Dies ist keine Ankündigung, sondern eher ein Aufruf an alle Lektoren, Grafiker, Fotografen, Autoren-Berater, Distributoren, Drucker und so weiter: Wir brauchen eure Mitarbeit. Unter www.selfpublishing-markt.de entsteht ein neuer Marktplatz für alle, die Autoren Dienstleistungen anbieten. Vom Lektorat bis hin zum Druck und zum Marketing, von der Distribution bis zur Information. Bereits über 100 Anbieter haben diese Chance genutzt.

Unsere im vergangenen Jahr zum ersten Mal erfolgreich durchgeführte Umfrage zum Stand des Self Publishing in Deutschland ist seit 18. Juni abgeschlossen. Wir wollen die Teilnehmer (und alle Neugierigen) nicht zu sehr auf die Folter spannen – deshalb hier nun Schritt für Schritt die Ergebnisse. Wir beginnen mit den Fragen 1 bis 10.

Insgesamt haben diesmal 851 (2013: 508) Autorinnen und Autoren den kompletten Fragebogen ausgefüllt, was mit 50 Fragen wirklich keine leichte Aufgabe war. Das zeigt auch ein bisschen, wie die Szene insgesamt gewachsen ist. Entwickelt wurden die Fragen von Hilke-Gesa Bußmann und Matthias Matting. Es erfolgte keinerlei Finanzierung von außen. Alle wichtigen Distributoren und Dienstleister haben uns mit Hinweisen auf die Umfrage unterstützt. Vielen Dank auch dafür noch!

Auf den Buchtagen Berlin gab es eine für mich sehr interessante Session zu internationalen eBook-Märkten. Diesmal ging es aber nicht wie sonst oft um die USA oder Großbritannien, sondern um Brasilien (darüber berichtete Jens Klingelhöfer von Bookwire), Indien (von Fabian Kern / dpc) und die arabischen Staaten (Peter Schmid-Meil von GRIN). Es zeigten sich erstaunliche Ähnlichkeiten (was etwa die Rolle des Smartphones betrifft), aber auch deutliche Unterschiede. Im Folgenden die interessantesten Daten.

Obwohl Self Publisher wohl nur in Deutschland über 50 Prozent der Kindle-eBook-Bestsellerlisten belegen, gelten die USA noch immer als das eigentliche Indie-Land. Das liegt vermutlich daran, dass der Markt dort etwas anders aussieht: Dort besitzt nämlich nicht nur Amazon, sondern auch der zweite große Buchhändler B&N ein echtes Self-Publishing-Angebot.

Was heißt das für die Selbstverleger? Bestseller-Autor Hugh Howey lässt seit einiger Zeit regelmäßig ermitteln, wie sich Umsatz- und Verdienstanteile von Verlagen und Indies in den USA entwickeln. Gerade erschien wieder ein neuer Authorearnings-Report. Ein paar Zahlen daraus:

Im Mai / Juni 2013 fragte die Selfpublisherbibel zum ersten Mal Deutschlands Self Publisher nach Meinungen, aber auch nach Daten. Das Echo war groß, nicht nur von Seiten der Self Publisher selbst.

Doch in diesem einen Jahr hat sich die Landschaft des verlagsunabhängigen Publizierens längst wieder gewandelt. Es ist Zeit für eine neue Befragung, um eben diese Veränderungen festzuhalten. Bitte nehmen Sie sich ein paar Minuten Zeit – Sie helfen damit der Community insgesamt und können wichtige Anregungen zu ihrer Weiterentwicklung liefern.

Die Umfrage finden Sie hier – am besten, Sie starten gleich:

http://selfpublishing.limequery.com/index.php/953537/lang-de

Auch in dieser Woche kommen mehr als die Hälfte der meistverkauften Kindle-eBooks von unabhängigen Autoren: Genau 56 sind es diesmal (Amazon Crossing nicht mitgerechnet). Besonders interessant ist diesmal jedoch, dass der Durchschnittspreis der selbst publizierten Titel auf 2,62 Euro gestiegen ist – und damit schon sehr nah an den 2,99 liegt, die inzwischen auch Verlage als Einstiegspreis nutzen.

Eine kleine Revolution bahnt sich im Börsenverein des Deutschen Buchhandels an: Ab Herbst 2014, nach der Frankfurter Buchmesse, sollen auch Selbstverleger Zugang zu den Verbandsstrukturen bekommen. Die Nachricht versteckt sich in einer Broschüre der Börsenvereins-Tochter MVB mit “Informationen für Selbstverlage”.

Hier heißt es auf Seite 16: “Der Börsenverein wird den Veränderungen im Markt Rechnung tragen und ab der Frankfurter Buchmesse 2014 auch den Verlagen mit noch sehr geringen Umsätzen ein kostengünstiges Schnupperangebot unterbreiten, um sie in die Branche zu integrieren und mit den Leistungen des Verbandes bekannt zu machen. Das Angebot gilt ein Jahr und wird z.B. eine kostenlose Rechtsberatung und die kostenlose Teilnahme an einer Branchenveranstaltung enthalten. Letzteres dient der Vernetzung mit Kollegen und Kolleginnen aus der Branche.” (Hervorhebung von mir)

Tim Rohrer, Gründer und Betreiber der Lese-Community Leselupe.de, hat gerade ein eBook im Self Publishing veröffentlicht einen Verlag gegründet, den FeuerWerke Verlag. Ein neuer Verlag? Braucht das jemand? Das habe ich mich gefragt, als ich Tims Pressemitteilung erhielt. Und die Frage an den Neuunternehmer weitergeschickt. Im folgenden Tim Rohrers Antwort in Form eines Gastbeitrags.

Selfpublishing vs. Verlag

Immer mehr Autoren entscheiden sich heute bewusst (oder aus Mangel an Verlagsangeboten) für eine Veröffentlichung als Selfpublisher. Das ist gut, denn so werden mehr Bücher denn je veröffentlicht. Dadurch haben Leser eine größere Auswahl und Autoren, die naturgemäß einen hohen „Veröffentlichungsdruck“ verspüren, können ihr Werk selbstbestimmt der Welt präsentieren.

Die Vorteile von Selfpublishing sind offensichtlich: Das Buch wird garantiert veröffentlicht. Der Autor hat alle Entscheidungen in der eigenen Hand. Verkaufszahlen stehen meist tagesaktuell zu Verfügung. Ein deutlich größerer Anteil der Einnahmen geht ins Portemonnaie des Autors. Und vor allem kommt das Geld nicht mit 6 oder gar 12 Monaten Verzug beim Autor an (Vorschüsse bei Verlagsverträgen sind nicht garantiert), sondern meist schon 1-2 Monaten nach einem Buchverkauf.

Was spricht also heute überhaupt noch für eine Verlagsveröffentlichung?

Aus meiner Sicht als Kleinverleger sind dies im Wesentlichen zwei Themenfelder. Das erste hat mit Beratung & Strategie zu tun, das zweite mit den Kosten. Kommen wir zunächst auf das etwas komplexere Thema Beratung & Strategie zu sprechen: Dies hat viel mit Erfahrung und „Learning by doing“ zu tun. Wie so oft im Leben, macht man etwas besser, wenn man es zum zweiten, dritten oder vierten mal macht. Mit jedem Versuch wächst die Erfahrung, damit die Routine und Professionalität.