“Wenn ich mein E-Book bei X veröffentliche, kann ich mein Taschenbuch dann bei Y drucken lassen?” Solche Fragen bekomme ich immer wieder zu den unterschiedlichsten Selfpublishing-Anbietern. Deshalb hier eine Übersicht, wer mit wem gern zusammenarbeitet.
Schlagwort: Distribution
Sie haben Ihr eBook übersetzen lassen – wie bringen Sie es nun zum Leser? Insbesondere, wenn Sie ein englischsprachiges Buch vermarkten wollen, sollten Sie sich auf keinen Fall auf die USA und Großbritannien beschränken. Die Leserschaft ist weltweit verteilt – auch und gerade in Ländern wie Indien oder Indonesien. Amazon, Apple oder Google Play, die Sie selbst beliefern können oder die Ihr gewohnter Distributor im Programm hat, sind zwar in weiten Teilen der Welt vertreten, aber Marktführer sind vielerorts lokale Unternehmen. Haben Sie schon mal von Flipkart, eSentral oder Pothi gehört?
Der Müncher Distributor Open Publishing hat auf der Frankfurter Buchmesse ein interessantes neues Angebot vorgestellt: Beim Tarif “7 hoch 2” muss der Rechteinhaber nur noch 7 Prozent Auslieferungskosten abgeben (berechnet vom Nettoerlös, der von Shop zu Shop verschieden ist). Zum Vergleich: bei Neobooks oder Bookrix sind es 30 Prozent, bei Feiyr neuerdings 10 Prozent. Das Hochladen von Titeln ist dabei weiterhin kostenlos.
Der unabhängige Distributor XinXii liefert eBooks seiner Autorinnen und Autoren nun auch an die eBook-Leihbücherei Scribd. Der Anbieter kommt aus den USA und hat derzeit vor allem englischsprachige Titel im Portfolio. Deutsche Kunden können die Flatrate bereits ab 7,99 Euro pro Monat abonnieren; mit einem offiziellen Deutschland-Start von Scribd ist noch dieses Jahr zu rechnen.
Bereits bei XinXii hochgeladene Titel werden automatisch an Scribd ausgeliefert – es sei denn, der Autor widerspricht bis spätestens 20. März per E-Mail. Bei neuen Werken kann man den Kanal für den Vertrieb aus- und abwählen. XinXii zahlt 70 Prozent des von Scribd ausgeschütteten Nettoerlöses aus.
Die Leipziger Buchmesse startet bald – entsprechend häufen sich die Meldungen neuer Unternehmen, die die Buchwelt auffrischen oder gar revolutionieren wollen. “frankly” kommt aus Leipzig, also bietet es sich natürlich an, auf der Heimat-Messe zu starten. Die Homepage ist bereits passwortgeschützt online, das Passwort kann man sich zuschicken lassen oder dem Quelltext der Seite entnehmen. Letzteres wirkt auf den ersten Blick nicht besonders professionell. Doch keine Sorge, nach dem Eintritt erwartet den Nutzer eine sehr schicke, moderne Oberfläche, die frei von offensichtlichen Bugs ist.
Es mag erstaunen, dass das erst jetzt eingeführt wird – aber ein Nachteil des Distributions-Neulings Narcissus bestand bisher darin, dass man zur Auszahlung erst eine Rechnung stellen musste. Damit ist es nun vorbei. Die Firma zahlt über Paypal (jeder Betrag) oder Bankverbindung (IBAN, ab 25 Euro) aus, und zwar quartalsweise, und zwar mit einem Zahlungsziel von 60 Tagen.
Ein neuer Name auf dem eBook-Markt: Open Publishing wendet sich an Self Publisher, aber auch an Verlage und Übersetzer. Hinter dem Angebot steht aber kein Neuling, sondern die Münchner Firma Grin, die schon seit Jahren eBooks distribuiert. Ausgezahlt werden 80 Prozent des Netto-Erlöses, der natürlich von Plattform zu Plattform unterschiedlich ausfällt. Nutzer können wählen, welche eBook-Shops sie selbst beliefern wollen.
Hervorheben will Open Pubishing sich aber durch zusätzliche, kostenpflichtige Dienste. Dazu gehören unter anderem:
Die Plattform Blurb war bisher vor allem für hübsch gestaltete Foto- und Geschenkbücher bekannt. Seit einiger Zeit kann man darüber erstellte Werke auch via Amazon ausliefern lassen statt sie lediglich über den Blurb-eigenen Laden anzubieten.
Diese Option weitet der Anbieter nun erheblich aus, wie eine Pressemitteilung verkündet. Zum einen hat man einen Vertrag mit Ingram Micro geschlossen – die Firma wird Bücher in Standardformaten an Buchhändler weltweit ausliefern. Sprache oder Wohnort des Autors sollen dabei keine Rolle spielen.
Zwei Neuigkeiten hat Distributor Neobooks zu melden: Ab sofort sind darüber publizierte Titel auch bei Google und Kobo […]
Self-Publishing-Urgestein BoD bietet Autoren ab sofort neue, bessere Bedingungen. Im einzelnen sind das:
- Keine Jahresgebühr für die Datenhaltung mehr (früher 19 Euro)
- Gedrucktes Buch auch vom eBook getrennt zu veröffentlichen
- Werbeaktionen für eBooks (Preis ab 0 Euro, bis zu acht Wochen lang)
- Vertragslaufzeit von zwei Jahren auf ein Jahr verkürzt
Die anderen Konditionen ändern sich nicht. Durch die Trennung von Print und eBook ist BoD damit überhaupt erst eine Alternative zu CreateSpace geworden, mit der Autoren zusätzlich den deutschen Buchhandel erreichen. Schön wäre es natürlich, könnte BoD auch den Druckpreis noch etwas nach unten anpassen, damit die Taschenbücher auch preislich mit Verlagswerken konkurrieren können…