Vor ein paar Tagen gab Kollegin Myra Cakan in ihrem Blog den Tipp Ihres Distributors weiter, dass Amazon Cover-Bilder in neuer (höherer) Auflösung zur Pflicht gemacht habe. In KDP war zu diesem Zeitpunkt noch nichts davon zu lesen. Das hat sich bis heute nicht geändert. Amazon bereitet aber tatsächlich Änderungen bei den Bildgrößen vor – und das nicht nur beim Marketing-Cover für die Website, sondern auch bei der Größe der Bilder im eBook, die bisher auf 127 Kilobyte beschränkt war.

Indie-Autor Scot Johns ist bei Amazon auf die neuen Kindle Publishing Guidelines gestoßen, die er in seinem Blog beschreibt. Das (englischsprachige) PDF der Guidelines finden Sie hier. Amazon setzt demnach gerade mehrere Änderungen um, die ihren Weg nach KDP offenbar erst noch finden müssen:

  • Die maximale Bildgröße in eBooks wird auf 5 Megabyte erhöht
  • Werbe-Cover (nicht die Cover im eBook) sollen nun 2560 x 1600 Pixel groß sein (die dpi-Angabe im PDF ist irrelevant) bei einer maximalen Dateigröße von 5 Megabyte
  • Cover dürfen keine Preise oder Werbe-Texte für zeitlich beschränkte Aktionen enthalten (“must not … mention pricing or other temporary promotional offers…”)
  • Für Fixed-Layout-Bücher gibt es eine ganze Reihe neuer Anforderungen an die Bildauflösung, bis hin zu 4800 x 3000 Pixeln bei 2,5-facher Vergrößerung.
  • Ganzseitige Bilder sollten für ein Seitenverhältnis von 16:10 (bisher: 17:10) optimiert werden.

Nur 59 Prozent aller Befragten haben in einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Ipsos für die Schnäppchenseite Deals.com angegeben, sie würden “nie” eBooks lesen. eBooks liegen mit 41 Prozent nur noch knapp hinter Hörbüchern, die 44 Prozent der Menschen nutzen, und elektronischen Zeitschriften, die auf 49 Prozent kommen.

Wer elektronisch liest, benutzt dazu meist den PC (26 Prozent), knapp gefolgt vom Kindle (25 Prozent). eBook-Reader anderer Hersteller sind weit abgeschlagen; der Tolino kommt zum Beispiel nur auf 5 Prozent. Immerhin 18 Prozent der 1005 Befragten griffen einmal pro Woche oder öfter nach einem eBook. “Zu teuer” fanden eBooks weniger als ein Viertel der Antwortenden. Dass eBooks auf Dauer das gedruckte Buch ersetzen, glaubt aber auch nur jeder Fünfte.

Self-Publishing-Urgestein BoD bietet Autoren ab sofort neue, bessere Bedingungen. Im einzelnen sind das:

  • Keine Jahresgebühr für die Datenhaltung mehr (früher 19 Euro)
  • Gedrucktes Buch auch vom eBook getrennt zu veröffentlichen
  • Werbeaktionen für eBooks (Preis ab 0 Euro, bis zu acht Wochen lang)
  • Vertragslaufzeit von zwei Jahren auf ein Jahr verkürzt

Die anderen Konditionen ändern sich nicht. Durch die Trennung von Print und eBook ist BoD damit überhaupt erst eine Alternative zu CreateSpace geworden, mit der Autoren zusätzlich den deutschen Buchhandel erreichen. Schön wäre es natürlich, könnte BoD auch den Druckpreis noch etwas nach unten anpassen, damit die Taschenbücher auch preislich mit Verlagswerken konkurrieren können…

Ein interessantes neues Modell, eBooks und gedruckte Bücher zu publizieren, bietet der US-Anbieter Booktrope. “Team Publishing” umschreibt das Verfahren recht gut: Der Autor ist hier nur Teil eines Teams aus Spezialisten, die sich um alle Einzelheiten des Prozesses kümmern.

Am Anfang steht allerdings wie immer die Manuskript-Einreichung. Dann jedoch ändert sich der Prozess: Booktrope arbeitet nicht wie ein Verlag, sondern erlaubt freiberuflichen Teams aus Designern, Lektoren und Marketing-Spezialisten, sich für die Arbeit an einem Buch zu bewerben. Jeder Mitarbeiter trägt seinen Teil zum Erfolg bei – und wird wie der Autor prozentual an den Einnahmen beteiligt.

Das große Vorbild ist eindeutig: Nach dem Beispiel von Freelancer.com startet jetzt die Website Bookkritters.com in die Betaphase. Hier sollen sich Autoren und Dienstleister zusammenfinden – etwa für Cover-Design, eBook-Umsetzung, Ghostwriting oder Lektorat. Anders als Freelancer, Odesk etc. verlangt Bookkritters allerdings weder einen Anteil an der Auftragssumme noch Einstellgebühren.

