Neu bei Amazon: Kindle Countdown Deals für KDP-Select-Titel. Was bringt’s?

Amazon hat erkannt, dass das KDP-Select-Programm nicht mehr allzu attraktiv ist: Die Leihbibliothek lässt Schwung vermissen, und die Verschenkaktionen wirken nicht mehr so  deutlich wie früher. Als neuen Bonus für Amazon-exklusive Titel gibt es die so genannten Kindle Countdown Deals.

Dabei handelt es sich um eine vorübergehende Rabattaktion, wie sie viele Autoren bereits jetzt schon regelmäßig durchführen. Allerdings mit einer angenehmen Änderung: Die prozentuale Ausschüttung bleibt erhalten. Kostet ein eBook also schon vor dem Deal mehr als 2,68 Euro, erhält der Autor auch vom reduzierten Preis 70 Prozent.

Die Countdown-Deals sind sowohl für Verlage als auch für Self Publisher zugänglich. Amazon führt herabgesetzte eBooks in einer eigenen Liste – und gibt diesen Titeln damit ein zusätzliches Schaufenster.

Countdown-Deals bekommen eine zusätzliche Werbefläche

Die Rabattierung kann dabei in mehreren Schritten ablaufen: Wer zuerst kauft, spart am meisten. Der Endkunde bekommt jeweils angezeigt, wie lange der aktuelle Preis noch gilt. Anzahl der Schritte und Einstiegspreis (mindestens einen Dollar unter dem Normalpreis) darf der Autor selbst festlegen. Die Aktion läuft für maximal eine Woche.

Der Preis steigt von Tag zu Tag – wer eher kauft, spart am meisten

Das Feature ist für KDP-Select-Titel auch bereits in Deutschland freigeschaltet. Allerdings kann man die Rabattaktionen derzeit nur auf Amazon.com und Amazon.co.uk durchführen. Pro Titel und Quartal ist eine solche Aktion möglich – und zwar alternativ zum Verschenken. Damit die Kunden sich nicht veralbert vorkommen, darf für Countdown-Deal-Titel 30 Tage lang keine Preisänderung durchgeführt werden. So schützt sich Amazon auch davor, dass Autoren einfach den Preis hochsetzen, um in den Genuss des zusätzlichen Schaufensters zu kommen.

Verwaltung der Werbeaktionen in KDP Select

Ob und wann Countdown-Aktionen auch auf Amazon.de möglich sein werden, ist derzeit unbekannt. Womöglich widerspricht eine solche Form der Preisspielerei auch dem Transparenzgebot der deutschen Buchpreisbindung.

Für Self Publisher interessant sind die Aktionen nicht nur wegen der Werbewirkung: Amazon verspricht, übersichtlich darzustellen, wie sich ein Titel zu verschiedenen Preisen verkauft hat. So bekommt man unter Umständen einen Eindruck, wie sich der Preis noch optimieren lässt.