eBook-Vermarktung, Preise, Werbekanäle, Empfehlungen: Teil 4 der Auswertung der Selfpublishing-Umfrage

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Wie vermarkten Selfpublisher ihre Titel, welche Kanäle nutzen sie und welche Preise setzen sie an? Das verrät der nunmehr vierte Teil der Auswertung unserer großen Selfpublishing-Umfrage.

Marketing – für viele Autoren ein schwieriges Thema. Nur jeder Zehnte verzichtet ganz darauf. Wichtigstes Medium sind die sozialen Netzwerke, gefolgt vom “Weitersagen” und der eigenen Website. Preis- und Verschenkaktionen nehmen zu, aber auch die bezahlte Werbung via Facebook oder auf eBook-Vermarktungs-Seiten. Der Newsletter wird immer noch unterschätzt, dafür ist der Messeauftritt üblicher geworden. Mehr als ein Viertel der Befragten arbeitet mit Buchbloggern. Fast ein Drittel ist auf Social-Reading-Portalen aktiv.

Facebook ist zumindest unter Autoren noch lange nicht tot, mehr als drei Viertel nutzen es. Twitter liegt konstant über einem Drittel, Google+ verschwindet langsam. Instagram hat seinen Anteil im Vergleich zum Vorjahr verdoppelt und liegt nun leicht vor Pinterest. Lovelybooks ist ebenfalls mit einem guten Drittel vertreten; sein US-Konkurrent Goodreads verliert sogar Freunde. Die Business-Netzwerke Xing und LinkedIn spielen keine große Rolle.

Bei der Genre-Aufteilung ergeben sich kaum Unterschiede zum Vorjahr. Spitzenreiter ist der Liebesroman, den wir in diesem Jahr von der ChickLit getrennt erfasst haben. Krimi und Thriller liegen addiert gleichauf, gefolgt von der Fantasy. Fast jede(r) Sechste schreibt Erotik. Deutlich gesunken ist der Anteil der Gegenwartsliteratur, oft als anspruchsvolles Genre betrachtet.

Die Preispolitik der Selfpublisher hat sich nur leicht verändert: es wird weniger zu 99 Cent und mehr zu 2,99 Euro veröffentlicht. 30 Prozent der Teilnehmer überschreiten die 5 Euro sogar. Berechnet man aus den Angaben einen mittleren Preis, so liegt dieser bei 4,32 Euro.

Etwa jeder Sechste hat bereits ein Verlags-Angebot erhalten – die Konditionen waren dabei nur halb so oft überzeugend wie nicht überzeugend.

Wie sehen Sie Ihre Position im Vergleich zu Vergangenheit (2010), also vor der Einführung von Kindle Direct Publishing in Deutschland, im Vergleich zum Vorjahr – und wenn Sie in die Zukunft sehen? Autoren sind offenbar sehr optimistisch. Die Mehrheit erwartet, dass es besser oder viel besser wird. Nur vier Prozent vermuten, dass es ihnen schlechter oder viel schlechter gehen könnte – und das, obwohl es fast doppelt so vielen im Vergleich zum Vorjahr schlechter ging.

Unter Autorinnen und Autoren liegt der eBook-Anteil inzwischen bei fast einem Viertel. Das gedruckte Buch bleibt aber wichtig.

Es bleibt jedoch offenbar weniger Zeit zum Lesen als in den Vorjahren.

Persönliche Empfehlungen, Zufall und Empfehlungen über soziale Netzwerke sind die hauptsächlichen Kriterien für neuen Lesestoff. Gut ein Viertel orientiert sich aber auch an den Charts. Rezensionen, egal ob online oder gedruckt, nehmen an Bedeutung ab.

Mehr als zwei Drittel der unabhängigen Autoren lesen zumindest manchmal auch Titel ihrer Kollegen. Weniger als sechs Prozent tut das nie, warum auch immer.

Damit verabschieden wir uns ein letztes Mal – die Auswertung der Fragen 41 bis 50 folgt demnächst.

Teil 1 der Umfrage

Teil 2 der Umfrage

Teil 3 der Umfrage

Teil 4 der Umfrage

Teil 5 der Umfrage