Europäische KDP-Nutzer, die sich für das Select-Programm entschieden haben, erhalten im September deutlich höhere Quoten pro Ausleihe als ihre US-Kollegen: Während hierzulande 1,62 Euro gezahlt werden, sind es in den USA nur 1,51 Dollar (also 1,19 Euro). Diese seltsame Aufteilung liegt an einem speziellen Europa-Bonus von nur 79.000 Euro. Der weltweite Fonds lag demnach bei 3,86 Millionen Dollar.
Aus diesen Zahlen müsste ein schlauer Mensch eigentlich ausrechnen können, wie hoch die Anzahl der KindleUnlimited-/KOLL-Ausleihen in Europa insgesamt war. Sie muss jedenfalls sehr gering gewesen sein, wenn gerade mal 79.000 Euro ausreichten, die Auszahlungen um 43 Euro-Cent aufzustocken. Amazon hat offenbar in Europa nicht allzu viele Prime-Kunden, oder diese vergessen einfach ihre Leihmöglichkeit. Das KindleUnlimited-Programm ist in Großbritannien zum Monatsende gestartet, es spielt dabei also noch keine große Rolle.
Fragen wir kurz den Taschenrechner: Wenn ein 79.000-Euro-Bonus die Quote pro Leihe um 43 Euro-Cent erhöht, wieviele Leihvorgänge muss es dann gegeben haben? Exakt 183.721. Demgegenüber fanden weltweit (also primär in den USA) 2,86 Millionen Leihvorgänge statt.
Die Zahlen aus den USA zeigen allerdings auch, was ein Erfolg von KindleUnlimited in Deutschland für Autoren womöglich bedeuten würde: ein deutliches Sinken der Auszahlung pro Leihvorgang. Bisher wird das von dem Europa-Bonus noch abgeschwächt.
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(Hinweis: in der ersten Version dieses Artikels wurde die KU-Auszahlung in den USA mit 1,35$ beziffert. Das ist der in MEINER Abrechnung genannte Betrag, der aber anscheinend in meinem Fall von Amazon fehlerhaft berechnet wurde. Andere Autoren haben 1,51 $ erhalten)