Ob nun Skoobe, Readfy oder KindleUnlimited: die neuen Lese-Flatrates verändern die Art und Weise, wie eBooks ausgesucht und gelesen werden. Das zeigt eine aktuelle Studie des Anbieters Skoobe, die auf einer Befragung der eigenen Kunden basiert. Die wesentlichen Punkte daraus:

Mehr lesen: Flatrate-Nutzer verbringen mehr Zeit mit Lektüre. 84 Prozent der Befragten gaben an, etwa ein Viertel mehr zu lesen. Auch der Stellenwert dieser Freizeitbeschäftigung veränderte sich, Computerspiele und TV wurden weniger genutzt.
Vielfältiger lesen: Die Nutzer lesen auch Titel an, die sie sonst nicht gekauft hätten. 84 Prozent trauen sich, neue Autoren abseits der Bestsellerlisten zu testen, die Hälfte probiert es mit neuen Genres. Fast ein Drittel gibt aber auch an, Bücher seltener zu Ende zu lesen.

Es hat nicht lange gedauert, bis Amazon die Gerüchte zu Kindle Unlimited selbst bestätigt hat: Seit heute ist die eBook-Flatrate in den USA verfügbar. Für 9,99 Dollar pro Monat können Abonnenten beliebig viele eBooks aus einer Sammlung von rund 600.000 Titeln lesen.

Anders als bei der Kindle Owner Lending Library des Prime-Programms muss man kein Besitzer eines Kindle-eReaders sein: Die Abo-eBooks sind mit den Kindle-Apps auch auf iPad, iPhone und allen Android-Geräten und auf Windows Phone sowie mit dem Cloud Reader auch am Computer lesbar. Allerdings kann man in den Kindle-Apps für iOS nicht nach neuem Lesestoff suchen (eine Einschränkung von Apple), sondern muss stattdessen auf den Browser ausweichen.

Der Kindle Cloud Reader ist, wie Amazon meldet, jetzt auch für Kunden von Amazon.de verfügbar. Unter lesen.amazon.de steht er komplett lokalisiert bereit. Bisher musste man zur Nutzung der Webapp sein Amazon-Konto zu Amazon.com migrieren. Die Website funktioniert laut Anbieter mit Chrome, Firefox, Safari für iPad und Desktop sowie Internet Explorer (Version 10 und aufwärts).

Zu den Funktionen des Kindle Cloud Readers gehören:

  • Lesen des eBooks auch ohne Online-Verbindung (durch vorheriges lokales Speichern)
  • Einstellen von Schriftgröße, Schriftfarbe, Hintergrundfarbe
  • Zugang zu synchronisierten Notizen, Markierungen und Lesezeichen auf anderen Kindle-Apps und -E-Readern
  • Automatische Synchronisation des Lese-Fortschritts über alle Geräte und Apps
  • Volltextsuche innerhalb des eBooks

Gemeinsames Lesen (und damit sind nicht die Oben-Ohne-Buchclubs in New York gemeint, sondern entsprechende Web-Angebote) gilt manchen als die Zukunft – andere ziehen sich doch lieber allein mit ihrer Lektüre ins Bett zurück. Doch unabhängig davon, wie Sie als Leser zum Thema “Social Reading” stehen: Als unabhängiger Autor können Sie es sich kaum leisten, dieses Phänomen zu ignorieren. Denn wenn Sie nicht dabei sind, unterhalten sich die Nutzer eben ohne Sie über Ihre Bücher.

Es existieren mittlerweile allerdings schon mehrere Plattformen. Alle sind kostenlos – der Preis ist also kein limitierender Faktor. Da das Zeitbudget eines Autors jedoch nicht unendlich ist, müssen Sie sich entscheiden: Welche Social-Reading-Community ist die beste für Sie? Im folgenden deshalb ein kleiner Vergleich.

Nur 59 Prozent aller Befragten haben in einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Ipsos für die Schnäppchenseite Deals.com angegeben, sie würden “nie” eBooks lesen. eBooks liegen mit 41 Prozent nur noch knapp hinter Hörbüchern, die 44 Prozent der Menschen nutzen, und elektronischen Zeitschriften, die auf 49 Prozent kommen.

Wer elektronisch liest, benutzt dazu meist den PC (26 Prozent), knapp gefolgt vom Kindle (25 Prozent). eBook-Reader anderer Hersteller sind weit abgeschlagen; der Tolino kommt zum Beispiel nur auf 5 Prozent. Immerhin 18 Prozent der 1005 Befragten griffen einmal pro Woche oder öfter nach einem eBook. “Zu teuer” fanden eBooks weniger als ein Viertel der Antwortenden. Dass eBooks auf Dauer das gedruckte Buch ersetzen, glaubt aber auch nur jeder Fünfte.

Ein 1000-Seiten-Wälzer in zehn Stunden? Das verspricht die Schnelllese-Technik Spritz des gleichnamigen US-Startups. Auf der Website können Neugierige die Technik ausprobieren und mal eben ihre Lesegeschwindigkeit von durchschnittlichen 200 auf 400 Wörter pro Minute erhöhen. Spritz beruht darauf, dass das Auge sich auf einen einzigen Punkt fokussieren darf, an dem die Wörter dann vorbeiflitzen. Je weniger Augenbewegungen nötig sind, desto schneller kann der Mensch einen Text erfassen. Übliche Schnelllesetechniken zielen deshalb darauf, durch Training den Erfassungsbereich zu erweitern, indem auch im Augenwinkel stehende Wörter mit einbezogen werden.

Wie schnell ein Mensch liest, hängt allerdings von vielen Faktoren ab – die Trägheit der Augenbewegung ist nur einer davon. Ebenso wichtig sind ein gutes Kurzzeitgedächtnis, ein großer Wortschatz (beides kann man trainieren) und ganz nebenbei auch Interesse am Text. Spritz verringert zugleich die Ermüdung beim Lesen, die im Wesentlichen von den nötigen Augenbewegungen verursacht wird.