Der Self-Publishing-Dienst des Buchhändlers Kobo (gehört zum japanischen Internethändler Rakuten) wartet mit einer Neuigkeit auf: Bei Writing Life muss man nun nicht mehr unbedingt fertige ePub-Dateien hochladen, sondern kann das eigene Buch auch gleich im Online-Texteditor schreiben.

Dabei erwartet den Nutzer einiger Komfort. Nicht nur ist der Upload von Bildern möglich (die sich auch rechts- oder linksbündig ausrichten lassen, jedoch nicht zentriert). Man kann auch sehr bequem Tabellen anlegen, ohne seine HTML-Kenntnisse bemühen zu müssen. Auf Wunsch hilft eine Rechtschreibprüfung schon während der Eingabe, die auch in deutscher Sprache verfügbar ist und sogar Benutzer-Wörterbücher erlaubt. Man kann mit vordefnierten Absatzstilen arbeiten (aber keine hinzufügen), nummerierte und Punkt-Listen nutzen, verschiedene Text-Ausrichtungen einstellen oder die Suchen-und-Ersetzen-Funktion nutzen.

Schon seit Februar testet der Distributor epubli ein neues Feature, das dort veröffentlichenden Autoren endlich aussagekräftige Statistiken liefert. Das “Autorencockpit” ist derzeit noch im geschlossenen Betatest, ich durfte aber schon einen Blick darauf werfen.

Was bietet das Autorencockpit? Zahlen und Grafiken, kurz gesagt, tagesaktuell. Für einen frei definierbaren Zeitraum lassen sich die Verkaufszahlen aller Titel über alle Kanäle ausgeben, und zwar in Tabellen- oder Grafikform. Welchen Anteil haben die einzelnen eBooks an Ihren Gesamtverkäufen? Wie erfolgreich sind Sie als Autor insgesamt auf den verschiedenen Vertriebskanälen? Die Darstellungen sind übersichtlich und aufschlussreich.

Die Chart-Darstellung im Autorencockpit

Im neuesten Autoren-Newsletter des iBookstore versteckt sich ein interessanter Tipp: Apple beantwortet nämlich die Frage, wie man sein Buch im iBookstore prominenter platzieren kann. Nein, weder Geld noch Kooperationen seien möglich, behauptet die entsprechende FAQ (nur für registrierte Autoren zugänglich). Die Buchvorstellungen sind rein redaktioneller Art. “Wir berücksichtigen Bücher hoher Qualität mit effektiven Produktseiten und robusten Marketing-Plänen”, heißt es konkret.

Offensichtlich gehört die lästige Eigenart einiger Dienstleister, die eBooks unabhängiger Autoren nur ganz oder gar nicht zu vertreiben, bald der Vergangenheit an. Sowohl von Bookrix als auch von Neobooks ist zu hören, dass man gerade daran arbeite, den Nutzern die separate Belieferung von Amazon (via KDP) zu ermöglichen. Wann genau es so weit ist, haben die Anbieter noch nicht verraten (Bookrix spricht von “nächstem Monat”) – die große Distributoren-Übersicht wird dann zeitnah aktualisiert.

Bei Neobooks läuft zudem gerade eine Betaphase des erweiterten Buch-Editors, der dann auch den Upload von Bildern zulassen wird. An einen ePub-Upload denkt man jedoch wohl noch nicht. Die eBook-Version unserer Self-Publishing-Umfrage ist bereits damit entstanden.

Eigentlich hat Amazon Erotik-Titel ja noch nie in den normalen eBook-Charts geführt. Doch für manche Titel, die auch im Buchladen um die Ecke als Stapelware ausliegen, gab es bisher Ausnahmen. Doch nun scheint Amazon der Erotik-Anteil überhand genommen zu haben. Jedenfalls verbannt man derartige Bücher wieder ohne Rücksicht auf große Namen. Bekannte Serientitel wie “Shades of Grey” und “Crossfire” hat es bereits getroffen – sie tauchen nur noch in den separaten Erotik-Charts auf.