Heute kosten 45 der E-Books in den Amazon-Top-100 nur 99 Cent, also beinahe die Hälfte. Das könnte zu der Annahme verleiten, dass Erfolg bei E-Books nur mit einem besonders niedrigen Preis möglich sei. Aber stimmt das wirklich? Wer ökonomisch denkt (und das sollte ein Selbst-Verleger eigentlich), muss sich dazu überlegen: Was ist Erfolg?
Schlagwort: Preis
Noch bis 18. Januar (Montag!) können unabhängige Autorinnen und Autoren sich für den vom Distributor Neobooks gestifteten Indie-Autor-Preis bewerben. Die Edition 2016 wird erstmals rein im Fantasy-Genre vergeben. Wie im Vorjahr winkt ein Preisgeld von 3000 Euro.
Amazon hat die fünf Finalisten des Storyteller Award bekanntgegeben. Auf der Shortlist, die nun entsprechend der vorab angekündigten Verfahrensweise der Jury übergeben wird, steht eine recht bunte, teilweise auch überraschende Auswahl:
„Als die Zeit vom Himmel fiel“ von Mella Dumont, Deutschland (Sci-Fi Romance)
„Totes Sommermädchen“ von B.C. Schiller, Österreich (Thriller)
„Paradox – Am Abgrund der Ewigkeit“ von Phillip P. Peterson, Deutschland (Sci-Fi Thriller)
„Bis du wieder atmen kannst“ von Jessica Winter, Österreich (Romance)
„Loan: Aus dem Leben eines Phoenix“ von Isabelle Müller, Deutschland (Biografie)
Mit dem kommenden Monat (also ab 1. Juli) ändert Amazon die Regeln zur Berechnung der Leihboni bei KindleUnlimited und Kindle-Leibücherei. Wie eine Mitteilung verrät, zählt in Zukunft nicht mehr die Anzahl der Leihen, sondern die Anzahl der gelesenen Seiten. Dabei wird der gesamte Fonds durch die Anzahl der insgesamt gelesenen Seiten geteilt – und danach bekommt jeder Autor Auszahlungen entsprechend der aus seinen Select-Titeln gelesenen Seiten.
Was heißt das in der Praxis?
Die Strategie, kurze Serientitel für 99 Cent zu platzieren, geht nicht mehr auf.
Umfangreiche und kurze Romane werden in gleicher Weise entlohnt.
Sachbuch-Autoren werden benachteiligt.
Ein interessantes Veröffentlichungsmodell bietet die Website Openbooks.com, die seit kurzem im Betastadium zugänglich ist. Beginnen wir mit der Lesersicht: Mir gefällt ein eBook? Dann lade ich es einfach herunter. Ein Klick auf “Download” reicht, ich muss mich nicht einmal anmelden.
Das eBook landet gezippt auf meiner Festplatte; im Archiv verbergen sich ePub-, Mobi- und PDF-Version des Titels, natürlich alle ohne Kopierschutz (DRM). Diese Datei darf ich auch an all meine Bekannten und Freunde weitergeben. Ich öffne das eBook auf meinem Reader oder in meiner Lese-App. Ein Text erklärt mir das Prinzip: Ich kann gleich loslesen – oder auch erst einmal bezahlen. Ich lese lieber; am Ende des Buches gibt es einen weiteren Bezahl-Link.
Als Niedrigpreisstrategie definiert das Gabler-Wirtschaftslexikon eine Strategie, bei der “versucht wird, sich durch niedrige Preise vom Wettbewerb abzuheben”, mit dem Ziel, “schnell hohen Absatz zu generieren und Marktanteile zu gewinnen”. Wer eine Niedrigpreisstrategie verfolgt, hat also primär nicht den optimalen Gewinn im Blick, sondern Marktanteile und Absatzmengen.
Als typische Beispiele für diese Strategie gelten der Discounter Lidl, die Luftfahrtgesellschaft Ryanair oder der Autobauer Dacia. Die Produkte dieser Unternehmen gelten den Kunden vor allem als eins: billig.
Oft fällt der Begriff aber auch, wenn es um die eBook-Preise unabhängiger Autoren geht, gern mit dem impliziten Vorwurf, diese Niedrigpreisstrategie gefährde den eBook-Markt überhaupt. Aber hält das Klischee der Überprüfung stand?
Je billiger, desto erfolgreicher? Der zweite Teil meiner Datenbank-Auswertung hatte gezeigt, dass sich eBooks von Self Publishern im Mittel länger in den Amazon-Charts halten als Verlagstitel. Die Annahme, dass ihre niedrigeren Preisen daran schuld sind, liegt natürlich nahe, deshalb habe ich das nun ebenfalls abgefragt. Dabei konnte ich mangels statistischer Signifikanz die Top 10 nicht separat auswerten, wohl aber die Top 100 und die Top 1000. Ich habe Verlags- und SP-Titel dabei nicht getrennt, denn der Preis sollte ja das Kriterium sein. Die Ergebnisse sind interessant.
In den Top 100 gibt es demnach keine klare Präferenz für 99 Cent – wohl aber eine für günstige Preise. Insbesondere Titel über 5 und unter 9 Euro haben es schwer. Überraschend gut halten sich trotzdem eBooks für mehr als 9 Euro. Ich vermute, dass es sich dabei um die typischen Verlags-Titel auf den einschlägigen Bestseller-Listen handelt, die trotz ihrer hohen Preise genügend Leser finden.
“Soll ich lieber eine Preisaktion durchführen oder mein eBook verschenken?” Das gehört zu den Fragen, die mir regelmäßig gestellt werden. Deshalb hier eine kleine Zusammenfassung, welche Vor- und Nachteile die einzelnen Marketing-Maßnahmen haben.
Die Preisaktion
Die Preisaktion ist heute das Mittel der Wahl und passt in den meisten Fällen. Sie brauchen dazu so gut wie keine Voraussetzungen, und Preisaktionen funktionieren auf allen eBook-Plattformen. Das einzige Hindernis ist die Preisbindung für eBooks – das Problem ist aber organisatorischer, nicht prinzipieller Art.
Denn damit ein Buch überall gleich viel kostet, müssten die Händler alle gleich schnell reagieren. Das ist in den seltensten Fällen so. Vor allem, wenn der Preis danach wieder hochgehen soll, passiert gern folgendes: Sie geben den neuen, höheren Preis bei Amazon, Apple usw. ein. Amazon reagiert am schnellsten, Thalia oder eine andere Firma lässt sich Zeit. Der Amazon-Robot merkt, dass der Preis bei einem anderen Anbieter niedriger ist – und setzt ihn auch bei Amazon wieder herunter. Das ist lästig, aber lösbar.
Wie teuer sind eBooks bei Amazon wirklich? Wie werden sie im Durchschnitt bewertet, wieviele Rezensionen haben sie? Ich […]
Ab sofort stehen in der Kategorie “Preisrechner” zwei neue Testmodule bereit. Sie können überprüfen, ob Sie bei bestimmten […]