Nachdem Sony das E-Reader-Geschäft eher konservativ-zögerlich betreibt und Kobo im deutschen Markt nicht so richtig durchstartet, ist inzwischen PocketBook zum Geheimtipp der auf Unabhängigkeit bedachten Leser und Buchhändler geworden. Der Hersteller hält nicht nur im Produktzyklus locker mit den Großen mit (Tolino könnte sich davon eine Scheibe abschneiden), er hat etwa mit dem Cover Reader oder dem Color Lux innovative Modelle im Angebot, die die Konkurrenz nicht zu bieten hat.

Der neue PocketBook Touch Lux 2 zielt allerdings eher auf die ganze Breite des Markts. Dafür spricht schon der Preis von 111 Euro, der unter dem des Kindle Paperwhite liegt. Dafür bekommt der Leser, wie von PocketBook gewohnt, nicht nur einen vernünftigen E-Reader, sondern auch jede Menge Funktionalität. Verzichten muss der Nutzer allerdings auf die Audiofunktionen, die noch der Vorgänger Touch Lux besaß. Das ist schade, weil damit die von kaum einem anderen Anbieter integrierte Vorlese-Funktion verloren geht.

Ein 1000-Seiten-Wälzer in zehn Stunden? Das verspricht die Schnelllese-Technik Spritz des gleichnamigen US-Startups. Auf der Website können Neugierige die Technik ausprobieren und mal eben ihre Lesegeschwindigkeit von durchschnittlichen 200 auf 400 Wörter pro Minute erhöhen. Spritz beruht darauf, dass das Auge sich auf einen einzigen Punkt fokussieren darf, an dem die Wörter dann vorbeiflitzen. Je weniger Augenbewegungen nötig sind, desto schneller kann der Mensch einen Text erfassen. Übliche Schnelllesetechniken zielen deshalb darauf, durch Training den Erfassungsbereich zu erweitern, indem auch im Augenwinkel stehende Wörter mit einbezogen werden.

Wie schnell ein Mensch liest, hängt allerdings von vielen Faktoren ab – die Trägheit der Augenbewegung ist nur einer davon. Ebenso wichtig sind ein gutes Kurzzeitgedächtnis, ein großer Wortschatz (beides kann man trainieren) und ganz nebenbei auch Interesse am Text. Spritz verringert zugleich die Ermüdung beim Lesen, die im Wesentlichen von den nötigen Augenbewegungen verursacht wird.

Sony verabschiedet sich vom US-eBook-Markt. Nachdem die japanische Firma schon auf die Einführung des neuesten eReader-Modells PRS-T3 in den USA verzichtet hat, zieht man sich nun komplett von dort zurück. Das komplette Geschäft geht an Kobo. Auf den meisten bereits verkauften Sony-Readern wird der Kobo-Store einziehen, auch Guthaben und eBooks werden künftig von diesem Anbieter verwaltet. Dazu muss man wissen, dass das einst kanadische Unternehmen Kobo inzwischen zur japanischen Internet-Großmacht Rakuten gehört.

Die Übernahme ist insofern ein cleverer Schachzug, denn sie stärkt den Amazon-Konkurrenten. Europa betrifft der Schachzug derzeit nicht. Aber auch hier wäre er im Grunde eine gute Idee, ganz besonders in Deutschland. Kobo hat es hierzulande nämlich bisher nicht geschafft, einen nennenswerten Marktanteil aufzubauen. Während man in Frankreich mit FNAC und in Großbritannien mit WH Smith zusammenarbeitet, fehlen in Deutschland wegen Tolino die Partner. Sony hingegen hat mit seinen Readern traditionell einen guten Stand bei den lokalen Buchhändlern, auch durch die jahrelange Zusammenarbeit mit Libri. Wenn Kobo davon profitieren könnte, gäbe das dem schwachen Deutschland-Geschäft der Ex-Kanadier neuen Schwung.

Offiziell lassen sich externe Wörterbücher nur auf den Original-Kindles und in der Kindle-App für iOS benutzen. Doch es gibt einen Trick, wie sich diese nützliche Funktionalität auch der Kindle-App für Android entlocken lässt. Das funktioniert mit den meisten aktuellen Smartphones und Tablets und der aktuellen Kindle-App 4.x. Dazu müssen Sie Sie wie folgt vorgehen:

  1. Öffnen Sie in der Android-App ein eBook. Tippen Sie länger auf ein Wort, sodass die Definition angezeigt wird. Tippen Sie auf das kleine Wörterbuch – daraufhin öffnet sich eine Liste weiterer zur Verfügung stehender Sprachen.
  2. Wählen Sie aus der Liste eine Sprache aus, für die Sie das von Amazon bereitgestellte, einsprachige Wörterbuch nicht benötigen. Die App lädt dieses Wörterbuch nun herunter. Beenden Sie die Kindle-App, und zwar komplett, also über den Taskmanager (Programmliste).
  3. Schließen Sie das Handy oder Tablet an den Computer an und suchen Sie die letzte heruntergeladene Datei mit der Endung .prc in sdcard/android/data/com.amazon.kindle oder (wenn Sie hier nichts finden) in /android/data/com.amazon.kindle/files. Merken Sie sich den Namen der Datei, und zwar exakt. Das portugiesische Wörterbuch heißt bei mir zum Beispiel B005EOCESI_EBOK.prc.