Stattdessen finanziert man sich über eine kostenpflichtige Mitgliedschaft (ab 17 Euro pro Monat). Doch auch mit dem kostenlosen Account kann man bereits Projekte posten. Zudem sind die ersten 500 Mitgliedschaften mit dem Registriercode “ALPHA” kostenlos. Bookkritters begreift sich als internationale Plattform. Derzeit steht die Beta nur in Englisch zur Verfügung, den Button “Change Language” gibt es allerdings schon.

Von Apple gibt es ein paar für Autoren relevante Neuigkeiten. Man kann sich nun zum Beispiel über Probleme (Tickets) per E-Mail informieren lassen oder Lehrbücher verkaufen.

Wer die Größe von Bildern in seinem eBook bei Apple stets an die aktuelle Bildschirm-Auflösung anpassen will, muss nun einen anderen Weg wählen – es genügt nicht mehr, die Elementgröße in Prozent zu definieren. Stattdessen gibt es die neue Größeneinheit “Viewport height” (vh). Beispiel:

HTML:

<div class=“image-container”>
<img src=“images/testbild.jpg” alt=“Bildbeschreibung”/>
</div>

Im zugehörigen CSS muss es dann heißen:

.image-container { height: 80vh; }
img { height: 100%; }

Sony verabschiedet sich vom US-eBook-Markt. Nachdem die japanische Firma schon auf die Einführung des neuesten eReader-Modells PRS-T3 in den USA verzichtet hat, zieht man sich nun komplett von dort zurück. Das komplette Geschäft geht an Kobo. Auf den meisten bereits verkauften Sony-Readern wird der Kobo-Store einziehen, auch Guthaben und eBooks werden künftig von diesem Anbieter verwaltet. Dazu muss man wissen, dass das einst kanadische Unternehmen Kobo inzwischen zur japanischen Internet-Großmacht Rakuten gehört.

Die Übernahme ist insofern ein cleverer Schachzug, denn sie stärkt den Amazon-Konkurrenten. Europa betrifft der Schachzug derzeit nicht. Aber auch hier wäre er im Grunde eine gute Idee, ganz besonders in Deutschland. Kobo hat es hierzulande nämlich bisher nicht geschafft, einen nennenswerten Marktanteil aufzubauen. Während man in Frankreich mit FNAC und in Großbritannien mit WH Smith zusammenarbeitet, fehlen in Deutschland wegen Tolino die Partner. Sony hingegen hat mit seinen Readern traditionell einen guten Stand bei den lokalen Buchhändlern, auch durch die jahrelange Zusammenarbeit mit Libri. Wenn Kobo davon profitieren könnte, gäbe das dem schwachen Deutschland-Geschäft der Ex-Kanadier neuen Schwung.

Seit nun fast einem Jahr gibt es die Self-Publisher-Bibel. Über 2000 Nutzer informieren sich jeden Tag über Neuigkeiten aus der Welt des verlagsunabhängigen Publizierens. Alle Inhalte, die umfangreichen Übersichten, die Tipps, die Analysen, stehen kostenlos bereit. Das gilt für die Infrastruktur dahinter leider nicht – im Monat gebe ich etwa 200 Euro allein für Serverkosten aus.

Um Spenden dafür bitte ich ungern: Es gibt wirklich dringendere Probleme auf der Welt, für die bitte gespendet werden sollte. Aber wer mich und die Self-Publisher-Bibel unterstützen will, bekommt jetzt eine andere Möglichkeit. Ab sofort ist das Self-Publisher-Jahrbuch 2013 bei Amazon verfügbar, eine überarbeitete Zusammenstellung der wichtigsten 135 Beiträge der Self-Publisher-Bibel aus dem Jahr 2013, ergänzt um einen hilfreichen Index, der den Leser zu den wichtigsten Stichworten führt. Eine ideale Form also, um sich alle nützlichen Texte gesammelt und ohne Internetverbindung auf dem eReader, dem Smartphone oder dem Tablet durchzulesen.

Bei ihrer Abrechnung mit Finanzamt & Co. müssen Autoren jetzt nicht mehr nach den Überweisungs-E-Mails von Amazon suchen: Ab sofort stehen die Zahlungsberichte auch in KDP bereit.

Die Übersicht zeigt alles Wichtige – vor allem aber auch, ob (in den USA) Steuern einbehalten wurden. Das könnte für manchen ja vielleicht ein Motiv sein, nun doch endlich mal eine US-Steuernummer (ITIN / EIN) zu besorgen… Die Mehrwertsteuer-Problematik wird dadurch allerdings nicht beeinflusst.