Wann immer Sie einen Charakter vor eine Wahl stellen, schaffen Sie damit die Ausgangsbasis für Spannung. Denn jede Wahl ist ein ungelöster Konflikt.
Schlagwort: Schreiben
Leser sind schon komische Geschöpfe. Sie lieben es sogar, getäuscht und in die Irre geleitet zu werden. Dafür stellen Sie Ihnen als Autorin oder Autor einen Freibrief aus. Das ist so etwas wie ein ungeschriebener Vertrag zwischen Ihnen und Ihren Lesern. Darin verpflichten Sie sich, den Leser zu unterhalten, unter anderem eben auch durch Täuschungen, falsche Hinweise, rote Heringe oder die Lügen eines unzuverlässigen Erzählers.
Das zentrale Thema des Films ist das Eingeschlossensein. Bereits im Setting wird das deutlich. Nolan hat bei der Frage, wie er Spannung bei den Zuschauern erzeugen will, immer wieder auf dieses Thema zurückgegriffen. Das sorgt für einen dichteren Film und bringt dem Zuschauer das Thema näher – und zwar nicht auf eine intellektuelle Weise, sondern auf eine emotionale, auf eine, die sie am eigenen Leib spüren: über die Spannung.
Das »Auslösende Ereignis« und wie Sie es optimal einsetzen.
Mit »Romeo und Julia« hat Shakespeare (von dem das Zitat im Titel stammt) ein Liebesdrama geschrieben, das im heutigen Buchmarkt wenig Chancen auf Veröffentlichung hätte. Es fehlt das Entscheidende: das Happy End. Der typische Liebesroman geht immer gut aus, das heißt: Die Liebenden finden zueinander und sind am Ende des Romans zusammen. Folglich ist die Frage nach dem Ausgang – wie übrigens in vielen Genreromanen – kein Spannungsinstrument.
Was haben die Weltbestseller »Harry Potter«, »Der Herr der Ringe«, »Die Päpstin«, »Vom Winde verweht«, »Per Anhalter durch die Galaxis« und »Der Fänger im Roggen« gemeinsam?
Die mit viel Kritikerlob bedachte TV-Serie »The Nightmanager« (Großbritannien 2016; Drehbuch: David Farr) hat ein Problem mit ihrem Skript, das man ansonsten eher bei unerfahrenen Autoren findet. Dabei ist David Farr ein sehr erfahrener Drehbuchautor! Das ist einerseits tröstlich, zeigt es doch, dass man es auch als weniger guter Autor weit bringen kann.
Atmosphäre? Kommt natürlich aus dem Altgriechischen und bringt Dampf, Dunst oder Hauch (atmos) mit der Kugel (sphaira) zusammen. Für Sie als Romanautor ist es der unsichtbare und körperlose allgegenwärtige Dunst, der über den Schauplätzen Ihres Romans liegt. Es ist zum einen die Stimmung, die dieser Schauplatz ausstrahlt, und zum anderen die Wirkung, die diese Stimmung auf Charaktere und/oder den Leser ausübt.
Welche Kriterien gibt es überhaupt dafür, was an Details aus der Recherche in einen Roman gehört?
Sympathie ist, laut Wikipedia, die sich spontan ergebende gefühlsmäßige Zuneigung. Man kann darüber streiten, ob Zuneigung nicht immer gefühlsmäßig ist. Was ich an der Definition spannend finde, ist das Wörtchen spontan. Denn genau da liegt einer der Knackpunkte auch für sympathische Charaktere.