Im Juni wurde KindleUnlimited gleich von mehreren Tatsachen beeinflusst. Zunächst hat nach dem Start Ende April Tolino Media erfolgreich den ein oder anderen Top-Autor bewogen, zumindest ältere Titel über die eigene Plattform zu veröffentlichen. Zum anderen hat Amazon Mitte Juni bekanntgegeben, die Regeln für die Bezahlung der Leihtitel zu ändern. Beide Faktoren haben nun offenbar dazu geführt, dass zwar der Einstieg in die Boni im Vergleich zu Mai erneut etwas schwerer geworden ist – andererseits war es im Juni einfacher, in die oberen Bonus-Kategorien zu kommen.
Doch starten wir mit den Buch-Boni. Hier lag der Einstieg diesmal bei ca. 1850 Exemplaren. Ab 3300 verkauften und verliehenen Einheiten gab es 500 Euro (Mai: 3400), für 750 Euro musste man schon über 10000 Stück absetzen (Mai: 11.000).
Bei den Zahlungen für die 150 erfolgreichsten Autoren ging es im Juni bei circa 1850 Stück los (Mai: 1700). Die nächste Schwelle lag bei rund 2700 (Mai: 2800). Etwa 4500 Einheiten (Mai: 5000) mussten es für 2500 Euro Bonus sein. 3500 Euro zahlt Amazon ab etwa 7000 (Mai: fast 10.000), 5000 Euro ab 9.600 (Mai: über 11.000). Der Einstieg in die höchste Klasse ist aus dem Datenmaterial schwer zu schätzen, womöglich lag er bei 15.000.
Ab Juli wird alles anders – da können wir derzeit nur auf den 15. August gespannt sein. Allerdings können wir es mit ein paar Schätzungen probieren… Wer einen “durchschnittlichen” Roman von 240 Seiten anbietet, wird bei einer Leihquote von 1:1 im Juli mindestens 220.000 gelesene Seiten vorweisen müssen, um 500 Euro Bonus zu erhalten. Für 1500 Euro müssen es dann schon 330.000 Seiten sein. 2500 Euro gäbe es ab rund 600.000 Seiten. Die Schätzung beruht auf der bisher nicht absolut bestätigten Annahme, dass auch im Juli Verkäufe UND Leihen zählen und dabei jeder Verkauf als komplett gelesenes Buch gerechnet wird. Liegt die Leihrate unter 1:1, sinken die benötigten Seitenzahlen.