KindleUnlimited-AllStars im Januar 2015: Mit welchen Verkaufszahlen Sie welchen Bonus erhalten

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Amazon legt jeden Monat neu fest, welches Honorar Autorinnen und Autoren erhalten, die an KDP Select teilnehmen. Dabei erfolgen Ausschüttungen einerseits – und an alle – aus einem Fonds, der im Januar pro Ausleihe 1,22 Euro gebracht hat. Die 150 meistverkaufenden Select-Nutzer (nicht 100, wie in der E-Mail von Amazon angekündigt) erhalten zudem spezielle Boni, die “All-Star-Boni”, die mit einem hübschen Logo an jedem Buch und einer Sonderzahlung zwischen 500 und 7500 Euro verknüpft sind. Die genaue Höhe dieses Betrages errechnet sich aus der Rangfolge der Autoren, wozu Amazon Leihen und Verkäufe aller Select-Titel eines Pseudonyms addiert. Dann erhalten die ersten 10 je 7500 Euro, Platz 11 bis 20 je 5000 Euro und so weiter, bis Platz 150. Zusätzlich gibt es noch Boni für die 100 meistverkauften Titel in Select, die Buch-Boni.

Wieviele eBooks mussten Sie im Januar verkaufen und verleihen, um eine solche Prämie zu erhalten? Wie eine Umfrage unter über 30 Autorinnen und Autoren ergibt (vielen Dank für die Antworten!), ist bei den einzelnen Büchern die Aufteilung einfach: Ab ca. 1800 und bis zu 3000 Exemplaren gab es 250 Euro, darüber 500 Euro. Die Grenze zu 750 Euro Buchbonus liegt bei etwa 6500 bis 7000 Exemplaren.

Bei den Autorenboni gibt es deutlich mehr Schwellen. Klar ist, dass die Anforderungen im Vergleich zu Dezember gestiegen sind. Vor einem Monat konnten Sie noch bei ca. 1100 Exemplaren mit einem Bonus rechnen, diesmal liegt die Grenze bei etwa 1300. Das entspricht auch dem generellen Anstieg der Leihzahlen im Januar. 1500 Euro gibt es diesmal ab rund 2100 Verkäufen + Leihen (Dezember: 1500), 2500 Euro zahlt Amazon ab rund 3900 Exemplaren (Dezember: 3500). Interessanterweise sind die Zahlen an der Spitze etwas zurückgegangen: Um die Top 10 mit 7500 Euro Bonus zu erreichen, brauchte man im Januar weniger zu verkaufen. Anscheinend teilen sich diesmal die Leihen auf mehr Autoren auf.

Für den KDP-Select-Autor ergibt sich aus den höheren Schwellen eine Verringerung der Einnahmen pro Buch. Trotzdem ist KindleUnlimited damit zumindest für die Top100-Autoren immer noch ein gutes Geschäft. Wer etwa 3000 Bücher verliehen und verkauft hat und die übliche Leihrate von einem Drittel hatte (entspricht 1000 Leihen), erhält pro Ausleihe zusätzlich 1,50 Euro. Pro Ausleihe erbrachte ein Buch in KindleUnlimited damit nicht nur 1,22 Euro, sondern 2,72 Euro und bei den üblichen Preisen von 2,99 oder 3,99 Euro damit mehr als ein Verkauf. Bei 1500 Verkäufen plus Leihen, also 500 Euro Bonus, ergibt das einen Euro Aufzahlung pro Leihe, also 2,22 Euro insgesamt. Hinzu kommt die bessere Sichtbarkeit im Shop über das KindleUnlimited-Programm.

Problematisch ist die Entscheidung für oder gegen KindleUnlimited nur, weil keine Planbarkeit gegeben ist. Sowohl der Fonds als auch die AllStar-Boni ändern sich von Monat zu Monat. Es ist zwar unwahrscheinlich, dass Amazon in absehbarer Zeit auf die Boni verzichtet, aber wer vom Schreiben lebt, hätte natürlich gern verlässliche Aussagen. Ohne diese hilft es wohl nur, die Veröffentlichungsstrategie auf die Nebenbedingungen auszurichten und eben ab und zu auch mal einen günstigen, wenig aufwändigen KindleUnlimited-Titel auf den Markt zu bringen.

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