Amazon hat die KDP-Abrechnungen in diesem Monat unerwartet früh online gestellt – statt am 15. schon am 13. des Monats. Die wichtigste Zahl gleich vorab: in Europa gibt es diesmal 0,4479 Cent pro gelesener Seite (Oktober: 0,453 Cent). In den USA sind es 0,481 US-Cent. Letztmalig unterscheiden sich die Auszahlungen weltweit nur nach dem aktuellen Wechselkurs.

Der Fonds liegt insgesamt bei 11,5 Millionen Euro (September: 10,55 Millionen Euro) – also erneut eine kräftige Steigerung.

Die gute Nachricht zuerst: Im Vergleich zum August sind die Anforderungen für AllStar-Boni im September nicht signifikant gestiegen. Es scheint also eine gewisse Sättigung eingesetzt zu haben – entweder, weil sich die gelesenen Seiten auf mehr Bücher verteilen (weil also mehr Autoren bei KDP Select ihr Häkchen gesetzt haben) oder weil die Zahl der KindleUnlimited-Nutzer nicht mehr so stark wächst wie in den Vormonaten.

Wie sieht es konkret aus? Bei den Buchboni gibt es erneut ab rund 315.000 gelesenen Seiten einen 250-Euro-Bonus. Wer 500 Euro erzielen wollte, brauchte nunmehr circa 560.000 Seiten (August: 530.000). Wo der 750-Euro-Bereich beginnt, ist aus den mir vorliegenden Zahlen nicht genau herauszulesen. Schätzungsweise dürfte das bei 2 Millionen Seiten der Fall sein (August: 1,8 Millionen).

Dass gerade die Buchmesse läuft, hat Amazon nicht davon abgehalten, die Abrechnungen für September online zu stellen. Pro gelesener Seite werden diesmal rund 0,453 Cent ausgezahlt, was nah an den 0,46 Cent vom Monat August liegt. Der globale Fonds lag diesmal bei 12 Millionen Dollar, eine leichte Steigerung im Vergleich zum August (11,8 Millionen Dollar). Bei 0,507 US-Cent pro Seite ergibt das insgesamt 2,366 Milliarden gelesene Seiten, weltweit.

Wer mal Urlaub in einem All-Inclusive-Hotel gemacht hat, kennt den Anblick: Gäste, die mit überfüllten Tellern an ihren Platz zurückkehren. Dass danach die Hälfte im Müll landet, liegt nicht an der Gier oder Verfressenheit der Urlauber – das Flatrate-Geschäftsmodell des Gastgebers legt ihnen einen Rechtfertigungszwang auf. Sie haben es doch bezahlt!

Nun stellen wir uns den rein hypothetischen Fall vor, ein eBook-Händler würde seinen Gästen anbieten, zu einem monatlichen Pauschalbetrag so viele Titel auszuleihen, wie auf den Teller passen. Der Rechtfertigungszwang ist derselbe: Der Kunde wird versuchen, mit möglichst wenigen Ausleihen bereits die Monatsgebühr gefühlt wieder hereinzubekommen. Deshalb sind die Leihquoten hochpreisiger eBooks deutlich höher als die von Billigtiteln.

Es ist schwer zu sagen, was die Haupt-Ursache ist: Entweder lief KindleUnlimited im August besonders gut – oder Amazons neues Bezahl-Modell funktioniert für die Autoren so prima, dass deutlich mehr Titel ins Angebot gekommen sind. Jedenfalls waren für Autoren- und Buch-Boni im August deutlich höhere Zahlen erforderlich als im Monat davor.

Beginnen wir wie gewohnt bei den einzelnen eBooks. Statt 250.000 brauchte man nun über 320.000 gelesen Seiten, um 250 Euro zu erhalten. Der 500-Euro-Bonus begann im August bei 530.000 statt bei 470.000 Exemplaren. Der Einstieg in die 750 Euro ist anhand der mir vorliegenden Zahlen schwer zu ermitteln – ich vermute ihn bei rund 1,8 Millionen gelesenen Seiten.

Pünktlich zum 15. des Monats hat Amazon die KindleUnlimited-Abrechnungen online gestellt. Demnach gab es im August pro gelesener Seite nur noch rund 0,46 Euro-Cent. Das liegt nahe deutlich unter den 0,53 Cent des vergangenem Monats. Der Bonus beträgt weltweit diesmal 11,8 Millionen US-Dollar, was bei 0,514 US-Cent pro gelesener Seite eine Gesamt-Seitenzahl von 2,296 Milliarden ergibt.

Amazon startet seine eBook-Flatrate “KindleUnlimited” nun auch in Indien. Auf den ersten Blick bietet sich das gewohnte Bild: Über 1 Million Titel – englischsprachige, aber dafür ist Indien ein riesiger Markt. Die Anzahl indischer Autoren ist dabei vergleichsweise beschränkt. Interessant ist hier aber die Preispolitik: Das Abo kostet zum Start pro Monat nur 99 indische Rupien, das sind etwa 1,33 Euro.

Trotzdem erhalten Autoren dieselben Auszahlungen aus dem globalen Select-Fonds. Das heißt, dass Amazon hier schon bei nur einem einzigen ausgeliehenen eBook draufzahlt (oder bei zwei, wenn der Normalpreis von 199 Rupien gilt). Die Firma kündigt deshalb schon in einer E-Mail an: “Vermutlich werden die Auszahlungen für Kindle Unlimited von KDP Select in Indien zukünftig angepasst, damit sie den örtlichen Gegebenheiten des Programms entsprechen.”

Neben der neuen Berechnung der KindleUnlimited-Auszahlungen hat Amazon im vergangenen Monat gleich noch eine weitere Neuerung eingeführt: Die AllStar-Boni werden nun nur noch basierend auf den gelesenen Seiten berechnet. Die Verkäufe spielen also keine Rolle mehr. Was Verfasser dicker Fantasy-Wälzer freut, wird Sach- und Fachbuch-, aber auch Kinderbuch-Autoren ärgern, die dadurch gleich doppelt bestraft werden: Für Leihen zahlt Amazon ihnen nun sowieso schon weniger – und die Chance, einen AllStar-Bonus zu erreichen, geht nun gegen Null. Denn dafür müssten von einem 100-Seiten-Sachbuch dreimal mehr Exemplare komplett durchgelesen werden als von einem 300-Seiten-Roman.

Aber auch viele Autoren im Bereich der Belletristik mussten sich in diesem Monat von höheren Boni verabschieden, während andere sich überraschend freuen konnten. Wie die Zahlen von zahlreichen deutschsprachigen Autorinnen und Autoren zeigen (vielen Dank dafür!), sind auch Verkäufe in fünfstelliger Zahl, die im Juni noch einen 5000-Euro-Bonus gebracht hätten, im vergangenen Monat nur noch 1500 Euro Bonus wert. Andererseits war es möglich, für 2000 Verkäufe 3500 Euro Bonus einzufahren.

Obwohl heute Wochenende ist, hat Amazon die Abrechnungen online gestellt. Demnach gab es im Juli pro gelesener Seite rund 0,53 Euro-Cent. Das liegt nahe an den bereits geschätzten 0,5 Cent pro gelesener Seite.

Der Bonus beträgt weltweit diesmal 11,5 Millionen US-Dollar, was bei 0,576 US-Cent pro gelesener Seite eine Gesamt-Seitenzahl von 1,99 Milliarden ergibt. Im Juni waren es laut Amazon noch 1,9 Milliarden Seiten gewesen. Die Steigerung liegt offenbar nicht mehr, wie bisher bei den Ausleih-Vorgängen, bei etwa zehn Prozent pro Monat.