Zeit beendet ist.

Meine Version des Tests, nennen wir sie den Self-Publisher-Bibel-Test, umfasst nur elf Fragen:

Es kann ganz unterschiedliche Motive geben, den eigenen Namen nicht auf dem Cover eines Buches lesen zu wollen – vielleicht ist die erzählte Geschichte zu privat, der von den Eltern gewählte Name klingt auf einem Thriller nicht cool genug, das Genre (Erotik?) heikel oder neugierige Leser sollen nicht mal eben an der Haustür klingeln können. Die Lösung dafür scheint auf den ersten Blick klar: ein Pseudonym muss her.

Tatsächlich ist die Nutzung eines Pseudonyms auf den ersten Blick kein Problem. Amazon ermöglicht das ebenso wie alle eBook-Distributoren. Bei Amazons Authorcentral lässt sich sogar problemlos für das Pseudonym ein separates Profil anlegen. Der Teufel steckt jedoch wie immer im Detail.

Handelt es sich um ein weiches Pseudonym, darf der Leser also mit mehr oder weniger Recherche erfahren, welcher Mensch tatsächlich dahinter steckt, ist alles halb so schlimm. Schwieriger wird es, wenn der eigene Name auf keinen Fall auftauchen darf. Das sieht der Gesetzgeber nämlich nicht gern: Er fordert sowohl für gewerblich genutzte Webseiten (dazu zählen Websites für ein eigenes Buch selbstverständlich, aber auch eine Facebook-Seite) als auch für Bücher und eBooks ein Impressum. Und dieses braucht regelmäßig, wie es heißt, eine ladungsfähige Anschrift.

Eine Neuerung bei den Amazon Top 1000 habe ich zu vermelden: Die Liste der 1000 meistverkauften eBooks bei Amazon zeigt jetzt auch die zeitliche Entwicklung von Preis, Ranking und Umsatz in einem Diagramm. Dazu einfach auf die Vortages-Platzierung klicken.

Das Feature ist im Beta-Test – wichtig zu wissen wäre zum Beispiel, ob es auch alle Preisänderungen erfasst. Die Aktualisierung erfolgt täglich um vier Uhr morgens. Freue mich über jegliche Hinweise auf Fehler und Probleme!

Einen eigenen Buchtrailer bei Amazon einzubinden, war bisher nur mit (laut Amazon-Bestimmungen) illegalen Tricks möglich (die inzwischen meines Wissens nicht mehr funktionieren) oder über relativ teure Werbeverträge mit Amazon – für Self Publisher kaum erschwinglich.

Doch es gibt eine weitere Möglichkeit: Die Buchtrailer-Plattform Litvideo ermöglicht auch unabhängigen Autoren, ihre Teaser-Videos in die Buchbeschreibung zu integrieren. Das funktioniert nicht nur bei Amazon, sondern auch bei vielen anderen Plattformen wie Thalia, Weltbild, Hugendubel und Buch.de. Der Prozess vom Upload durch den Autor bis zur Veröffentlichung soll maximal zwei bis fünf Tage dauern. Voraussetzung ist, dass das Buch oder eBook eine ISBN besitzt. Wer nur über KDP veröffentlicht, muss sich also zusätzlich eine ISBN kaufen. Dabei lassen sich einem Trailer beliebig viele ISBNs zuordnen (praktisch braucht man meist zwei, nämlich für eBook und gedrucktes Buch).

Bei Thalia eingestellter Buchtrailer