Von Anfang an wird lernwilligen Autoren (also der deutlichen Minderheit, zu der Sie gehören) eingetrichtert, sie sollten ihren Protagonisten nicht schonen und ihre Heldin ebenso wenig. Oder, wie es früher hieß: »Immer feste druff!«
Schlagwort: Schreiben
Es ist erstaunlich, wie lange ein Begriff existieren kann, ohne dass die Allgemeinheit von ihm erfährt. Den Begriff des „digitalen Nomaden“ gibt es nämlich tatsächlich schon seit den 90er-Jahren. Was deutlich weniger verwunderlich ist, ist die Tatsache, dass er sich verbreitet hat, als die technischen Entwicklungen und die voranschreitende Globalisierung immer mehr Menschen die Möglichkeit gegeben hat, ein Leben dieser Art zu führen.
Charaktere einzuführen beschränkt sich nicht auf die Stellen im Roman, an denen die Charaktere auftauchen. Es beschränkt sich nicht einmal auf die Passagen, wo über die Charaktere gesprochen oder erzählt wird.
Ein spannendes neues Projekt, das mir bisher entgangen war, nennt sich “Draft“. Es handelt sich um ein Online-Schreibtool, […]
Sehen wir uns abschließend die Einführung eines nicht weniger populären Charakters an: Christian Grey aus »Shades Of Grey«. Selbst wenn Sie den Roman für Schund halten – die Autorin E. L. James muss eine Menge richtig gemacht haben, sonst wäre der Roman kein solches weltweites Phänomen geworden. Wie sie die männliche Hauptfigur einführt, ist schon mal ausgesprochen gekonnt.
Damit der Leser einen Charakter in den Kontext stellt, den der Autor für ihn vorgesehen hat, braucht es in vielen Fällen – andere Charaktere. Wir als empathische Wesen (mal von den Psycho- und Soziopathen unter Ihnen abgesehen, sorry) orientieren uns in vielen Fällen an anderen. Wie wir reagieren. Was wir empfinden.
Seit November 2014 lebe und arbeite ich aus dem Rucksack. Warum? Weil ich eine digitale Nomadin bin!
Im letzten Artikel haben wir uns angesehen, wie Thomas Harris in »Das Schweigen der Lämmer« den Charakter Hannibal Lecter statisch sowie mit einigen Informationen einführt. Geschickt gemacht, bringen Sie damit Ihre Romanfigur dem Leser schon recht nahe.
Heute analysieren wir ein Beispiel aus der Literatur und analysieren die Möglichkeiten, mit denen Sie die Begegnung der Leser mit Ihrem Charakter vom ersten Moment an (und früher!) einprägsam bis unvergesslich gestalten.
Sie werden von entfernten Bekannten auf eine Party eingeladen. Sie gehen hin, erwartungsvoll und zugleich ein wenig ängstlich. Das Loft, in das die Gastgeber eingeladen haben, gefällt Ihnen. Der Blick über die Stadt und den Fluss raubt Ihnen den Atem. Auch das Büffet biegt sich mit allem, was Sie gerne essen und trinken, sogar den 2003er Saint-Émilion sehen Sie, Ihren absoluten Lieblingsbordeaux. Die Einrichtung? He, genau Ihr Geschmack. Aber etwas fehlt doch da noch … Richtig: die anderen Gäste.