Die Ende letzten Jahres erschienenen Tolino Tabs mit 7 und 8,9 Zoll Diagonale haben im mittleren Preisbereich Freunde gefunden – trotz ein paar Schwächen, wie sie mein Test des Tolino Tab 7 und des Tolino Tab 8.9 gezeigt hat.

Da es sich, anders als beim Kindle Fire HDX, um echte, uneingeschränkte Android-Tablets handelt, kann der Nutzer damit weit mehr anfangen als die Bedienungsanleitung erzählt. Ein paar nützliche Tipps:

eBooks mit Rabatt kaufen

Alle derzeit preisgesenkten eBooks finden Sie auf der Website ebook-rabatte.de. Als Besitzer eines Tolino Tab sollten Sie dort bei der Sortierung auf “DRM-frei” stellen. Diese Titel können Sie nämlich ganz legal in das ePub-Format umwandeln. Alternativ benutzen Sie einfach die Kindle-App zum Lesen

Amazon-eBooks lesen

Damit Sie auch auf jedem Gerät zum größten Buchladen der Welt finden, hat Amazon natürlich auch eine eigene Android-App im Angebot. Sie heißt wie der eReader der Firma “Amazon Kindle”. Nahtlos eröffnet sie den Zugang zu bereits bei Amazon gekauften Titeln und ermöglicht das Stöbern im riesigen Angebot.

Die im wesentlichen einzige Neuerung des Firmware-Update 1.3 des eReaders Tolino shine besteht in einer Funktion, die die Tolino-Allianz eigentlich schon längst versprochen hatte: Es ist nun möglich, bei verschiedenen Anbietern des Verbundes gekaufte eBooks auf demselben Lesegerät zu öffnen. Das funktioniert auf Basis der Cloud-Anbindung, die von der Telekom bereitgestellt wird.

Der Nutzer braucht dabei weiterhin einzelne Zugänge zu Thalia, Weltbild, Hugendubel, buecher.de und so weiter. Diese Accounts sind jeweils mit einem eigenen Speicherbereich in der Tolino-Cloud verknüpft. Daran ändert sich nichts – allerdings haben Sie nun die Möglichkeit, dem Tolino shine Zugang zu all diesen Cloud-Accounts zu geben. Praktisch heißt das, dass Sie bei allen Anbietern gekaufte eBooks auf Ihrem Reader lesen können.

Lange Zeit waren externe Wörterbücher ausschließlich auf den eInk-Varianten der Kindles verfügbar, also auf Paperwhite, Touch, Keyboard und so weiter. Auf Kindle Fire HD, Fire HDX und den anderen Amazon-Tablets funktionieren sie noch immer nicht – aber auf dem iPad! Amazon hat die Neuerung ohne große Werbung angekündigt und so gut versteckt, dass sie mir erst bei Version 4.0 der iOS-App auffiel, obwohl sie schon seit Version 3.9 enthalten ist.

Um ein Kindle-Wörterbuch auf dem iPad zu nutzen, gehen Sie wie folgt vor:

  1. Falls Sie noch kein externes Wörterbuch besitzen, müssen Sie es zunächst kaufen, klar… Probieren Sie es doch mit meinem Englisch-Deutschen Wörterbuch für den Kindle 😉
  2. Laden Sie das Wörterbuch aus der Cloud in Ihre Kindle-App auf dem iPad oder iPhone, indem Sie in der Bibliothek auf “Cloud” tippen und dann auf das Cover des Wörterbuchs.
  3. Öffnen Sie ein Buch und markieren Sie per Fingertipp ein Wort.
  4. Im Definitionsfenster sehen Sie rechts ein kleines “i” im Kreis. Tippen Sie darauf.
  5. Wählen Sie aus der (langen) Liste das gewünschte Wörterbuch.

Bisher hat Amazon in den USA 20 Millionen Kindle-Geräte verkauft. Das schätzt eine Beratungsfirma, basierend auf einer Umfrage unter Kunden von Amazon.com. Immerhin 40 Prozent der (allerdings nur 300) Befragten waren demnach Besitzer irgendeiner Kindle-Hardware. 19 Prozent hatten sich ein Fire-Tablet zugelegt, 12 Prozent einen Kindle-eReader und der Rest besaß gar beide Gerätetypen.