Sie wollen ein gedrucktes Buch auf den Markt bringen? Da kommen Dienstleister wie ich ins Spiel: Setzer, die Ihr Werk gekonnt in Form bringen. Doch nicht immer bin ich hellauf begeistert, wenn mir Kunden ihre selbst verfassten Texte anvertrauen. Häufig gibt es Probleme mit den angelieferten Dokumenten, Kommunikationsfehler beim Satz und zeitraubende Korrekturgänge.

Direkt unter der Beschreibung (beziehungsweise bei Serientiteln unter der Liste der Serientitel) jedes Kindle-E-Books befindet sich eines der wichtigsten Marketing-Hilfsmittel bei Amazon: Eine Liste von maximal 99, meist aber nur 91 auf 15 bzw. 13 Seiten verteilten anderen E-Books unter der Überschrift “Kunden, die diesen Artikel gekauft haben, kauften auch”, kurz und liebevoll “KKA” genannt oder in der englischsprachigen Welt “alsoboughts”.

Neulich habe ich einmal wieder zu der Überlegung eingeladen, warum sich ein mit zweifellos großen Hoffnungen gestartetes Buch dann doch nicht so verkauft, wie die Autorin oder der Autor es sich gwünscht haben. In dem Artikel sind schon einige Gründe genannt, aber es maht sich immer besser, das am Beispiel durchzudeklinieren. Dafür haben sich ein paar Freiwillige gemeldet.

Es gibt keinen sicheren Weg, einen Bestseller zu landen. Darüber bin ich sehr froh, denn sonst würde alle Bücher diesem Weg folgen. Aber es gibt ein paar Regeln, die AutorInnen zumindest die Chance darauf bieten, mehr als ein paar LeserInnen zu finden. Regel Nummer 1 ist dabei immer: Schreibe ein gutes Buch. Ich gehe davon aus, dass das gegeben ist. Doch wenn ich ein Buch im Onlineshop betrachte, merkt ich nicht von selbst, dass es genau der Schmöker ist, den ich schon immer lesen wollte.

Vor nun über vier Jahren haben sich auf meine Initiative hin in Frankfurt knapp zehn Autorinnen und Autoren versammelt, um den Selfpublisher-Verband e.V. zu gründen. Heute hat der Verband etwa 600 Mitglieder, ist in allen wichtigen Gremien vertreten und kann so seine Mitglieder dabei unterstützen, selbstbestimmt, frei und professionell ihre Werke zu veröffentlichen. Ich habe Vorstandsmitglied Jana von Bergner gebeten, aus ihrer Sicht etwas zum aktuellen Profil des Verbandes zu schreiben. Jana hat das Wort.